Ranger 99 Ti

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saschad74
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Ranger 99 Ti

Beitrag von saschad74 » 26.01.2020 11:22

Servus,

hat hier schon jemand den o.g. Ski gefahren und evtl. Erfahrungen zu berichten? Unser Bergführer beim Freeriden letztes Wochenende war ziemlich begeistert (wiegt aber - wie fast alle Bergführer - auch 20-30kg weniger als ich).

Ich wäre jedenfalls sehr dankbar!

Gruß, Sascha

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gebi1
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Re: Ranger 99 Ti

Beitrag von gebi1 » 29.01.2020 22:11

Hallo Sascha

Ich bin den 99 Ti nicht gefahren, aber seinen Vorgänger. Die Ranger Serie ist solide. Das sind sehr vielseitige Ski, die sowohl auf der Piste, als auch im Gelände liefern. Sie sind sportlich abgestimmt, brauchen Speed und Kraft. Wer nicht sehr zentral über dem Ski stehen kann und eine sehr gute Technik besitzt ist vermutlich überfordert. Was mir persönlich an den Ranger Modellen gar nicht gefällt, ist die Carbonschaufel. Diese vibriert sehr schnell und bringt auf härterem Untergrund Unruhe in den Ski. Wenn du Skifahren kannst, ist der 99Ti vor allem im Verspurten eine Offenbarung. Wenn du ein durchschnittlicher Skifahrer bist, lässt du besser die Finger davon.

Ich fahre seit dieser Saison den Rustler 11 von Blizzard und bin begeistert. Spitzenpistenperformance trotz 112 mm. Da kommt Fischer nicht ran. Im Verspurten ist er sehr berechenbar und relativ einfach zu fahren, dank seiner überragenden Dämpfung. Schlaglöcher, Rippen usw. dämpft er einfach weg. je höher der Speed, desto grösser der Spass, er kann aber auch kurz. Kraft braucht man auch etwas, aber das hält sich im Rahmen. Auch die Rustler Modelle wollen aktiv gefahren werden, nur cruisen ist nicht! Und eine solide Technik braucht's auch. könnte ich mir auch als Alleinski vorstellen.

Wenn du einen Ski willst, der alles mitmacht und der tolle Allroundqualitäten hat ohne dass er viel Technik verlangt, dann wähle den K2 Mindbender 116 C. Der fährt sich auf der Piste wie ein 90 mm Allmountain, hat Biss, ist völlig easy zu händeln. Im Verspurten ist er agil und trotzdem gut gedämpft und im Powder gibts keinen besseren Ski am Markt.

Gruss
Martin

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saschad74
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Re: Ranger 99 Ti

Beitrag von saschad74 » 29.01.2020 22:46

Danke Dir, Martin!

Als Alltagsski wollte ich eigentlich nicht so sehr in die Breite gehen, habe für die Tage mit viel Geländeanteil ja noch meinen Big Stix. Wenn ich den Alltagsski jetzt nur 6mm schmaler wähle, brauche ich den ja gar nicht mehr...:)

Bin Anfang März bei einem Testevent, da werde ich hoffentlich 'mal so einiges von Deinen Empfehlungen ausprobieren können. Als jemand, der 15kg mehr wiegt als Du, hatte ich bis jetzt immer das Gefühl, dass Ski ohne Metall drin auf harter Piste zu weich sind und die Kante nicht gescheit hält. Aber vermutlich stehe ich einfach nur nicht gut genug drauf auf der Kante...deswegen meine Idee mit dem Ranger. Aber nach Deiner Schilderung stehe ich für den ja auch eher nicht gut genug drauf. :) Ich werde erstmal testen und danach erst entscheiden.

