Erfahrungsbericht - Stöckli Laser SL (165cm, Modell 2018/19)

Benutzeravatar
Winterfreak
Beiträge: 147
Registriert: 22.01.2008 19:43
Vorname: Marvin
Ski: Head Worldcup Rebels i.SL RD
Skitage pro Saison: 30
Wohnort: Dortmund

Erfahrungsbericht - Stöckli Laser SL (165cm, Modell 2018/19)

Beitrag von Winterfreak » 28.01.2019 17:25

Hey Leute,

da ich momentan einen neuen SL-Ski suche, bin ich vor ein paar Tagen den neuen Consumer SL Ski von Stöckli, den Stöckli Laser SL der aktuellen Saison 18/19 gefahren und wollte euch mal ein wenig über den Ski berichten. Ich bin den Ski in 165cm Länge gefahren, bei welcher die Skier mit einem Sidecut von 120-66-97 daherkommen. Ich finde den Ski sehr interessant und bin nachher auf eure Meinung gespannt.

Erst ein paar Worte zu den Pisten und Wetterbedingungen:
Wetter: Schön kalt über den ganzen Tag; zwischen -11 und -2°C, gute Sicht
Piste: Morgens sehr gut präpariert, jedoch keine harten Pisten, wie man sie sich für einen SL-Ski wünschen würde. Vormittags bis Nachmittags noch sehr gute Pistenbedingungen, mit nur leichten Schneehaufen auf der Piste. Teilweise abgefahrene harte, glatte sowie eisige Pistenstellen

Zum Ski:
Ich habe nun schon etwas länger keine SL-Skier geliehen und mein Gedanke nach den ersten paar Schwüngen war daher: "Oookay, die Teile fahren sich deutlich anders als mein Atomic SL Ski" (Race D2 SL aus der Saison 2011/12)
Ich habe mich tatsächlich erst zwei, drei Pisten an den Ski gewöhnen müssen, um zu "verstehen wie er funktioniert". Auf der einen Seite lässt sich der Ski recht gemütlich fahren, in dem Sinne, dass er nicht "quasi automatisch" Kurven fährt, wie ich es von meinen D2 SL gewohnt bin. Auch auf Ziehwegen bei höherem Tempo fängt der Ski wirklich Null an zu flattern bzw. droht zu verschneiden, wenn man mal mit den Gedanken nicht voll bei der Sache ist. Alles so Dinge, die ich von bisherigen Slalomskiern nicht so richtig gewohnt bin.
Auf der anderen Seite ist der Ski ein absolutes Biest und ich würde die Aussage, dass es ein Ski für gemütliche Fahrten ist am liebsten sofort wieder zurückziehen :D Legt man es mit den Latten nämlich darauf an seine kurzen gecarvten Schwünge in den Schnee zu meißeln, zeigt sich das wirkliche Gesicht des Skis. Ich habe bisher noch mit keinem SL-Ski einen solchen Kantengriff erlebt. Blaues Eis unter den Skiern auf einer schwarzen Piste ist den Teilen vollkommen egal. Ich bin am Vortag mit meinen eigenen recht frisch geschliffenen Atomic über die selbe vereiste Piste, wie Tags darauf mit den Stöckli gefahren und es war ein Unterschied wie Tag und Nacht :o
Ich finde es benötigt etwas mehr Kraft den Ski erstmal in den "Slalom-Modus" zu versetzen, bzw. muss dies bewusster tun als mit anderen Slalom-Skiern, aber wenn man mit den Stöckli erstmal warm geworden ist, sind sie echt genial. Man "fühlt" den Ski entlang der gesamten Kante im Schnee und es ist fast so ein bisschen wie dieses Gefühl auf Schienen zu fahren, wie man es eher von Riesenslalom-Skiern gewohnt ist. Im Vergleich zu meinen Atomic ist der Stöckli hinten mit 97mm recht schmal, was eventuell zu diesem Fahrgefühl beiträgt. Das ganze hat Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist ganz klar der wahnsinnige Halt auch auf eisigen Stellen. Der Nachteil ist der, dass man echt aufpassen muss, dass der Ski sich nicht plötzlich hinten in die Piste krallt, wenn man vorne mit der Schaufel in eine weiche Schneeanhäufung hineinfährt. Das hört sich zugegebener Maßen seltsam an, aber ich weiß nicht wie ich es anders ausdrücken soll :lol: Man muss den Ski meiner Meinung nach wirklich sehr bewusst fahren, da er einfach anders ist. Dieser oben beschriebene Effekt hat mich am Leihtag recht früh morgens einmal sehr überrascht, sodass ich kurz nicht bei der Sache war und es mich bei vollem Tempo auf die Nase gehauen hat, wie es mir lange nicht mehr passiert ist :D
Gott sei Dank ist nichts großartiges passiert, sodass ich spätestens da gewarnt, war dass der Ski es wirklich in sich hat.

