Skitest 2013 / 2014 Stöckli, Völkl, K2, Fischer, Nordica

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Winterstorm
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Skitest 2013 / 2014 Stöckli, Völkl, K2, Fischer, Nordica

Beitrag von Winterstorm » 02.03.2013 18:53

Skitest 2013 / 2014 : Stöckli, Völkl, K2, Fischer, Nordica

Wie schon im letzten Jahr hatte das Sporthaus Waibel mit Filialen in Sonthofen und Bad Hindelang auch in diesem Jahr seine Kunden zu einem Skitest eingeladen. Am 02.03 am Oberjoch und am 03.03 in Ofterschwang. Tolle Sache wenn man die Skier der kommenden Saison einen ganzen Tag nach Lust und Laune auf Herz und Nieren testen kann. So kann jeder selbst erfahren (Erfahrung kommt hier im wahrsten Sinne des Wortes von „fahren“) welcher Ski seinen persönlichen Anforderungen am besten entspricht. Und wenn dann noch direkt fünf Marken im Test zur Verfügung stehen erhält man schon einen fundierten Einblick was die Skiindustrie für den nächsten Winter zu bieten hat. An dieser Stelle mein Dank an die Familie Waibel die mit kompletter Mannschaft mit viel Engagement zu einem gelungenen Test beigetragen hat. Alle Ski waren bestens präpariert und gewachst und da nach anfänglichem Hochnebel im Verlauf des Vormittags die Sonne vom blauen Himmel strahlte, stimmten auch die Rahmenbedingungen. Auf frisch präparierten, festen und griffigen Pisten bei guter Schneelage konnte es losgehen. Temperaturen am Morgen minus 4 Grad, nachmittags plus 1 Grad. Da das Oberjoch über Nordhänge verfügt und die Sonne auch mittags nur flach auf die Pisten scheint ist selbst am Nachmittag eine gute Schneequalität gegeben. Durch regen Skibetrieb waren im Laufe des Tages in den steileren Stücken zahlreiche blanke, harschige Stellen vorhanden, hier ließ sich der Kantengriff bei schwierigeren Verhältnissen gut testen.

Man kann es nicht oft genug sagen, ein Skitest ist immer eine Art „Momentaufnahme“. Trotz des Bemühens um Objektivität sind die Anforderungen die an einen Ski gestellt werden von Skifahrer zu Skifahrer verschieden. Der Eine legt größten Wert auf den Kantengriff, bei einem Anderen steht ein fehlerverzeihendes Fahrverhalten an erster Stelle, nur um zwei Beispiele zu nennen. Der beste Skitest ist immer der den man selber durchführt. Veröffentlichungen wie diese oder in der Fachpresse können nur einen Anhalt bieten. Wegen der oben genannten Schneebedingungen konnte ich die Ski nur auf präparierter Piste fahren. Die Beurteilung der einzelnen Ski kann bei geänderten Bedingungen wie z. B. Pulverschnee oder Sulz natürlich eine andere sein. Bei den meisten Skitests der Fachpresse sei es DSV, Skimagazin, Planet Snow oder World Skitest werden die Skier nur einer Abfahrt unterzogen. Hier wird argumentiert der erste Eindruck ist entscheidend, bei mehreren Fahrten passt der Läufer seine Fahrweise an den Ski an und sein Urteil wird verfälscht. Hier wage ich zu widersprechen, was soll falsch daran sein wenn ich mich auf einen Ski einstelle. Bei manchen Modellen fühle ich mich sofort wohl, andere offenbaren ihr volles Potential erst nach einigen Fahrten. So will ein Modell mit deutlichem Schaufeldruck gefahren werden, ein anderes benötigt mehr Druck auf dem Skiende. Daher habe ich die Skier fast alle mindestens zwei Abfahrten getestet. Zu meiner Person, bin 185 cm und wiege 80 Kilo. Kurzes Fazit vorweg, alle Marken produzieren Skier auf hohem Niveau. Einen schlechten Ski zu finden ist fast schon ausgeschlossen. Und trotzdem kann man schnell an einen Ski geraten der einem „nicht liegt“. Nicht umsonst produziert jeder Hersteller eine ganze Palette von Ski die auf die unterschiedlichsten Anforderungen zugeschnitten sind. Da hilft eben nur selber testen.

Bei der Vielzahl der angebotenen Ski mußte ich mich für eine Auswahl entscheiden, eben für die mir persönlich am interessantesten Modelle. Mehr war an einem Tag nicht möglich.

Stöckli Laser AR
gefahrene Länge 175 cm
Sehr sportlicher Allmountain Ski mit leichtem Tip Rocker. Für einen Ski mit 78 mm Mittelbreite erstaunlich beweglich und schnell von Kante zu Kante. Sehr laufruhig und komfortabel, gut gedämpft ohne dass der Ski überdämpft und leblos wirkt, gutes Feedback, greift auch bei hohen Aufkantwinkeln zuverlässig und fährt sich relativ kraftsparend, Ski flext sehr harmonisch auf der gesamten Länge, rundum gelungen. Breitbandiger Ski der viele Skifahrer die einen universellen Ski suchen anspricht.

