Bindungseinstellung nach KB-Riss

Alles zum Thema Bindungen, Z-Wert, Platten, Stopper, etc.
Siehe auch Z-Wert Tabelle
Matje
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Bindungseinstellung nach KB-Riss

Beitrag von Matje » 14.01.2015 12:23

Servus,

nach meiner Verletzung(KB-Riss/März 2014) hätte ich eine Frage zur Bindungseinstellung.
Habe die Bindung jetzt mal im Fachgeschäft überprüfen lassen, Ergebniss: für mein Gewicht(70kg), Alter/Mann(43J.)Sohlenlänge(315mm), Fahrertyp(3-sportlich) war der Auslösewert (viel) zu hoch....Jedenfalls erheblich über Z: 6,7, was bei mir laut Maschine raus kam.

Da ich nun den Servicemenschen persönlich gut kenne, hat er mal bisl gespielt und den Gewichtswert nach oben korregiert (bis 90kg). Selbst da war es nicht möglich die Bindung auszulösen....! Er sagte mir auch, in dem Alter macht das Gewicht nicht (so) viel aus....!? Kann es somit sein, das bei den gleichen Werten(nur Gewicht bei 90kg) nicht viel mehr als 6,7 raus kommt? :o

Hintergrund der ganzen Geschichte ist ja, das ich die Bindung vorher nach Fehlauslösung hochdrehen (musste). Habe nur eine halbe Drehung fester gemacht, aber das sich damit der Z-Wert um so viel erhöhen würde, hatte ich nicht gedacht! :roll:
Wollte Ende Saison 12/13 schon fast noch mehr zudrehen, nachdem ich bei leichtem Gelände fahren am Nebelhorn schon wieder unbeabsichtigt raus flog! Andererseits kann es sein, das bei meinen Unfall die Bindung nicht unbedingt schuld war.... Da ich bei dem Flug von der Piste die Orientierung verlor und nicht sagen kann, ob er erste Aufschlag zu zentral für eine Auslösung war und das Knie erst durch eine sekundäre Verdrehung geschädigt wurde.....

Jedenfalls fahre ich z.Z. nur den Z:6,7, möchte das Knie im Moment eh noch nicht wieder mit härterer, schnellerer Fahrweise belasten/überlasten!
Matje

latemar
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Re: Bindungseinstellung nach KB-Riss

Beitrag von latemar » 14.01.2015 13:44

Ich mache inzwischen immer eine halbe Umdrehung nach unten.
Fehlauslösungen kenne ich an meinen beiden Salomon nicht.
Zur Vist kann ich noch nichts sagen, aber eigentlich sagen viele das sei mit das Beste auf dem Markt.


Gruß!
der Joe
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peda
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Re: Bindungseinstellung nach KB-Riss

Beitrag von peda » 19.01.2015 22:56

Auch wenn dein Beitrag schon ein paar Tage her ist ich bin mir sicher, dass wir dir deine Frage beantworten können aber was bedeutet deiner Ansicht nach viel zu hoch? Kannst du einen konkreten Wert nennen?

Und ja, es ist richtig, dass sich das Gewicht nicht wirklich auswirkt lt. Z-Wert Tabelle - dort wählt man die Zeile nach Körpergröße und Gewicht aus und nimmt aber immer die Zeile die den niedrigeren Wert ergibt - d.h. wenn du nur 170cm groß wärst hättest du ab 67kg immer den gleichen Wert egal wie viel du schwerer bist - nur wenn du leichter bist hättest du einen niedrigeren Wert.

Der notwendige Z-Wert hängt aber auch sehr stark vom Fahrstil und vom Bindungsmodell ab - bei mir ergibt die Tablle streng nach Norm einen Z-Wert von 7. Damit würde ich aber beim ersten Schwung aus der Bindung fliegen. Während normale Bindungen seitlich im Vorderbacken relativ schnell auslösen, braucht es bei Rennbindungen (insbesondere wenn Druck am Ski ist) sehr viel mehr Kraft um bei gleichem Z-Wert auszulösen. Ganz schrecklich finde ich die Bindungen die vorne einen Gleitbelag oder so eine Art Miniförderband haben um das Auslösen zu erleichtern (bzw. je nach Schnee unterm Schuh konstante Auslösewerte zu gewährleisten) - bei den Dingern kann man bei ordentlich gecarvten Schwüngen die Bindung auf Anschlag stellen und man fliegt raus. Mit so einer Bindung (Ski von einem Freund ausprobiert) habe ich trotz sehr sehr hoch eingestelltem Z-Wert mal einen ordentlichen Abflug hingelegt. Ich habe versucht etwas sportlicher auf einer Kuppe stehen zu bleiben und naja was soll ich sagen - die Ski habe ich perfekt parallel eingeparkt und gleichzeitig vom Skifahrer (mir) befreit. Ich flog ohne Ski geradeaus weiter über die Kuppe - wie in einer Slapstick Komödie während die Ski perfekt parallel eingeparkt auf der Kuppe stehen geblieben sind.