Eine Sache ist mir bei dem Ski noch aufgefallen. Ich versuche seit ein paar Jahren konsequent auf Technik zu achten, stelle ab und zu auch mal ein paar Videos hier zur Diskussion online. Was mir sehr bei den Stöckli aufgefallen ist, ist dass man viel konsequenter auf seine Position über den Skiern achten muss. Zumindest bei mir haben die Skier anfangs dafür gesorgt, dass ich mit dem Schwerpunkt deutlich nach hinten "gedrückt" wurde. Ich weiß nicht woran das genau liegt, vielleicht ist euch ja ähnliches aufgefallen bei dem Ski? :-?

Nachdem ich den Ski zurück zum Verleih gebracht habe, habe ich mich noch etwas mit dem netten Herrn vom Verleih unterhalten. Auch er meinte, dass es ein Wahnsinn-Ski sei. Er meinte auch, dass der Ski sich ja ganz einfach und ohne viel Kraft fahren ließe. Auch wenn ich anfangs ebenfalls über das gemütliche, einfache Fahren mit dem Ski berichtet habe, bin ich mit dieser Aussage jedoch nicht ganz glücklich, da in dem Stöckli andererseits ein wirklich Slalommonster steckt, dass ich nicht jedem ungeübten Skifahrer empfehlen würde.
Atomic Race D2 SL (160cm) 2011/12
Head WC Rebels i.Speed (180cm) 2014/15
Head WC Rebels i.SL RD (165cm) 2018/19
Blizzard Rustler 9 (180cm) 2019/20

Benutzeravatar
ingo#31
Beiträge: 1222
Registriert: 30.03.2010 18:47
Vorname: ingo
Ski: Stöckli Laser CX, Dobermann SLR, Navigator 85ti

Re: Erfahrungsbericht - Stöckli Laser SL (165cm, Modell 2018/19)

Beitrag von ingo#31 » 28.01.2019 19:14

Da bin ich komplett anderer Meinung, als du!
Der Ski- ich habe ihn selber gefahren- ist für einen SL, extrem zahm. Egal ob gecarvt oder gedriftet.
In einem Punkt bin ich derselben Meinung wie du: das schmale Heck von nur 97 mm macht diesen Ski speziell. Aber nicht speziell auf Slalomeigenschaften, eher macht es den typischen Charakter aus. Für mich ist er wie ein kurzer GS zu fahren, der zudem dafür zu weich ist.

Fahr doch mal den i.SL, DER wird dir vom ersten Schwung ein Lächeln ins Gesicht zaubern. So, sollte sich ein Konsumer SL fahren lassen.

JarodRussell
Beiträge: 31
Registriert: 24.02.2012 16:30
Vorname: Daniel
Ski: Völkl Racetiger Speedwall SL 165cm (2011/12)
Ski-Level: 75
Skitage pro Saison: 15

Re: Erfahrungsbericht - Stöckli Laser SL (165cm, Modell 2018/19)

Beitrag von JarodRussell » 09.02.2019 13:23

Ich hatte letztes Wochenende nun auch endlich einmal die Gelegenheit, diesen Ski für einen Tag zu testen. Im Großen und Ganzen stimme ich bei vielen Punkten dem Threadersteller zu. Was mir zuerst aufgefallen ist: Der Laser ist unglaublich schwer im Vergleich zu meinem Völkl. Ich habe es auch so empfunden, dass der Ski beeindruckend stabil läuft in jeder Lage und der Kantengriff war perfekt (wobei das natürlich auch am Zustand eines Leihski liegen kann). Mir hat aber diese Leichtigkeit gefehlt, die ich mit dem Racetiger kenne und mag. Bei meinem Ski gibt man einen leichten Impuls und er zieht sofort schön in die Kurven und auch der Wechsel zwischen den Schwüngen geht damit eindeutig leichter. Ich habe mich schon seit Jahren gefragt, was an den Stöckli besonders ist und nach dem Test muss ich sagen, er fährt sich grundsolide, läuft sehr schnell und fühlt sich immer sicher an. Insgesamt ein sehr interessanter Ski, auch wenn er mich noch nicht ganz überzeugt hat, eben weil mir diese Sensibilität fehlt.