Gruß, Sascha

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Re: Ranger 99 Ti

Beitrag von gebi1 » 30.01.2020 09:26

Breite ist nicht das Hauptkriterium ob ein Ski im Alltag (Piste, Gelände, Buckel, Tiefschnee bei verschiedenen Schneearten) funktioniert. Der Aufbau, die Materialwahl, der Shape, der Flex und der Rocker sind entscheidender. Zunehmend gelingt es den Herstellern breite Skis zu bauen, die überall funktionieren. Dein Big Stix hat ja schon passable Pistenqualitäten. Aber in der Zwischenzeit ist einiges gegangen. Es lohnt sich für dich, deinen Scott bald zu ersetzen, weil du dann ganz sicher denkst: "Warum habe ich nicht früher einen neuen Ski gekauft?".

In meiner Wahl für einen "Einenfürallesski" hatte ich folgende Kriterien: Gute Pistenperformance mit überzeugenden Qualitäten auf hartem Schnee, so dass man ihn in allen Radien sportlich carven kann. Ruhiges und einfach zu händelndes Fahrverhalten bei verspurtem Schnee, dabei sollte der Ski gut dämpfen und nicht zu viel Kraft kosten. Nicht zu schwer, so dass man noch 1000 - 1500 Höhenmeter einigermassen entspannt aufsteigen kann. Harmonisches Fahrverhalten bei allen Bedingungen. Und zuletzt, sollte er bei Tiefschnee gut aufschwimmen. Mit diesen Kriterien machte der Rustler 11 das Rennen. Im Moment ist das wohl der ausgewogenste Freerideski den man kaufen kann. Auch lange im Rennen war der Nordica Enforcer 110.

Zusätzlich habe ich einen Bonafide aus 2016 zum Pistenheizen. Heuer hatten wir sehr viel hart mit technischem Schnee, da kam er viel zum Einsatz. Er hat noch den 21 m Radius und ist torsionssteifer als der aktuelle Bonafide. Auf hartem Untergrund kann er es mit jedem GS aufnehmen. Dabei ist er dank Doppeltitanal über die ganze Länge so perfekt gedämpft, dass er kaum ein Tempolimit kennt. Damit carve ich auf unruhigen Pisten, wie wenn sie glattgebügelt wären. Auch im Kurzschwung liefert er, dabei muss man aber eine gute Position auf dem Ski haben und sehr aktiv fahren, dann kommt extrem viel zurück. Der Bonafide ist die optimale Ergänzung. Den Bonafide, mit Marker Jester 16, habe ich übrigens für schlappe 250.- CHF gebraucht gekauft.

Der K2 Catamaran steht diese Saison noch ungenutzt im Keller und findet wohl bald einen neuen Besitzer.

Wenn du einen neuen Alltagsski willst, lohnt es sich zu überlegen, was dieser Ski alles können soll und wo die Prioritäten liegen. Müsste ich mit einem Ski auskommen, würde ich den hier nehmen https://www.blizzardsports.com/osterrei ... r-10-flat/ oder den https://www.nordica.com/schweiz/herren/ ... -104-flat/

Gruss
Martin

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Re: Ranger 99 Ti

Beitrag von Wooly » 30.01.2020 17:54

Moin ich hänge mich hier einfach mal rein, weil meine Vorlieben auch ähnlich liegen ... ich fahre im Augenblick für (Freeride-) Touren einen Völkl Mantra von 2013 in 188, guter Ski, ist mir aber zu steif, und auch definitiv zu schwer, 700-800 hm machen da schon echt keinen Spaß mehr (ist aber auch noch eine Marker Duke drauf ... ) ... und Spitzkehren mit den 188cm sind auch ziemlich sportlich. Ich suche also auch eher einen Ski, der leichter & verspielter ist, den Rustler hatte ich auch schon im Visier.

Bin mal den Rossignol Soul 7 zum Test gefahren, der war mir wiederum fast zu weich, und der K2 Mindbender wiederum zu schwer, wenn auch sehr geiler Ski. Was mir auch sehr gut gefallen hat war der Elan Ripstick 96/106

Gebi, bist du mal den Head Kore gefahren, in 105, das müsste doch eigentlich auch in die Richtung gehen ?

