Kurztest von 4 Racecarvern

[11mousa]

Hallo,

hatte die letzten Tage beim Intersport Alpenglühen die Möglichkeit, 4 Racecarver in Obertauern zu testen, und möchte euch an meinem Eindruck teilhaben lassen (falls dies das falsche Forum ist, bitte ich um Verschiebung; ich wollte nicht 4 neue Themen in kurzer Zeit aufmachen):

Rossignol Hero Master R21 (180 cm): Hervorragender Ski für den ganzen Tag. Beeindruckender Griff auf Eis, dabei aber noch immer kontrollierbar bei weichen, sulzigen Verhältnissen. Mein einziger (100% subjektiver) Kritikpunkt: Mir persönlich ist er etwas zu direkt in der Schwungeinleitung. Ich baue meine Schwünge lieber nach und nach auf, und dieser Ski biegt bei der Einleitung direkt ab. Wird wohl für die meisten auch eher ein Vorzug sein, aber ich bin hier etwas eigen. Dennoch von den getesteten Modellen für mich die beste Wahl, wenn man einen RTL-ähnlichen Schwung fährt und nur einen Ski für alle Verhältnisse will. (Danke an dieser Stelle an Rossi, dass sie für Tests die Verleih-Bindungen auf die Skier montieren - die Verkaufsbindung würde bei meiner Sohlenlänge nicht funktionieren).

Völkl Racetiger GS UVO (180 cm): Diesen Ski fahre ich offenbar falsch. Überall, egal ob in Foren oder bei großen Tests ist er im absoluten Spitzenfeld, und ich konnte mich absolut nicht mit ihm anfreunden: Zum einen habe ich mir extrem schwer getan, mit diesem Ski eine zentrale Position zu finden, zum anderen hat er auf weichen Stellen "gebissen", als ob es kein morgen gäbe, hatte dafür auf härteren Stellen den Kantengriff eines besseren Easy-Carvers. Wie gesagt: Kann daran liegen, dass ich einfach den falschen Stil für diesen Ski fahre, aber ich habe mich mit Ausnahme des Elan GSX auf keinem Ski je so unwohl gefühlt.

Nordica Dobermann GSR (182 cm): Brutal hartes Brett (was mir gefällt), das gerne im Hochgeschwindigkeits-Bereich gefahren wird. Langsame und angedriftete Schwünge mag er gar nicht. Wäre für mich ein heißer Tipp, wenn ich mich nur auf dunkelblauen und roten Pisten mit wenigen anderen Skifahrern aufhalten würde. Wenn es steiler und schmaler wird, man also aktiv Geschwindigkeit reduzieren muss/soll, kann er schon recht bockig sein.

Head WC Rebels i.speed pro (180 cm): Abgesehen von meinem ehemaligen Fischer FIS-WC RTL (noch aus der Zeit, als das Reglement <21m vorsah), und das nur, als er noch neu wahr, habe ich noch keinen derart radikalen Ski gefahren. Extrem schwer, zieht - wenn richtig angesetzt - seine Linie bei allen Verhältnissen beinhart durch, und drückt dich gefühlt regelrecht nach vorne. Allerdings: Für die Verhältnisse, die ich am Nachmittag teilweise hatte (stellenweise knietiefer Sulz) gebe ich ehrlich zu, dass mir die Kraft für diesen Ski fehlt. Könnte ich mir für alle möglichen Verhältnisse einen Ski aussuchen, bei Eis währe dieser Ski diskussionslos meine #1!


Allgemeine Anmerkung: Leider hatten die Hersteller allesamt nur Ski bis 180 cm dabei, was mir eigentlich zu kurz ist (bin 195 groß). Daher kann es durchaus sein, dass eine Bewertung in "meiner" länge etwas anders ausfallen würde.

[sirhay]

Kann Deine Eindrücke, bis auf den Völkl weil nicht gefahren, teilen.
Nordica - ziemlich hartes Brett
Head - zieht kompromisslos durch die Kurven
Rossi - der Allroundigste von den dreien, je nach Kantenschliff aber auch bissig

Am meisten Spaß machts damit auf leeren hart präparierten Kunstschneepisten (Dolomiti Superski)

[11mousa]

Wobei es natürlich auch sein könnte, dass Völkl für diesen Test eine (für RC) abartige Kantenabstimmung gewählt hat, um nicht Gefahr zu laufen, dass sich jemand verletzt (also was in der richtung 89/1)

Edit: freut mich aber, dass ich zumindest bei 3/4 nicht komplett alleine dastehe.