Benutzeravatar
Winterfreak
Beiträge: 147
Registriert: 22.01.2008 19:43
Vorname: Marvin
Ski: Head Worldcup Rebels i.SL RD
Skitage pro Saison: 30
Wohnort: Dortmund

Re: Erfahrungsbericht - Stöckli Laser SL (165cm, Modell 2018/19)

Beitrag von Winterfreak » 09.02.2019 14:14

ingo#31 hat geschrieben:
28.01.2019 19:14
Da bin ich komplett anderer Meinung, als du!

Der Ski- ich habe ihn selber gefahren- ist für einen SL, extrem zahm. Egal ob gecarvt oder gedriftet.
"Zahm" fand ich ihn wirklich nicht so wirklich, aber das kann ja eventuell auch mit der Kantenpreparation zu tun haben.
ingo#31 hat geschrieben:
28.01.2019 19:14
In einem Punkt bin ich derselben Meinung wie du: das schmale Heck von nur 97 mm macht diesen Ski speziell. Aber nicht speziell auf Slalomeigenschaften, eher macht es den typischen Charakter aus. Für mich ist er wie ein kurzer GS zu fahren, der zudem dafür zu weich ist.
Er erinnert tatsächlich beim Fahren an zu kurz geratene GS Ski, da gebe ich dir recht. Diese typische Slalomeigenschaft, dass er von selbst schön in die Kurven zieht fehlen, was ich ja auch angedeutet habe. Man muss viel bewusster fahren für kurze schnelle Schwünge.
ingo#31 hat geschrieben:
28.01.2019 19:14
Fahr doch mal den i.SL, DER wird dir vom ersten Schwung ein Lächeln ins Gesicht zaubern. So, sollte sich ein Konsumer SL fahren lassen.
:-D Ähm... es ist ja bereits etwas Zeit vergangen und ich habe einen neuen SL-Ski 8) Habe mich für den Head i.SL RD entschieden und bin absolut begeistert und will erstmal nichts anderes mehr fahren :D :D


JarodRussell hat geschrieben:
09.02.2019 13:23
Der Laser ist unglaublich schwer im Vergleich zu meinem Völkl. Ich habe es auch so empfunden, dass der Ski beeindruckend stabil läuft in jeder Lage und der Kantengriff war perfekt (wobei das natürlich auch am Zustand eines Leihski liegen kann).
Ich kann zum Gewicht im Vergleich zu anderen aktuellen SL-Skiern wenig sagen. Mein Atomic D2 SL ist einfach unfassbar schwer, wesshalb alles andere (selbst meine GS) mir "leicht" vorkommen :lol:
JarodRussell hat geschrieben:
09.02.2019 13:23
Mir hat aber diese Leichtigkeit gefehlt, die ich mit dem Racetiger kenne und mag. Bei meinem Ski gibt man einen leichten Impuls und er zieht sofort schön in die Kurven und auch der Wechsel zwischen den Schwüngen geht damit eindeutig leichter.
Jepp :zs: dem kann ich nichts hinzufügen. Ist ein interessanter Ski aber es fehlt wirklich die letzte Spritzigkeit, die man sich von einem SL Ski wünscht.
Atomic Race D2 SL (160cm) 2011/12
Head WC Rebels i.Speed (180cm) 2014/15
Head WC Rebels i.SL RD (165cm) 2018/19
Blizzard Rustler 9 (180cm) 2019/20

BBR-Andy
Beiträge: 215
Registriert: 28.02.2017 23:31
Vorname: Andy
Ski: Salomon BBR 8.9 166, 176, 186cm+ Slalomski 155-175
Skitage pro Saison: 25
Wohnort: Chiemgau

Re: Erfahrungsbericht - Stöckli Laser SL (165cm, Modell 2018/19)

Beitrag von BBR-Andy » 09.02.2019 19:30

Winterfreak hat geschrieben:
28.01.2019 17:25
Hey Leute,....
.....Ich habe bisher noch mit keinem SL-Ski einen solchen Kantengriff erlebt. Blaues Eis unter den Skiern auf einer schwarzen Piste ist den Teilen vollkommen egal....
Das Erlebnis hatte ich auch mit meinem neuen
Head Supershape i Speed 1,77m.
Nur, nach 2 Nachmittagen auf eisiger Kunstschneepiste
war die Sensation weg... :D
Also neu, war die Kante wirklich sensationell.
Danach gutes Mittelfeld.

