Möchte auch meine bescheidene Meinung beisteuern:
Wenn ich hier lese, daß einer mit Level 90 in die Runde fragt, welchen Ski er fahren/kaufen soll, dann drängt sich die Frage auf, was da nicht stimmt...
Wenn ich hier auch lese, daß einer mit Level 45 nicht weiß, ob er einen Slalom-Carver oder besser einen RS-Carver fahren soll, frage ich mich ebenfalls, was da nicht stimmt....
Hier finde ich, implizierst du parallel zum skifahrerischen Können, dass auch das Materialwissen mitsteigt. Das muss m.M.n. überhaupt nicht der Fall sein. Kann mich da selbst als Beispiel nennen. Gut Level 90 bin ich noch etwas von weg, aber ich denke dass ich meinen Ski schon ganz gut beherrsche. Bin relativ spät auf Carver umgestiegen, hatte mit dem Umstieg aber keine Probleme. Mein Skilevel war da sicher schon ähnlich, trotzdem hatte ich keinen blassen Dunst von der technischen Seite. Okay, Radius klein oder groß das kann man sich selbst erschließen, aber der Rest? Sandwich, PE, CAP, doppel-dreifach-schießmichtot liquid Titanomiumfluid....Da wird man verunsichert. Also habe ich selbst gefragt, nachdem ich meinen ersten eigenen Carver (gebraucht geschenkt bekommen) durch hatte. Ergebnis: mein neuer Ski passte mir sehr gut.
Und für manche Leute (wie mich auch) ist mehrtägiges testen fast unmöglich, was eine objektive Beurteilung über verschiedene Pistenverhältnisse, Kraftverbrauch über den ganzen Tag, usw. sehr erschwert. Von daher finde ich, dass man das ruhig fragen kann. Auch mit hohem Skilevel.
Meinen Beobachtungen zufolge sind in den Locations, wo ich fahre zu mind. 85 % Skifahrer unterwegs, die sich bei der Skiwahl etwas zu "optimistisch" verhalten oder verhalten haben.
Sicher richtig, finde ich aber nicht unbedingt schlimm. Meiner Erfahrung nach ist es eher die "optimistische" Pistenwahl, die für Gefahr sorgt. Und wenn ein Anfänger sich verirrt hat, seitrutschend/Piste querend versucht heile nach unten zu kommen, dürfte der Ski so ziemlich das unwichtigste sein.
Um aber auf den Punkt zu kommen, ein Slalom-Carver ist ein sehr spezielles Hochleistungsgerät mit sehr engem Einsatzbereich, falls man es ausnutzen kann. Falls nicht, macht er für den ganzen Tag auf der Sella Ronda cruisen sicherlich keinen Spaß
Da drängt sich mir die Frage auf: Wenn man nicht in der Lage ist einen SL in enge Radien zu steuern (lassen), macht dann das cruisen auf einem Allmountain mehr Spaß als auf einem SL?
Ich könnte mir vorstellen, dass ohne die Technik auch ein Allmountain (oder was auch immer) nur eingeschränkt genutzt wird. Preis/Leistung wäre bei einem günstigen Ski hier natürlich besser, wenn die Leistung des SL sowieso durch den Fahrer begrenzt wird. Aber gerade der Preis ist bei vielen anscheinend recht egal.
Eine Schaumlatte mit PE-Überzug für 300,- € incl. Bindung sieht zwar vielleicht gut aus, kommt aber sicher bald ans Limit.
Woher soll das jemand wissen, die Ski immer nur benutzt hat, gelernt in einer Zeit, wo die Materialunterschiede noch nicht sooo gravierend waren wie heute. Modellreihen mal ganz außen vor. Er weiß sicher nicht mal ob PE drinsteckt, ohne Informationssuche. Auch denke ich, dass sehr viele Leute gar keine Ahnung haben, auf welchem technischen Niveau Ski entwickelt werden, und können sich selbst also gar nicht erschließen, dass es so unterschiedliche Bauformen gibt.
Übrigens, die Laufruhe hat nichts mit dem Ski oder der Länge zu tun. Auch Blades oder Bigfoot haben das gleiche Speedpotential wie ein Slalomski, wenn man damit fahren kann!
Bei einem gleich aufgebauten Ski in verschiedenen Längen macht das sehr wohl einen Unterschied. Bei einem kurzen Ski möchte der Bindungsteil direkter der Auslenkung am Ende folgen, als bei einem langen Ski (kann man schön mit einem Zollstock probieren: Ausklappen und immer länger fassen). Bei gleicher Auslenkung am Ende (Ski fährt auf Bodenwelle) folgt die Bindung also schon im Moment des Auffahrens auf die Welle/Schlag bei einem kurzen Ski stärker dem Ende als bei einem langen: Er fühlt sich unruhiger an. Hoffe ich hab das einigermaßen anschaulich rübergebracht.
Jetzt dürft ihr mich hauen
Vegetarier ist eine Bezeichnung der Eskimo´s und bedeutet "zu dumm zum jagen"
MfG Oli