Hi, freut mich, dass Euch der Bericht ein wenig gefallen hat. Habe mir schließlich auch die halbe Nacht um die Ohren geschlagen.
Es war aber auch zu schön mitanzusehen, mit welchem Vergnügen der Kleine von Tag zu Tag besser Ski fuhr. Natürlich haben wir ihn mit viel Lob bis in die Haarspitzen motiviert. Am Ende fühlte er sich schon bald wie ein Großer und gab den kleineren Kindern am Zauberteppich schon freche Anweisungen: "Guck nach vorne! Aha hingefallen... Selbst schuld, hab ich Dir doch gesagt." Nach Unterrichtsschluss um 15.00h half er den Verkehr am Drehkreuz des Tellerliftes zu regeln. Wie er dort wie selbstverständlich abhing, kam er mir schon wie ein kleiner Einheimischer vor. Österreichisch hat er auch ganz schnell gelernt. Sein Lieblingswort "Okay" war plötzlich out und er sagte irgendwann zu allem was ihm gefiel nur noch "Passt!".
Als er sich dann nach Unterrichtsschluss sogar erdreistete den Zauberteppich an- und auszustellen, musste ich aber einschreiten. Überhaupt wurde er etwas frech, so dass sich auch die Skilehrerin mit einem Augenzwinkern beschwerte. Er überholte nämlich in der Gruppe und fuhr immer wieder einmal näher an der "Falllinie" seine eigene Spur statt schön in großen Bögen hinter der Lehrerin herzufahren. Wenn sie ihn aber zur Ordnung rief, fuhr er tadellos. Für meinen Geschmack hätte er vielleicht tiefer in die Hocke gehen und eine breitere Skistellung einnehmen können. So fand er es aber wohl lässiger, was hin und wieder zu instabilen Körperlagen führte. Wenn es aber brenzlig wurde, konnte man sehen, dass er sofort eine bessere Position einnehmen konnte und die Lage unter Kontrolle hatte.
Eine weitere Frechheit war das freihändige Tellerliftfahren und sich dabei umdrehen, um dem dahinter fahrenden Kind etwas zu sagen. Kleine Sünden bestraft der Herrgott jedoch auf der Stelle, so dass er in den Schnee purzelte und sich eine Standpauke von dem doch ein wenig auf Disziplin achtenden Papa anhören mußte. Auch das zeigt aber, dass er dort sehr entspannt war und sich wie zu Hause fühlte, wo er nämlich auch jede Menge Blödsinn verzapft. Die Skilehrerin Maria, eine sehr herzliche Person, konnte mit diesen kleinen Flegeleien aber sehr gut umgehen. Wie sie mir schmunzelnd verriet, erinnert sie dies an ihre Lausebuben daheim.
Der Kleine wollte wirklich nicht weg und hat sich am letzten Tag nur unter Tränen ins Auto gesetzt. Originalton: "Aber nächste Woche kommen wir wieder!" Hätte ich da seine Ski im Verleih abgegeben, hätte es aber was gegeben. Wenn ich es mir recht überlege, war das wohl die bislang glücklichste Woche in seinem Kleinkinderleben. Alles sehr schöne Erlebnisse, auf welche sich die jungen Väter und Mütter unter Euch ganz zu recht freuen dürfen.
@ Christian: Ja, Bodmi ist der Ortsteil von Grindelwald unter dem First-Skigebiet. Das Problem war jedoch, dass von der Mittelstation nur eine schwarze Piste in Richtung Bodmi führt. Diese geht dann auch noch in eine Skiroute über. Eine Skilehrerin meinte auf meine Frage, dass die Piste sehr schwarz sei und danach gehe es halt durch den Wald, nur für Könner. So mußten wir anders abfahren und dann mit dem Bus nach Bodmi incl. einmal umsteigen und 15 Minuten auf den zweiten Buß warten. Für sehr gute Skifahrer ist dies aber sicher eine Möglichkeit in der Nähe des Kinderlandes Bodmi Ski zu fahren. Wengen finde ich da aber noch besser. Das werde ich aber in meinem anderen Thread noch irgend wann einmal näher ausführen. Die Schweiz und auch die Jungfrauenregion wird mich immer wieder einmal sehen. Aber nicht als Haupturlaub, sondern als Bonbon obendrauf. Jetzt wo ich das Gebiet auch kreuz und quer abgefahren bin, muss ich mich nicht mehr auf Teufel komm raus so weit entfernen und kann eher in der Nähe bleiben. Hier bietet sich dann aber wirklich Wengen an, was für mich der schönste bislang von mir besuchte Skiort ist. Wenn man von den Ausläufern der Lauberhornabfahrt in den Ort hineinfährt, ist das wirklich ein Anblick den ich nie vergessen werde. Hier ist das Kinderland sehr malerisch mitten in das Zentrum integriert, so dass auch die nichtskifahrenden Familienmitglieder auf der nur wenige Schritte entfernten Flaniermeile noch ganz anders auf ihre Kosten gekommen wären (Ohje, die Kosten...). Was ich bislang in mehreren Jahren von der Schweiz gesehen habe, ist wirklich ein Traum und ist landschaftlich und von der Schönheit der Orte kaum zu toppen!
Bis jetzt war es wirklich ein sehr schöner Winter und heute hat es sogar im Ruhrgebiet geschneit! Euch allen wünsche ich mindestens genauso schöne Urlaubserlebnisse in diesem Winter!
Viele Grüße!