Wintersaison Arosa 09/10

[skifossil]

Als Laie im unterrichten aber sehr guter Skifahrer ist das ganz sicher nicht zu verstehen.
Wenn du mal mit Anfängern oder ängstlichen Skifahrern arbeiten solltest, mußt du es verstehen lernen bzw sich in sie hinein versetzen können. Sonst wirst du in deinem unterricht mit gruseligen Situationen und unzufriedenen Gästen konfrontiert.

Als Laie finde ich in deinen Schilderungen die Situation interessant. Auf der einen Seite die Skilehrerin, auf der anderen Seite die Skischülerin/schüler, die gleichzeitig zahlender Gast ist. Einem Schüler kann man Anstrengung und Überwindung zum Erreichen der Ziele abverlangen, einen Gast muss man mit mehr Fingerspitzengefühl behandeln, eine interessante Gratwanderung.

In meinen wagen Erinnerungen an meinen letzten bezahlten Skikurs - als Kind, fast 40 Jahre her - sind die Skilehrer etwas rauher mit den "Gästen" umgesprungen. Damals waren die Skilehrer im Winter auf der Piste und im Sommer auf der Alm.

[TOM_NRW]

Geländewahl. Was du als super griffig und gut fahrbar oder nicht steil empfindest, kann für einen Gast den kompletten super Gau darstellen.
Beate

Hallo Beate,

Deine Ausführungen zur Geländewahl in Verbindung mit dem Thema "Angst beim Skifahren" finde ich super treffend. Als "Hobby-Skilehrer" komme ich jedes Jahr immer mal wieder in die Situation, dass man kurz davor ist, die Steilheit einer Piste oder die Pistenbeschaffenheit dahingehend falsch einzuschätzen, dass sie von einem Gast ganz anders gesehen wird.

Habe bei meiner letzten Tour sehr viel mit einer sehr lieben, aber auch sehr ängstlichen Frau zu tun gehabt. Nur durch sehr viel Einfühlungsvermögen und sehr guten Skigebietskenntnissen konnte man mit diesem Gast arbeiten. Insgesamt sind das aber oft die dankbarsten Gäste.

Wünsche Dir noch eine tolle Restsaison.

Thomas

[beate]

Deine Ausführungen zur Geländewahl in Verbindung mit dem Thema "Angst beim Skifahren" finde ich super treffend.

Es ist genau der Knackpunkt, an dem diese "kein Problem, ich bringe dir das Skifahren bei, bin ja ein guter Fahrer" Geschichten am häufigsten gänzlich in die Hose gehen.
Wenn du Schwierigkeiten hast, in der Ebene mit den Ski, eine für uns nicht sichtbare Erhebung zu erklimmen, dann stellt eine blaue Anfängerpiste die absolute Herausforderung an deine psychischen und physischen Fähigkeiten dar.
Beate

[beate]

Heute übernehme ich die Kinderklasse (blue 2) eines Kollegen, der einen persönlichen Termin hat.
Hier ist mächtig Föhnsturm und seit gestern um 12 Uhr sind alle Lifte, bis auf die Tschuggenlifte, geschlossen.
Wird ein lauer Vormittag mit den Kids. Erst Abschlussrennen und ab 11.40 Uhr Siegerehrung. Danach mache ich Feierabend, um nach Chur zu fahren. Wir bekommen heute den Schlüssel für unsere neue Wohnung.
Beate

[Znegva]

Rein philosophische Frage:
Warum meinen eigentlich so viele Leute, dass sie trotz ihrer übergroßen Angst UNBEDINGT Ski fahren lernen müssen?

Es gibt sicher nicht nur einen Grund, aber wenn ich hier im Flachland so mitbekomme, wer alles "Ski fährt", kann ich es kaum glauben. Da sind Leute dabei, denen ich nicht mal zutraue Fahrrad zu fahren. Im Gespräch bekommt man dann aber manchmal deren Motivation mit. Es ist oft einfach die Geselligkeit mit der Clique oder das Gemeinsamtun mit der Familie. Das Skifahren gehört halt dazu, ist aber eigentlich eher nebensächlich.
Da aber Millionen andere auch skifahren können, kann das ja nicht so schwer sein...
Und dann quält man sich halt durch.

Bei meiner Frau ist es ähnlich. Eigentlich hat sie keine Lust dazu, hat es aber für unsere Tochter gemacht (kein Kurs, sondern durch Freunde und letztens im Sauerland durch mich). Der erste Tag war ein halbes Fiasko, u.a. weil sie sich selbst runtermachte, hinfiel, fluchte "sehr endluich ein dass das nichts für mich ist", aber am 2. Tag lief es immer besser, so dass sie nachmittags sagte, wir können über einen gemeinsamen Familien-Skiurlaub nachdenken.
Meine Taktik vor allem am 2. Tag war, in ihrer Nähe zu bleiben, sie aber nicht mit Hilfen und Infos zu überhäufen. Die Taktik ging auf. Sie probierte und plötzlich fluppte es.

Um noch mal auf die Frage zu kommen: Ich denke, viele fahren Ski nicht um des Skifahrens willen.

Gruß, Martin

[TOM_NRW]

Deine Ausführungen zur Geländewahl in Verbindung mit dem Thema "Angst beim Skifahren" finde ich super treffend.