Für mind. 98% der Skifahrer macht es aber dennoch Sinn die Bindung nach Z-Wert Tabelle einzustellen - insbesondere wenn man sich nicht auskennt sollte man sich auch daran halten. Besser wäre gewesen kurz ins Sportgeschäft zu gehen die hätten dir wahrscheinlich für ein paar Euro in die Kaffeekasse die Bindung umgestellt und darauf geachtet, dass die Werte eben nicht viel zu hoch sind - ist wirklich nicht böse gemeint aber wenn man keine Ahnung hat sollte man nicht ohne Anleitung an sicherheitsrelevanten Teilen schrauben.

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Re: Bindungseinstellung nach KB-Riss

Beitrag von ingo#31 » 20.01.2015 14:49

peda hat geschrieben: Ich habe versucht etwas sportlicher auf einer Kuppe stehen zu bleiben und naja was soll ich sagen - die Ski habe ich perfekt parallel eingeparkt und gleichzeitig vom Skifahrer (mir) befreit..
Wie das gehen soll, ist mir ein Rätsel. Geht doch eigentlich nur, wenn talseitige Aussenkante und die bergseitige Innenkante quer zur Fallinie greift. Klingt mehr nach einem Fahrfehler als nach einer falsch eingestellten/ minderwertigen Bindung.

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Re: Bindungseinstellung nach KB-Riss

Beitrag von hell046 » 20.01.2015 15:38

Hab das grad hier gelesen und verstehe nicht wie ihr es schafft, aus der Bindung zu fliegen. Ich kann carven wie ich will und aufdrehen, solange die Technik stimmt und man keinen Fahrfehler macht, fliegt man sicher nicht aus der Bindung! Man steht ja auch mittig auf dem Ski drauf und der Druck geht kommt nur von oben auf die Bindung, da sollte bei ordentlicher Fahrweise kein Seitwärts Kraftanteil dabei sein, der die Bindung zum auslösen bringen könnte.

Ich bin letztens mit ganz alten Salomon Ski gefahren mit eingestelltem Z wert von 4,5, die sind auch nicht aufgegangen, egal was ich gemacht hab. Normalerweise steht meine Bindung zwischen 9 und 10.

Also würde mich schon interessieren wie Ihr euch das erklärt, dass ihr aus der Bindung fliegt? :-? Sollte eigentlich nicht passieren oder hab ich da bei den Bindungen was falsch verstanden?

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Re: Bindungseinstellung nach KB-Riss

Beitrag von peda » 20.01.2015 16:40

ingo#31 hat geschrieben:Wie das gehen soll, ist mir ein Rätsel. Geht doch eigentlich nur, wenn talseitige Aussenkante und die bergseitige Innenkante quer zur Fallinie greift. Klingt mehr nach einem Fahrfehler als nach einer falsch eingestellten/ minderwertigen Bindung.
Wenn beim stehen bleiben talseitig die Außenkante greift fällst du schon samt Ski kopfüber - da war kein Fahrfehler dabei sondern einfach eine schrottige Bindung die nicht damit zurecht kam, dass ich den Ski relativ abrupt quergestellt habe um stehen zu bleiben. Glaub mir ich bin schon viele Ski gefahren und früher auch mal Rennen gefahren und ich weiß wie man stehen bleibt :D Ich dachte bis dahin auch immer, dass eine arg verstellte Bindung notwendig wäre um beim Anhalten rauszufliegen - ich wog damals ganze 65kg bei 172cm und hab mit Z-Wert 10 einen Abflug gemacht :wink: Ich hab die Bindung nachher auch von einem Freund der in einem Skigeschäft arbeitet überprüfen lassen und sie hat bei den richtigen Werten ausgelöst (Bindung war eine Tyrolia Freeflex) - war also nicht defekt
hell046 hat geschrieben:Hab das grad hier gelesen und verstehe nicht wie ihr es schafft, aus der Bindung zu fliegen. Ich kann carven wie ich will und aufdrehen, solange die Technik stimmt und man keinen Fahrfehler macht, fliegt man sicher nicht aus der Bindung! Man steht ja auch mittig auf dem Ski drauf und der Druck geht kommt nur von oben auf die Bindung, da sollte bei ordentlicher Fahrweise kein Seitwärts Kraftanteil dabei sein, der die Bindung zum auslösen bringen könnte.
Frag mal unsere liebe moni hier im Forum die fährt wenn ich mich richtig erinnere trotz ihres sehr niedrigen Gewichts sehr hohe Z-Werte um Fehlauslösungen zu vermeiden. Je nach Fahrstil können durchaus andere Z-Wert Einstellungen notwendig sein aber wie ich vorhin schon gesagt spuckt die Tabelle für 98% der Skifahrer sehr gute Werte aus.

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Re: Bindungseinstellung nach KB-Riss

Beitrag von ingo#31 » 20.01.2015 18:28

Deine Erklärung ist unzureichend, um sich tatsächlich ein Bild vom Fehlauslösen zu machen. Was ist aufgegangen, Front oder Heck? Wenn Front, dann MUSS es eine Verdrehung geben! Wenn Heck, dann MUSS es zwingend starken Druck/ Zug von der Bindung weg gegeben haben. Wie also hat die beim Bremsschwung ausgelöst?

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Re: Bindungseinstellung nach KB-Riss

Beitrag von peda » 20.01.2015 19:23

Ingo - die Front hat ausgelöst (bei beiden Bindungen) ich hab damals (vor einigen Jahren) einfach ganz brutal Quergestellt - lt. Lehrbuch bleibt man bestimmt etwas sanfter stehen aber eine Bindung darf auch nicht aufgehen wenn man abrupt querstellen muss. Da ich mitten unter einem Carvingschwung quergestellt habe hat auf mein Körper lt. Massenträgheitsgesetzt noch einiges an Kraft nach außen eingewirkt und das war für die Bindung scheinbar zu viel. Bei "normalen" Bindungen ohne "Förderband" (ala Tyrolia) oder Gleitbelag entstehen so lange Druck auf den Ski herrscht niemals diese nach außen wirkenden Kräfte (bzw. ist es selbst bei zu niedrigem Z-Wert fast unmöglich die Bindung auszulösen so lange der Ski unter Druck steht). Bei den Bindungsmodellen mit den (ich nenne es mal) "Auslösehilfen" (zur Gewährleistung eines gleichmäßigen Auslösemoments) lösen die Bindungen aber auch unter starkem Druck aus. Genau das sollte aber bei sehr sportlichen Skifahrern nicht passieren - auch wenn das bestimmt eine gute Erfindung ist und wahrscheinlich für 98% der Skifahrer das Verletzungsrisiko minimiert so gibt es doch ausnahmen (z.B. sehr sportlicher Fahrstil) wo dieses System Nachteile mit sich bringt, weil z.B. trotz gleichem Z-Wert das effektive Auslösemoment deutlich niedriger liegt als bei anderen Bindungen.

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Re: Bindungseinstellung nach KB-Riss

Beitrag von ingo#31 » 20.01.2015 19:32

Na dann bin ich ja froh, dass an meiner Vist Bindung kein "Förderband" oder "Gleit/ Rutschplatte" vorhanden ist. Wobei diese Bauteile nicht für den Z-Wert verantwortlich sind, ist aber auch egal.

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Re: Bindungseinstellung nach KB-Riss

Beitrag von peda » 20.01.2015 19:43

ingo#31 hat geschrieben:Na dann bin ich ja froh, dass an meiner Vist Bindung kein "Förderband" oder "Gleit/ Rutschplatte" vorhanden ist. Wobei diese Bauteile nicht für den Z-Wert verantwortlich sind, ist aber auch egal.
Naja indirekt sind sie schon dafür verantwortleich - beim Z-Wert ist ein bestimmtes Auslösemoment (in Nm) genormt. Das wird allerdings im Labor nur mit Skischuh im der Bindung getestet - d.h. ohne Druck. Wenn anschließend noch Druck drauf kommt erhöht sich das notwendige Auslösemoment da zusätzlich noch die Haftreibung überwunden werden muss und diese ist bei teilw. sogar aufgerauten Plastik auf der Bindung und durch Steine und Asphalt aufgerauten Skischuh-Sohlen deutlich höher. Während ein Gleitbelag oder ein Gummi-Förderband dafür sorgen, dass kaum zusätzliche Reibung entsteht und der Auslösewerte in der Praxis stark jenem aus dem Prüflabor ähnelt.
Mir stehen keine Geräte zur Verfügung um genau Werte zu wissen aber ich denke viele kennen es aus eigener Erfahrung (ansonsten einfach mal beim nächsten Abfahrtslauf im Fernsehen zuschauen) - während unbelastete Bindungen schon bei kleineren Schlägen aufgehen löst eine belastete Bindung (selbst bei stärkeren Seitwärtsbewegungen) nur in den seltensten Fällen aus.

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