Habe gestern drei SL Consumer Modelle getestet.
Head WC Rebels e-SL
Salomon S/Race Rush SL
Atomic Redster S9 Revoshock S
Alle in 165 cm.
Die Bedingungen waren optimal. Leere, kompakte, harte und griffige Pisten am Morgen. Nachmittags hart/glasig mit mehligen Haufen. Allerdings gab es dank den kalten Temperaturen wenig Schneeabrieb. Zu mir: 50 Jahre auf Ski, technisch sehr solide in allen Schwungformen. Kann carven und klassisch Schwingen, in jedem Gelände und auf jedem Schnee. Freerider und Skitourengeher. 181 cm, mit Ausrüstung 90 Kg.
Head WC Rebels e-SL
Eine totale Enttäuschung. Hatte mich auf den Ski gefreut, auch weil ich vor Jahren mal den RD hatte. Dieser Ski löst in keiner Weise das Versprechen ein das er macht. Er ist zwar flink, bietet aber kaum Rückmeldung von der zu Tode gedämpften Schaufel. Bei der Schwungeinleitung, beim geschnittenen Schwung, lässt sich die Schaufel kaum spüren. Der Ski zieht dann leblos über die Kante. Rebound? Fehlanzeige. Da hat Head sein SL Topmodell massentauglich gemacht, damit Hinz und Kunz einen Ski kriegen, der wie derjenige der Topathleten aussieht. Dieser Ski hat gar nichts mit einem SL zu tun. Ein Jedermannski zum angeben für den Bluffer. Meine Bitte an Head. Bringt doch einen Consumer SL auf den Markt, der diesen Namen verdient. Der sich satt und griffig anfühlt, dessen Schaufel direkte Rückmeldung gibt, der aber kraftsparender zu fahren ist als ein FIS Modell.
Salomon S/Race Rush SL
Yesss! Der umtimative Consumer SL. Der bringt alles, was der Head nicht hat. Unglaublich direkte Schaufel, die dir sofort Rückmeldung gibt. Liegt beim Carven wie ein Zug unbeirrbar im Gleis. Dabei ist er nicht schwerfällig. Ein kurzer Tempocheck ist gefahrlos und jederzeit möglich. Wahnsinnig gute Performance bei mittleren und langen Radien. Im Kurzschwung bietet er dem technisch starken Fahrer genau das was er sich wünscht. Bissig, direkt, Rebound am Kurvenende. Man muss aktiv arbeiten und Energie reingeben, dann kommt vom Ski alles zurück, aber ohne dass man das Gefühl hat, man sei nun am Limit, weil da auch immer Komfort ist. Ein waschechter SL, viel kraftsparender als ein FIS und enorm vielseitig, da er sich in allen Radien gut anfühlt. Vom Flex nicht zu weich und nicht zu hart. Besser geht nicht!
Atomic Redster S9 Revoshock S
Auf diesen Ski bin ich mit viel Vorbehalten gestiegen, weil sein kleiner Bruder auch so ein heruntergetuntes Brett ist. Der erste Blick auf den Ski ist schrecklich. Diese Revo Dämpfungselemente sehen aus, als hätte jemand silbernes Panzertape auf den Ski geklebt. Der ganze Ski wirkt billig, wie ein Kaufhaus-Extramodell. Nimmt man ihn in die Hand wirkt er leichter als seine Konkurrenz. Beim Handflex fällt eine schön harmonische Biegelinie auf. Der Ski ist auf der weichen Seite. Im Schnee brachte er dann zwei Seiten zu Tage. Fährt man ihn wenig engagiert, mit wenig Druck auf der Kante, fühlt er sich lebendig und einfach zu fahren an. Man kann damit auch den ganzen Tag relativ kraftsparend driften. Engagiert gefahren wird er zum sehr sportlichen Ski. Der Atomic lässt sich beim Carven wunderbar drücken. Es braucht dazu verhältnismässig wenig Kraft. Die Schaufel wird präziser und gibt beim sportliche Fahren Rückmeldung. Nicht so wie beim Salomon, aber viel mehr als beim Head. Allerdings habe ich ihm im kurzen Schwung, auf hartem Schnee, nicht ganz vertraut. Dafür hätte ich mich eingehender mit ihm beschäftigen müssen. Aufgrund seines hässlichen Aussehens käme er für mich gar nicht in Frage. Ein Ski muss auch etwas für's Auge sein. Für mich ein Ski, der sich sehr breitbandig einsetzen lässt. Sehr gute Fahrer werden genau so abgeholt, wie Aufsteiger, die einen Ski mit Potential nach oben haben.