Stöckli Laser SL
gefahrene Länge 165 cm
Gegenüber dem Modell von diesem Jahr konnte ich keine Unterschiede feststellen, sehr wendig und flink, direkter Kurveneinzug über die Schaufel, prima Kantengriff und auch bei hohem Tempo für einen Slalomski sehr laufruhig

Stöckli Y 72
gefahrene Länge175 cm
Nach dem Y 77 und dem Y 85 von diesem Jahr erweitert Stöckli die Modellreihe mit einem schmäleren Modell mit dem Schwerpunkt auf der Piste. Dank der recht lang aufgerockerten Schaufel mit weichem Flex vermittelt der Ski viel Komfort im zerfahrenen Schnee, gute Carving Eigenschaften, bei hohem Tempo wird die breite Schaufel etwas unruhig, einmal aufgekantet sind die Schwingungen weg und nur bei flach gestelltem Ski zwischen den Schwüngen zu beobachten. Lässt sich sehr lässig fahren und macht gehörig Spaß.

Stöckli Laser GS
gefahrene Längen 170 und 180 cm
Bei 180 cm Länge (Radius 18,2 Meter) ein reinrassiger Racecarver der auf die Kante will, nichts zum driften, Top Kantengriff und souveräne Laufruhe, viel Zug auf der Kante, auch bei hohem Tempo wie auf Schienen. Bei mittleren bis langen Radien fühlt sich der Ski wohl, kürzere Schwünge kosten Kraft. Bei 170 cm Länge mit einem Radius von 16,1 Metern geht der Ski in Richtung Sportcarver.

Stöckli Laser SC
gefahrene Länge 170 cm
Ich besitze selber einen Laser SC in 177 cm, das Modell von diesem Jahr. Die Taillierung hat sich nur minimal am Skiende geändert. Einen Unterschied zum Modell von diesem Jahr konnte ich nicht ausmachen. Der Ski ist sehr sportlich mit tollem Kantengriff und hoher Laufruhe. Ein Sportcarver der sich für durch Multiradius Sidecut für kurze, mittlere und lange Schwünge eignet.

Völkl Racetiger SL Speedwall
gefahrene Länge 165 cm
Flink, wendig, problemlos das beschreibt den Völkl am besten. Guter Kantengriff, setzt jeden Lenkbefehl sofort um, klasse Slalomcarver

Völkl Racetiger GS Speedwall
gefahrene Länge 180 cm
So soll ein Racecarver sein, bissig und einmal auf Zug mit unerschütterlicher Laufruhe. Ein typischer „früh morgens Ski“ weite, leere Hänge auf denen man anständig Gas geben kann dann ist der Fahrspaß garantiert.

Völkl Code Speedwall
gefahrene Länge 185 cm
In diesem Jahr noch in giftigem grün präsentiert sich der Code Speedwall in der kommenden Saison in schlichtem silbergrau. Bei einem Radius von um die 20 Meter (bei 185 cm Länge) braucht man Platz. Der Ski schreit nach Tempo und zieht dann ruhig seine Bahn. Trotz Tip und Tail Rocker (allerdings nur leicht aufgerockert) ist der Kantengriff tadellos und der Ski ausgesprochen sportlich.

K2 Charger
gefahrene Länge 179 cm
Bei K2 gibt es nicht viel Neues zu berichten. Weder von der Technik noch vom Design hat sich was verändert. Der Charger ist nach wie vor ein prima Sportcarver, guter Grip und gut gedämpft macht es einfach Spaß mit dem Teil zu fahren.

Nordica Dobermann GSR EDT
gefahrene Längen 176 und 183 cm
Auf dem Ski sollte ein Aufkleber stehen mit dem Hinweis „For Carving Only“. Wer mit dem Ski driften will spart sich das Abo im Sportstudio. Der Ski ist hoch sportlich bis rennsportlich. Der Flex des Ski ist hart, besonders das Skiende. Dafür beißt sich die Kante dann auch schön in den Schnee. Ein Temposki der gefahren werden will, für Leute mit guter Kondition und Technik. Ein Sportwagen für die Piste.

Fischer RC4 Superior Pro
gefahrene Länge 175 cm
Toller Sportcarver der sofort einen sicheren Eindruck vermittelt. Hat jede Menge Zug und steht auch auf harschig harter Piste wie eine Eins auf der Kante. Der hochwertigste Ski aus der Superior Serie.

Fischer Superior SL
gefahrene Länge 165 cm
Die SC und RC Serien (unter dem RC4 angesiedelt) gibt es in der nächsten Saison nicht mehr. Hier springt der „normale“ Superior (ohne Pro) ein. Auch wenn der Ski unter dem RC4 eingeordnet wird, auch vom Preis, ist es dennoch ein prima Slalom Carver. Sehr torsionssteif war ich besonders vom Kantengriff angenehm überrascht.

Fischer RC4 Worldcup SL
gefahrene Länge 165 cm
Das Flaggschiff von Fischer im SL Bereich mit dem „Fenster“ in der Schaufel überzeugt durch erstklassigen Kantengriff. Der Ski erfordert etwas mehr Kraft als ein Völkl SL Speedwall oder ein Stöckli Laser SL und ist beim schnellen Kantenwechsel nicht so spielerisch wie die Konkurrenten. Laufruhe ist ausgezeichnet. Mit viel Potential für aggressive Fahrer.
Carpe Diem

STOOS
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Re: Skitest 2013 / 2014 Stöckli, Völkl, K2, Fischer, Nordica

Beitrag von STOOS » 03.03.2013 17:41

Besten Dank für Deinen ausführlichen und sehr informativen Bericht!

Grüsse
Peter

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