Lieber Gruß
BBR Andy

Benutzeravatar
Winterfreak
Beiträge: 147
Registriert: 22.01.2008 19:43
Vorname: Marvin
Ski: Head Worldcup Rebels i.SL RD
Skitage pro Saison: 30
Wohnort: Dortmund

Re: Erfahrungsbericht - Stöckli Laser SL (165cm, Modell 2018/19)

Beitrag von Winterfreak » 09.02.2019 19:49

Du musst deine Skier ja auch gut pflegen :P
Nach zwei Tagen auf Eis wird direkt nachgeschliffen :D
Atomic Race D2 SL (160cm) 2011/12
Head WC Rebels i.Speed (180cm) 2014/15
Head WC Rebels i.SL RD (165cm) 2018/19
Blizzard Rustler 9 (180cm) 2019/20

Benutzeravatar
elypsis
Beiträge: 1947
Registriert: 01.02.2013 08:50
Vorname: Volker
Ski: Stöckli Laser FIS SL + Elan Amphibio 14 Ti
Wohnort: Davos/Rotterdam

Re: Erfahrungsbericht - Stöckli Laser SL (165cm, Modell 2018/19)

Beitrag von elypsis » 14.02.2019 09:18

ingo#31 hat geschrieben:
28.01.2019 19:14
Da bin ich komplett anderer Meinung, als du!
Der Ski- ich habe ihn selber gefahren- ist für einen SL, extrem zahm. Egal ob gecarvt oder gedriftet.
JarodRussell hat geschrieben:
09.02.2019 13:23
Mir hat aber diese Leichtigkeit gefehlt, die ich mit dem Racetiger kenne und mag. Bei meinem Ski gibt man einen leichten Impuls und er zieht sofort schön in die Kurven und auch der Wechsel zwischen den Schwüngen geht damit eindeutig leichter. Ich habe mich schon seit Jahren gefragt, was an den Stöckli besonders ist und nach dem Test muss ich sagen, er fährt sich grundsolide, läuft sehr schnell und fühlt sich immer sicher an. Insgesamt ein sehr interessanter Ski, auch wenn er mich noch nicht ganz überzeugt hat, eben weil mir diese Sensibilität fehlt.
Hmm, ob diese sehr subjektiven Meinungen dem Ski wirklich gerecht werden?

:D

Meiner Meinung nach, muss man sich auf die Eigenheiten des Lasers einlassen, um ihn wirklich zu "erfahren", was selbstredend aber auch für jeden anderen Ski gilt!

Die wohl wichtigste Eigenheit dieses Skis ist der Umstand, dass er deutlich stärker über die Schaufel gefahren werden will als jeder andere SL auf dem Markt. So bewegt, verliert er seine angesprochene Gutmütigkeit und zieht auf der Kante aggressiv und spurtreu selbst in engste Turns - Taipan-Feeling pur! Klar, das erfordert einen gewissen Kraftaufwand, den man bei anderen SLs so nicht gehen muss, wird dafür aber damit belohnt, ihn deutlich variantenreicher bewegen zu können als bspw. der angesprochenen Head i.SL. Schnelle und rhythmische Kantenwechsel sind ansatzlos machbar. Der Laser ist zudem sehr gut ausbalanciert und verfügt auch bei größeren Geschwindigkeiten über eine hohe Laufruhe und Spurstabilität und ist durchaus fehlerverzeihend und recht vorhersehbar zu fahren.

Der mit 98 mm schmale Tail macht aus ihm keinen zu kurz geratenen GS, sondern ein Kurzschwungmonster, also das krasse Gegenteil zum alten Atomic D2 Race SL!

@ingo#31
Wenn du das nächste Mal auf Parsenn bist, fahre auf dem Besenbinder und der Rennpiste den Laser im direkten Vergleich zum Head - mal sehen, ob du danach noch immer an deiner Meinung festhältst!

:D
My EGO.
My way.

Benutzeravatar
ingo#31
Beiträge: 1222
Registriert: 30.03.2010 18:47
Vorname: ingo
Ski: Stöckli Laser CX, Dobermann SLR, Navigator 85ti

Re: Erfahrungsbericht - Stöckli Laser SL (165cm, Modell 2018/19)

Beitrag von ingo#31 » 14.02.2019 15:36

Hallo Volker,

Martin und zwei andere werden morgen auf Parsenn sein.
Den Laser SL mag ich einfach nicht, er ist MIR, zu wenig SL.

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag