Heute hatte ich meinen ersten Schneekontakt, wurde langsam Zeit. War in der Vor-Carving-Aera Saisoneröffnung meist erst an Weihnachten, hat sie sich in den letzten Jahren immer weiter nach vorne verschoben mit Gletscherkursen und Skitests bereits im Oktober. Letztes Jahr hatte der Winter zudem im November einen Traumstart hingelegt, was viele Leute in die Berge zog. Dieses Jahr scheint eine gewisse Normalität zurück gekehrt. Im Oktober haben wir den Sommer in Syrien verlängert und der Schnee liess auch lange auf sich warten.
Es war kein Traumwetter angesagt, die Schneeverhältnisse sind noch nicht optimal und es ist immer noch zu warm. Da ich aber aus organisatorischen Gründen in die Berge musste, hab ich das mit der Saisoneröffnung in Laax und einem gleichzeitigen Skitest vom Rotor 72 verbunden. Er war eine Option als Ersatz für den SL Carver, hat er auf dem Papier einen ähnlich engen Radius. Leider war kein 167cm verfügbar, so dass ich den 177cm nahm mit 15.5m Radius. Die Kontaktlänge der Kanten ist durch das aufgebogene Heck nur knapp 4-5cm grösser als beim Laser SL 166cm.
Mit dem Rotor 72 hatte ich viel Ski unter den Füssen, und bereits die ersten Schwünge machten klar, dass das kein SL-Ersatz ist. Es ist auch kein Spielzeug sondern ein veritabler Cross-/Race-Carver, mit dem man rückwärts fahren und in den Park kann (wobei er mir - als nicht Park Fahrer - hier recht agressiv erscheint). Er wird von Stöckli als Ski mit RS-Charakter beworben und tatsächlich ist es ein recht wendiger Racer. Nicht so agil wie der Laser SL aber er liess sich in enge Radien zirkeln und dabei äusserst stabil und laufruhig. Wenn er meinem Cross Pro im Charakter nicht so ähnlich wäre, käme er für mich durchaus in Frage. Er verlangt eine ordentliche Technik und ich musste an meinem ersten Skitag immer wieder die Balance sauber finden. Auf den unteren leicht eisigen Passagen bot er guten Halt und verlieh diesbezüglich viel Selbstvertrauen.
Gruss Urs