lieber althofen (sagst du uns deinen richtigen vornamen? ich nehme an er lautet nicht treibach
)
es freut mich, dass du meine gedanken so positiv aufgenommen hast! sport und bewegung als gemeinsamen familieninhalt zu sehen ist ja auch etwas wirklich schönes.
hier ein paar anregungen und gedanken, damit die freude lang erhalten bleibt:
Unserer Tochter wollen wir einerseits "Hard Skills" (Ski Technik - Renn Technik)
kinder im alter deiner tochter haben gegenüber uns erwachsenen einen vorteil, der sich durch nichts ersetzen lässt. sie können mit/durch modernes material und gute skibedingungen eine art user-innovation des skifahrens durchführen. das bedeutet kinder können ohne stil/technikanleitung von aussen, möglichkeiten dynamisch skizufahren entdecken, die einem erwachsenen gar nicht in den sinn kommen. wenn plötzlich jemand wie lara gut auftaucht, der einen qualitätssprung in der skitechnik vorgibt, kann man davon ausgehen, dass er als kind ziemlich "gelassen" wurde oder sehr überdurchschnittlich weitblickende betreuung hatte.
wenn kinder viel mit anderen kindern ski fahren, steigen ihre fähigkeiten und möglichkeiten ganz von selbst ohne zutun von erwachsenen. ich beobachte ski fahrende kinder intensiv und sehe gravierende unterschiede zwischen kindern die einfach nur fahren dürfen und solchen, die schon von klein auf immer wieder anleitungen bekommen. in der regel tun sich kinder die spielerisch selbst entdecken leichter, zumindest was ihre breitbandigkeit betrifft.
aber auch, oder besser vor allem, "Soft Skills" (Ehrgeiz, Gewinnen, Verlieren, Fairness, Teamgeist... ) vermitteln. Dies kann über Leistungssport ganz gut gemacht werden.
mmh da bin ich ein wenig skeptisch, zumal skirennlauf in österreich in einem system stattfindet, das beinhart ist. gerade fairness und teamgeist bleiben in einer einzelsportart wo jeder um sein leiberl hart kämpfen muss meistens auf der strecke. wenn es kinder zum ski-leistungssport verschlägt (aus welchem grund auch immer), sollte man als eltern ein paar ganz reale dinge vor augen haben.
skirennsport ist ab einem gewissen level, der spätestens um die pubertät herum beginnt:
- ein grosses gesundheitsrisiko
- mit grossen entbehrungen verbunden
- von oft sehr grausamen machtspielen durchdrungen
- kein garant für eine jugend ohne drogen (auch wenn in at diesbezüglich nichts ans licht kommt, doping spielt auch auf der piste keine unerhebliche rolle)
natürlich hat das alles nichts mit ein paar kinderrennen zu tun, bei denen lautere freude am skifahren, spiel und spass im vordergrund stehen, allerdings gilt es gerade für eltern von talentierten kindern zu bedenken, dass von erfolg zu erfolg auch der ehrgeiz des kindes wächst und das "aufhören", wenn es richtig hart wird, oft gar nicht mehr in erwägung gezogen kann.
auch eltern sind in solchen situationen ziemlich gefordert (mitleiden ist oft noch dramatischer als selbst erleben) und das sollte man vielleicht schon ganz am anfang einfach bedenken.
so nun aber genug schwarz gemalt - das ist nicht meine intention - ich wünsche dir und deiner tochter noch jede menge freude, egal ob als speedqueen oder märchenfee, da scheint sie ja auch recht talentiert