Erfahrungsbericht K2 Superbright 102

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gebi1
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Erfahrungsbericht K2 Superbright 102

Beitrag von gebi1 » 13.03.2015 14:01

Hier ein kurzer Erfahrungsbericht - den ich für meine Frau schreibe - zum K2 Superbright 102. Ein Damenski aus der K2 Freeride Directional Serie, aus der Saison 13/14. Das Modell richtet sich an Fahrerinnen die einen leichten Allmountainski suchen, der auch ein paar Höhenmeter zulässt und im frischen Pulver, sowie bei schwierigen Schneeverhältnissen im Gelände Spass macht.

Eine Semicapkonstruktion mit einem Holzkern aus Espe, Paulownia und Bambus. Zur Stabilität sind Carbon-Web Einlagen verbaut. Bei 160 cm Länge weist der Ski eine Taillierung von 135-102-121 mm und einen Radius von 18 m auf, leichter Taper an Tip und Tail. Am Tip findet sich K2 Allterain-Rocker. Dieser fällt sehr flach aus und ist wenig ausgeprägt. Das Tail ist klassisch und verfügt über eine Kerbe um Felle leichter zu spannen. Am Tip findet sich ein kleines Loch. Auch dieses dient zur Fellbefestigung. K2 bietet für alle Freeride und BC Modelle passende Felle an. Mit ca. 3400 g (Paar ohne Bindung) ist der Ski genügend leicht um ihn für abfahrtsorientierte Touren zu nutzen.

Verbaut ist ne Marker F12 Tour EPF.

Die Fahrerin ist 51 Jahre alt, sehr sportlich. Seit 45 Jahren auf den Ski. Mit Race Vergangenheit. Der Ski soll als echter Allmountain und Tourenski genutzt werden.

Nach nun bald 25 Skitagen. Darunter 3 Touren im Voralpinen Gelände, der Rest Freeride im Ressort mit einzelnen Aufstiegen und reinen Pistentagen, ist es Zeit für ein Fazit.

Schon bei den ersten Schwüngen auf der Piste wird gleich klar - von den 102 mm spürt man erst mal nix. Das Umkanten erfolgt flinker als bei manchem Pistenski mit 75 mm Taille.
Wechselt man von einem Pistenski direkt auf den Superbright fällt vor allem der grosse Gewichtsunterschied auf. Es ist so, als hätte man nichts an den Füssen. Mit solcher Leichtigkeit fährt er sich dann auch. Auf der Piste mag er Kurzschwünge sowie schnelle, weite Turns auf der Kante. Die weiche Schaufel beginnt zwar bald einmal etwas zu flattern, dies hat aber keinen Einfluss auf die Stabilität. Der Ski liegt - dank ordentlich Härte unter der Bindung - satt am Schnee und hat auf hartem Schnee ordentlich Biss. Knallharter Kunstschnee ist für gute Skifahrerinnen kein Problem. Macht aber eher weniger Spass. Jetzt im Frühjahrssulz fühlt er sich prächtig an und lässt sich zügig durch die tiefen Haufen carven.

Abseits der Piste zeigt er sich enorm Vielseitig. Ob frischer, unverspurter Powder, harte Rinnen oder Nassschnee geht alles. Er dreht leicht. Im Zerfahrenen wünscht man sich zuweilen etwas mehr Ruhe. Da wirkt sich die Leichtgängigkeit in einem etwas nervösen Verhalten aus. Die Schaufel schwimmt für einen solch schmalen Ski ordentlich auf. Hat aber bei Deeppow schon seine Grenzen. Fährt man ihn schnell und mit viel Druck auf der Schaufel braucht's Konzentration, da das Tip gelegentlich abtaucht. Sind vor allem zügige Big Mountain Lines angesagt, sollte die Fahrerin nicht all zu schwer sein. Schwieriger Schnee nimmt der Superbright locker. Auch bei Harsch und nassem Schnee macht's noch Spass - vorausgesetzt man verfügt über die nötige Technik. Wer gerne noch den einen oder anderen BC-Trick einbaut ist mit diesem Ski völlig verkehrt. Der Ski will vorwärts!

Fazit: Wer einen Ski für alle Lebenslagen sucht und in seinem Keller begrenzten Platz hat, sollte hier zugreifen. Sowohl reine Pistentage, Freeride im Ressort als auch Touren machen mit dem Superbright 102 mächtig Spass. Eine ordentliche Technik vorausgesetzt.

Aktuell ist der Ski um 300 Euro zu haben (z.B. bei Conrad).

Gruss
Martin

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Re: Erfahrungsbericht K2 Superbright 102

Beitrag von ingo#31 » 13.03.2015 14:22

gebi1 hat geschrieben: von den 102 mm spürt man erst mal nix. Das Umkanten erfolgt flinker als bei manchem Pistenski mit 75 mm Taille.
Rein physikalisch betrachtet, sollte ein schmaler Ski beim Umkanten flinker sein, als ein Surfbrett.
Da sieht man einmal mehr, dass subjektives Empfinden beim Skifahren, ein entscheidender Faktor ist.

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Re: Erfahrungsbericht K2 Superbright 102

Beitrag von gebi1 » 13.03.2015 14:32

Du hast natürlich recht. Aber beim Skifahren ist das subjektive Empfinden alles. Es geht ja um nix anderes...

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Re: Erfahrungsbericht K2 Superbright 102

Beitrag von gebi1 » 13.03.2015 14:39

ingo#31 hat geschrieben:Rein physikalisch betrachtet, sollte ein schmaler Ski beim Umkanten flinker sein, als ein Surfbrett.
Surfbrett? War diese Woche mit einem Amplid Lexington http://www.amplid.com/de/skis/lexington unterwegs. 130 mm Taille. Mein Mantra sieht daneben aus wie n'Zahnstocher. Powder hatte es keinen. Dafür am morgen hart und später Sulz. War überrascht wieviel Spass das Teil auch auf der Piste gemacht hat.

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Re: Erfahrungsbericht K2 Superbright 102

Beitrag von ingo#31 » 13.03.2015 14:46

Habe das "Surfbrett" auf meine Betrachtungsweise bezogen. Für mich gilt, alles breiter als 80 mm ist zum Surfen gedacht :-)

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Re: Erfahrungsbericht K2 Superbright 102

Beitrag von gebi1 » 13.03.2015 16:56

Das mit dem Surfen stimmt ja auch irgendwie. Halt einfach im Schnee. Wer's noch nie gemacht hat, hat was verpasst. Carven ist ja schon ne tolle Sache. Aber mit richtig breiten Brettern den Pow zerpflügen ist das Grösste.

Wenn du das nächste mal an einem Testcenter vorbeikommst und sie haben da was über 100 mm, probier es!

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Re: Erfahrungsbericht K2 Superbright 102

Beitrag von Schneefrau » 16.04.2015 16:49

Hallo Martin, schöner Bericht!
Ich bin auf der Suche nach Ski mit ähnlichem Einsatzzweck. Deine Frau fährt den Ski in 160er Länge? Wie groß ist sie? Und wie ist ihr bevorzugter Fahrstil auf der Piste? Hintergrund der Frage ist, dass ich mir nicht vorstellen kann, mit einer 100er Mittelbreite auf der Piste so spielerisch und flexibel unterwegs sein zu können, wie mit einer knapp 80er ...
Danke.
Ute

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Re: Erfahrungsbericht K2 Superbright 102

Beitrag von gebi1 » 16.04.2015 17:20

Hi Schneefrau

Sie ist 163 cm und ca. 58 Kg. Meine Frau fährt bevorzugt grosse Radien und schnell. Damit der Ski auch für (kleinere) Touren tauglich ist hat sie sich für die 160 cm entschieden. K2 misst die reale Länge, so dass 160 cm nicht kleiner ausfallen. Der Ski hat ziemlich genau Körpergrösse.

Ich selber bevorzuge längere Ski (5 - 10cm über Körpergrösse). Aber das ist Geschmackssache.

Klar sind breitere Ski etwas schwerfälliger beim Kantenwechsel. Der Superbright 102 scheint mir aber ein guter Kompromiss zwischen sehr gutem Aufschwimmen im Tieferen und guten Pisteneigenschaften zu sein. Zudem ist das Fahren mit breiten Ski Gewohnheitssache. Bald merkst du die 100 mm + nicht mehr. Zumal das ja nicht wirklich Breit ist.

Gruss
Martin

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Re: Erfahrungsbericht K2 Superbright 102

Beitrag von Schneefrau » 16.04.2015 22:00

Welche Ski ist Deine Frau vorher auf der Piste gefahren? Und hat sie unterschiedliche Ski testen können, bevor sie sich für den den Superbright entschieden hat?
In den Skigebieten in Österreich, in denen wir unterwegs waren, habe ich nirgendwo nennenswertes Leih-/Testmaterial im Tourenski/Freeridebereich gefunden...
Ute

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Re: Erfahrungsbericht K2 Superbright 102

Beitrag von gebi1 » 16.04.2015 22:25

Als Pistenski ist ein K2 Superfree in 153 cm im Einsatz. Das ist ein eher weicher Allmountain mit 76 mm Mittelbreite und einem 13 m Radius, mit dem man auch ganz schön sportlich unterwegs sein kann. Früher fuhr sie SL Ski. Aber die haben ihr keinen Spass mehr gemacht. Zu steif, zu wenig alltagstauglich. Obwohl sie als junge Frau Rennen gefahren ist, mag sie keine "Rennski" mehr.

Den Superbright hat sie sich ins blaue raus gekauft. Ich habe allerdings mittels Internet Recherche versucht den Kreis von möglichen Modellen einzuengen.

Schon möglich, dass es noch bessere Ski für sie gibt. Sie hat aber einen Riesenspass am Superbright. Was will Frau mehr?

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