Pistenqualitäten finde ich auch gut, allerdings liegt mein Focus eher auf Offpiste/Touren, für Pistentage fahre ich weiterhin gerne meinen Head Supershape iRally.

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Re: Ranger 99 Ti

Beitrag von gebi1 » 31.01.2020 15:27

@Wooly: Den Head Kore 105 empfand ich als sehr störisch. Ich musste dermassen aufs Gas drücken, dass mir bald die Kraft ausging. Wer im Gelände mit ganz wenigen Bögen auskommt, immer schnell fährt und Oberschenkel wie Dome Paris hat, dem macht der Ski sicher Spass. Wer lieber mal einen Sprayturn einlegt, auch kurze Schwünge mag oder spielerisch cruisen möchte, nimmt Abstand von den Head Kore Modellen.

Wenn der Ski aufstiegstauglich sein soll und eine gute Abfahrtsperformance haben soll, dann schau doch mal den K2 Wayback 106 oder den Line Vision 108 an. Die liegen irgendwo zwischen deinem Mantra und dem Soul 7.

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Re: Ranger 99 Ti

Beitrag von Wooly » 31.01.2020 15:42

Moin,

danke für die Tips, ich werde mich auf den Tiefschneetagen in Saalbach & Fieberbrunn mal durch Alle durchtesten.

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Re: Ranger 99 Ti

Beitrag von Wooly » 22.10.2020 10:42

Moin Gebi,

ich konnte jetzt den Rustler 10 testen, den Mindbender 108 ti bin ich ja letztes Jahr schon mal kurz gefahren ... gefallen mir beide, wie ist den im Unterschied zu den beiden der Rustler 11 (wg. Corona nicht mehr zum Testen gekommen), sehr viel weicher ?

Grüße Marcus

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Re: Ranger 99 Ti

Beitrag von gebi1 » 22.10.2020 12:04

Der Rustler 11 ist insgesamt etwas weicher als der 10er. Vom 10er bekommst du auf kompaktem Schnee etwas mehr Rückmeldung, er ist auf der Piste etwas agiler und geht flinker von Kante zu Kante. Aber der 11er ist wirklich auch auf hartem Schnee sehr gut zu fahren. Tempolimit gibt es - zumindest für mich - keines. Im Zerfahren zeigt sich der 11er überlegen. Seine etwas weichere Abstimmung lässt ihn wie ein Ozeandampfer durchs Gemüse dampfen, dabei bleibt er aber genügend agil. Seine Stunde schlägt im Powder, da hat der 10er ganz klar das Nachsehen.

Blizzard baut sportliche Ski. Trotzdem dass das Twintip sind, ist die Rustler Serie auf der straffen Seite. Obwohl ich den Rustler 11 sehr mochte, habe ich ihn wieder verkauft und durch einen spielerischeren Ski ersetzt. Neu steht bei mir der Faction CT 4.0. Das war ein Schnäppchen. Faction produziert den CT 4.0 nicht mehr. Ich freue mich darauf einen Breiten zu haben, der sich surfiger und lustiger fährt, als der doch recht ernste Rustler 11.

Montiert habe ich eine Shift. Ich würde jedem, der einen Backcountry Ski kauft, empfehlen, dass er eine aufstiegsfähige Bindung verbaut. So hat man die Möglichkeit aus dem Skigebiet heraus, den einen oder anderen Powderhang zu erlaufen.

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Re: Ranger 99 Ti

Beitrag von Wooly » 22.10.2020 12:18

Danke für die Rückmeldung !! Shift ist eh klar, leider noch teuer, aber klar besser zum Laufen als die Rahmenbindungen. Und wenn man keine Marathons laufen will auch leicht genug. Ich tendiere im Augenblick auch eher zum 11er, weil ich für "normale" Pistentage ja auch noch meinen Head Rally habe. Bist du den Mindbender mal gegen die Rustlers gefahren, den fand ich auch schön, aber steifer, bin ihn aber nur sehr kurz gefahren.

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