Hier gehen die Meinungen ja richtig auseinander... da will ich doch auch mal meinen Senf dazu geben:
Kurzschwingen:
Es ist rhythmisch, es ist kontrolliert, du brauchst nicht übermässig viel Kraft, du lässt die Ski steuern, du fährst (meist) auf beiden Ski - was will man mehr?
Es sieht vielleicht ein bisschen "wie auf Eiern aus". Falls du etwas mehr Pepp reinbringen willst, aggressiver und auch in noch steilerem, eisigerem Gelände sauber fahren möchtest, dann müsstest du rascher und akzentuierter aufkanten können. Das kannst du mittels
beugen/strecken der Beine erreichen. Der Ski würde rascher stärker entlastet und könnte noch etwas leichter drehen.
Ich finde es nicht sinnvoll, nur von "Bewegung aus dem Sprunggelenk" zu sprechen. Es ist praktisch nicht möglich, nur die Sprunggelenke zu bewegen, weil man dann das Gleich gewicht verlieren würde. Es ist immer eine kombinierte Bewegung aus Sprung- und Kniegelenk und Hüfte.
Und ehrlich gesagt, Bewegungsfreund, mir scheint, du schreibst fast immer in erster Linie von den Sprunggelenken...
Möglicherweise bist du aber bei diesem Schnee bewusst so "weich" gefahren.
Ich verstehe nicht, warum die Sprunggelenke bewegt werden sollen "um die Position neutral zu halten". Was ist mit neutraler Position in diesem Zusammenhang gemeint?
Rück- oder Vorlage kann ich auch nicht erkennen, ich finde die Position zentral.
Stöcke: Ich denke, es wirkt auf viele ungewöhnlich, dass du keinen Stockeinsatz machst. Ist bei dir auch nicht nötig, finde ich (beim Kurzschwingen hilft er vielen zur Rhythmisierung). Deine Stockhaltung beeinflusst meiner Meinung nach deine Technik nicht.
@Tom_NRW: Du schreibst: "Beim Kurzschwung finde ich, sieht es noch besser/sportlicher aus, wenn der gesamte Körper jeweils in Fahrtrichtung zeigt." Meinst du damit tatsächlich, dass er quasi
mitdrehen soll, wie bei den langen Kurven?
Was sportlicher aussieht, ist Geschmackssache (du schreibst ja auch, dass es deine Meinung ist). Aber normalerweise wird Kurzschwingen mit stabilem Oberkörper gelehrt. Warum? Wenn man mitdreht, dann gerät man sehr leicht "hinter die Bewegung", d.h. der Ski dreht schneller als der Körper und die ganze Abstimmtung geht verloren. Hilfreich kann oft ein Drehimpuls aus der Hüfte sein, der - soweit ich sehe - vorhanden ist.
Aber wie gesagt - es ist durchaus möglich KS mit Mitdrehen zu fahren. Hannes würde ich es jetzt nicht unbedingt empfehlen, weil ich nicht wüsste, was er damit verbessern könnte - ausser er findet auch, es sähe besser aus.
Carving:
Wie man an den Spuren sieht: Beide Ski gleiten der Kante entlang. Also ist es gecarvt - es gibt insofern nichts zu meckern.
Mir fällt aber auf, dass du Anfangs Kurve die Ski umkantest und weiter nichts machst. "Nichts machen" ist beim Carven ja selten die schlechteste Wahl und wie man sieht, funktioniert es auch. Ich denke aber, dass du in steilerm/eisigerem Gelände zu schnell werden würdest.
Ich denke, es würde dir helfen, wenn du die Hüfte ab der Fallinie mehr in Fahrtrichtung der Ski drehen würdest -> mitdrehen. Deine Hüfte zeigt immer talwärts, mehr als es hüftknickbedingt nötig wäre. Würdest du die Hüfte im Laufe der Kurve in Fahrtrichtung drehen, dann könnte der Ski noch mehr in den Schnee beissen und du somit die Kurve noch mehr "zumachen".
Aber auch hier: Möglicherweise fährst du im steileren, auf härterem Schnee anders.
FIRN? Ist das nicht eher SULZ???