skijunk hat geschrieben:Nun meine eigtl Frage ist wie wird im Rennsport der Z- Wert bestimmt und wie verhält es sich dort mit der Versicherung? Bis vor wenigen Jahren gab es z. Bsp. von Marker ein Bindung mit max. Z von 30,0 jetzt gibt es nur noch eine mit 20,0 und ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass man irgendwie sein Bein so trainieren kann, dass man bei ordnungsgemäßer Einstellung solch hohen Werte erreichen kann.
Schon im Mai 1967 hatte sich der Münchner Chirurg
Dr. Ernst Asang mit einem Dutzend Ärzte, Techniker, Ingenieure, Sportartikelverkäufer und Fachjournalisten im "
Internationalen Arbeitskreis Sicherheit beim Skilauf" (IAS) zusammengetan, um die ständig steigende Bruch-Quote zu senken. Er begann, "lebendfrische Menschenknochen" in einer Universalprüfmaschine der
Technischen Hochschule München Dreh- und Biegebelastungen bis zum Bruch auszusetzen. 120 Schienbeine tödlich verunglückter Männer und Frauen der verschiedenen Altersklassen brach die Maschine (
Asang: "Man ist überrascht, wie stark sich das Schienbein verwindet, bevor es ... bricht") - dann stand das Ergebnis fest: Die Bruchfestigkeit des Unterschenkels hängt vom Durchmesser des Schienbeins (messbar an seinem Kopf), von der Fußlänge und vom Alter ab (unter 18 Jahre junge, über 50 Jahre alte und zierliche Knochen brechen leichter).
Neben der Korrelation zwischen Knochen-Stärke und Auslöse-Kraft und wurde auch die zur
Kraft-Einwirkungs-Dauer nachgewiesen:
JEDE im Skifahren denkbare Kraft kann durch die Elastizität des menschlichen Knochens schadlos kompensiert werden, wenn sie nicht länger als 1/10 Sekunde einwirkt!
Damit ist auch verständlich, dass im Rennlauf sehr hohe Einstellwerte gefahren werden können (müssen) – Störkräfte erreichen wegen der Dynamik „nur“ sehr kurz einwirkende Spitzenwerte (allerdings kann diese Bindung im langsamen Sturz nicht mehr verletzungsfrei auslösen, sei der Bewegungsapparat auch noch so trainiert !).
Die logische Konsequenz wäre eine Bindung, die über Sensoren sowohl Kraft-Beträge als auch -Einwirkungs-Dauer registriert – und erst bei entsprechender Kombination auslöst...Ein solches System, vorgestellt auf der
ISPO 1974, ist jedoch bis heute nicht praktikabel, weil die Gefahren durch elektronische und mechanische Defekte, Temperaturen, Feuchtigkeit oder unsichere Energie-Bereitstellung zu groß sind – die Norm müsste natürlich ebenfalls angepasst werden.
hjo
Dipl.-Ing.