Es ist genau der Knackpunkt, an dem diese "kein Problem, ich bringe dir das Skifahren bei, bin ja ein guter Fahrer" Geschichten am häufigsten gänzlich in die Hose gehen.
Wenn du Schwierigkeiten hast, in der Ebene mit den Ski, eine für uns nicht sichtbare Erhebung zu erklimmen, dann stellt eine blaue Anfängerpiste die absolute Herausforderung an deine psychischen und physischen Fähigkeiten dar.
Beate

Hallo Beate,

ganz so schlimm ist es bei mir dann doch nicht. Fahre 2-3 mal pro Saison mit Familien oder reinen Erwachsenenreisen in die Berge. Habe eine Ausbildung vergleichbar der des westdeutschen Skiverbands oder anderen. Setze mich auch öfter mit dem Thema "wie vermittel ich was" auseinander. Besuche Fortbildungen ...

Anders sieht es halt aus bei den Skifahrern, die sich selber kaum auf den Brettern halten können und dann nach dem Motto "fördern durch (über)fordern, Anfänger mit in eine schwarze Piste oder gar verbuckelte Route nehmen". Davon gibt es viel zu viele.

Gruss Thomas

[beate]

ganz so schlimm ist es bei mir dann doch nicht. Fahre 2-3 mal pro Saison mit Familien oder reinen Erwachsenenreisen in die Berge.

Ich wollte dich damit auch keineswegs ansprechen. Gemeint waren eher die vielen Gäste, die ich hier pro Saison auf dem Tschuggen absammele und ihnen z.B. die Ski runterfahre, damit sie beim runter laufen nicht so schleppen müssen und von deren gut skifahrenden Freunden nichts zu sehen ist oder die am Ende der Piste stehen, ohne jeglich Helferambitionen im Blick, während der Skinewbie am Berg klebt, wie ein auf dem Rücken gelandeter Maikäfer!
Beate

[beate]

So, auf in die letzten zwei Wochen!
Diese Woche bin ich komplett ausgebucht. Eine britische Familie und nachmittags soll ich bisher eine Erwachsenenklasse übernehmen. Ich bin mir sicher, wie ich meinen Chef kenne, wird sich das bei Bedarf auch wieder sehr schnell ändern. Ich würde es gern machen. Es wäre sicher die letzte Gelegenheit bzw überhaupt das erste Mal diese Saison. Mir ist gerade aufgegangen, dass ich bisher die gesamte Saison über, nur privat Lektionen hatte. Klassenunterricht mache ich gern, man hat mehr Zeit, Dinge zu probieren, kann sich methodisch mehr Zeit geben und kann den "Plan" den man für die woche im Kopf hat am Ende in Ruhe evaluieren und sich so auch mal selbst kontrollieren.
Es hat zwei Tage geschneit. Von Freitag auf Samstag ca 40 cm und heute Nacht nochmals 10 cm. Wir befinden uns pünktlich zu den letzten Hochsaisonwochen, wieder im tiefsten Winter
Beate

[TOM_NRW]

Hallo Beate,

dann bin ich beruhigt. Wünsche Dir für die letzten Tage der Saison noch einmal nette Gäste, super Schnee und beste Gesundheit. Geniess die letzten Tage im Schnee und dann viel Spass beim Golfen.

Für mich ist die Saison leider durch Krankheit meiner Frau voraussichtlich bereits zu Ende.

Gruss Thomas

[beate]

Heute nacht hats mal wieder heftig geschneit.
Im Moment strahlend blauer Himmel, Sonne und -7°C.
Vormittags habe ich eine Erwachsenenklasse, blue 2-3, 10 Personen. Normal haben wir sog. Stammlehrer, die seit Jahrzehnten diese Gruppen fahren und die Gäste sind überwiegend Stammgäste, die seit Jahrzehnten diese Gruppen buchen.
Die Stammlehrer (alle deutlich über 60 Jahre alt) haben sehr viel Erfahrung. Die Einteilung war schnell erledigt.
Komischerweise fahren die mit deutlich kleineren Gruppen und können auch niemanden mehr von mir aufnehmen, da meine Gäste nicht in ihre Gruppe passen.... .....Naja, es gibt einfach Dinge die muß man gelassen nehmen, da es wenig Sinn hat, Kraft und Energie dahingehend zu verschwenden.
Meine Gäste waren auf alle Fälle sehr überrascht von meinem Unterricht (noch bin ich unsicher ob positiv oder negativ, da ich wenig Kommunikationszeit nach dem unterricht habe). Wir waren im Magic Park (Kinderfunpark) und haben kleine Sprünge und Wellen - Mulden geübt (wichtig bei aufgefahrenen Sulzpisten, wir waren in der Halfpipe um unsere Schwungauslösung zu harmonisieren , haben gestern mit Video begonnen und fahren recht viel. Zwischendrin versuche ich immer individuell zu coachen.
Einer meinte gestern Nachmittag, das sei mehr so ein Abenteuer Skikurs
Über Mittag habe ich ein sehr nettes Ehepaar, mit denen ich schon in den vergangenen Jahren gefahren bin. Am Nachmittag nochmal Erwachsenenklasse. 5 der Vormittagsgäste haben Ganztagskurs gebucht.
Ich denke heute wird ein super Tag. Nachdem es gestern fast den ganzen Tag gestürmt hat und wir nur Tschuggen fahren konnten (Lifte waren zum größten Teil geschlossen), werden wir heute einfach fahren, fahren, fahren
Beate