Fazit: Der Salomon hat es mir angetan und bietet alles was der sehr sportliche Skifahrer will. Einen raceorientierten Ski für den ganzen Tag. Atomic bringt ein Topmodell, das von sehr vielen Leuten gefahren werden kann und an dem der weniger geübte wachsen kann. Head muss über die Bücher. Das SL Topmodell eines Herstellers muss mehr bieten als nur ein gelungenes Design. Der Head ist maximal ein Sportcarver. Wer einen Ski sucht, der Racegene hat und der einem richtig fordert ohne zu überfordern, ist bei Head falsch oder er wählt den e-Race Pro, der in der kleinsten Länge die Dimensionen eines SL hat. Der Abstand zum FIS Ski ist viel zu gross, den dieser überfordert mit seiner Härte viele Fahrer.
Gruss
Martin
SL Consumer Skitest
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Re: SL Consumer Skitest
Interessant und deckt sich bei Atomic vs. Salomon mit meinen Erfahrungen, die sich jedoch auf den "normalen" S9 beziehen. Beide Ski kommen aus der gleichen Fabrik und unterscheiden sich bautechnisch lediglich durchs Deckblatt und die jeweils verbauten Platten. Die Revoshocks erinnern an Völkls UVO, oder? Ist das schon das Modelljahr 2023?
My EGO.
My way.
My way.
Re: SL Consumer Skitest
Atomic und Salomon sind nur bei den FIS SL baugleich. Die Consumermodelle unterscheiden sich hinsichtlich Shape und Aufbau völlig. Revoshock soll den Ski besser dämpfen, wie die hässliche Warze bei Völkl und anderer Marketingchabis.
Head bringt keine technischen Änderungen, nur das Design wechselt. Der Head Schriftzug wird wieder gross, das reduzierte Design und die Farben bleiben.
Der Atomic S9 Revo wird unverändert weitergebaut. Bei Atomic gibts neu die Redster Q Modelle. Ähnlich wie die Force Serie bei Salomon, bringt man einen etwas breiteren, vielseitigen, raceorientierten Ski.
Bei Salomon ist die Blade Technologie neu. Wie bei Stöckli erhalten die Titanalbleche einen Einschnitt, der den Ski bei gleichbleibender Torsionssteife, dämpfender macht. Eine elegante Lösung, wie ich finde, kommt man doch ohne Schnickschnack aus und Stöckli hat gezeigt, dass diese Technologie wirklich funktioniert. Zudem kommt Salomon mit einer neuen Designsprache. Blau bleibt als Grundfarbe erhalten, die Ski haben neu einen grossen weissen Salomonschriftzug, in neuer Schrift.
Head bringt keine technischen Änderungen, nur das Design wechselt. Der Head Schriftzug wird wieder gross, das reduzierte Design und die Farben bleiben.
Der Atomic S9 Revo wird unverändert weitergebaut. Bei Atomic gibts neu die Redster Q Modelle. Ähnlich wie die Force Serie bei Salomon, bringt man einen etwas breiteren, vielseitigen, raceorientierten Ski.
Bei Salomon ist die Blade Technologie neu. Wie bei Stöckli erhalten die Titanalbleche einen Einschnitt, der den Ski bei gleichbleibender Torsionssteife, dämpfender macht. Eine elegante Lösung, wie ich finde, kommt man doch ohne Schnickschnack aus und Stöckli hat gezeigt, dass diese Technologie wirklich funktioniert. Zudem kommt Salomon mit einer neuen Designsprache. Blau bleibt als Grundfarbe erhalten, die Ski haben neu einen grossen weissen Salomonschriftzug, in neuer Schrift.
Re: SL Consumer Skitest
Gebi, bist Du schon mal den Blizzard Firebird SRC gefahren? Falls nein, mach das mal, der könnte Dir auch taugen.
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