Atomic Bent 90 erster Eindruck
Verfasst: 28.03.2024 11:36
Auf der Suche nach einem spassigen Allmountain habe ich den Bent 90 getestet. Kurz zu mir, 57 Jahre, 181 cm, mit Ausrüstung über 90 Kg, über 50 Jahre Erfahrung, solide Technik.
https://www.atomic.com/de-ch/shop-emea/ ... olor=37939
Der Bent ist ein Sprössling aus der Feder von Chris Benchetler. Der Bent 120 ist eine Legende und immer noch die ultimative Powderwaffe für kreative Tiefschneesurfer. Wer schon mal das vergnügen hatte diesen Ski surfen zu dürfen, weiss dass Skifahren mehr sein kann als Schwung auf Schwung zu fahren. Der Bent 120 ist ein Spielzeug, dass mit den Jahren immer besser wurde. Die letzte grosse Innovation war das HRZN Tech Tip & Tail. Skispitzen und Enden sind kantenlos und gewölbt, so dass der Ski leichter aufschwimmt und nicht hackt, wenn die Schneebedingungen schwierig sind. Alle Ski der Bent Familie (85, 90, 100, 110 und 120) sind sich vom Shape und der Bauweise her ähnlich. Pappelkern und Glasfaser, direktionaler Shape. Das Rockerprofil ist beim 90 und 100 das Selbe. 70% Camber unter dem Fuss. Der Camber ist ausgeprägt. 20% Rocker am Tip, der ziemlich dramatisch daher kommt, und 10% Rocker am Tail. Der Ski ist an der Schaufel weich, dann wird der Flex kontinuierlich härter, das Tail ist für einen freestyleski ziemlich hart. Alle Bents kommen simpel daher. Kein Carbon, Titanal oder andere Zutaten. Die Semicap Bauweise, fette Kanten und ein dicker Belag, machen den Ski resistent gegen Rails. Aktuell ist der Bent 90 der beliebteste Ski der Atomic Freestylerider. Speziell, jedes Jahr entwirft Chris Benchetler, der auch Kunstmaler ist, neue Grafiken für "seine" Linie.
Ich haben den Bent in 175 cm getestet. Montiert war eine Atomic Strive Demobindung. Der Bent hat eine unglaublich grosse Range an Montagepunkten. Die Parkrider fahren ihn zentral, ich habe mich für einen pistenorientierten Punkt ca. 6 cm hinter der Skimitte entschieden. Das hat mir getaugt.
Nimmt man den Ski in die Hand fällt als erstes das geringe Gewicht auf. 1600 Gramm, bei 175 cm. Am Fuss fühlt sich das als fast nichts an. Die Bedingungen waren an diesem Tag wie geschaffen für solche Ski. Auf dem harten technischen Schnee ca. 20 cm pappiger Neuschnee, der im Verlauf des Tages sulzig wurde. Obwohl nicht viele Leute im Skigebiet waren, gab es rasch grosse Haufen. Auf den ersten Metern hatte ich das Gefühl von nichts am Fuss. Zuerst ein paar Kurzschwünge im, mit Schneehaufen durchsetzten, steileren Gelände. Der Bent zeigt sich unbeeindruckt. Die Schneehaufen schienen wie nicht vorhanden. Dann carven in allen Radien. Mit meinen SL wäre ich vorsichtig ans Werk, da der Schnee klebrig und unberechenbar war. Der Bent gab mir sofort vertrauen und in der Folge versuchte ich ihn stark zu forcieren. Bei diesen Bedingungen fand ich aber kein Tempolimit. Das würde auf hartem Untergrund sicher anders aussehen. Später kamen dann noch ein paar Schwünge neben der Piste dazu. Der klebrige Schnee war aber eine Herausforderung, das fühlt sich mit keinem Ski gut an. Es wurde aber sofort klar, dass das kein Powski ist, dafür ist er zu schmal und zu sehr auf die Piste/den Park ausgelegt. Wer mehr Powder will, schaut sich den Bent 100 an.
Der Bent hat einen 19 Meter Radius, da die Skispitzen weich sind und der Ski sich extrem spielerisch fährt, fällt dieser grosse Radius nicht auf. Ich hatte noch nie einen Ski, der sich so wendig und spielerisch anfühlte und gleichzeitig beim Carven extremen Spass liefert. Da katapultiert er einem so richtig aus der Kurve und bleibt gleichzeitig ruhig, stabil und berechenbar. Der Bent liefert so viel Vertrauen, dass man immer geniessen kann. Weil er so berechenbar ist, kann man den Ski jederzeit quer stellen. Man muss ihn aber etwas zentraler fahren, als einen Raceski, da man sonst das Tip in den Schnee drückt. Wer noch nie Twin Tip gefahren ist, muss vielleicht zuerst etwas warm damit werden. Dank seines spielerischen Charakters und seiner Gutmütigkeit, ist er der ideale Ski für Sulzbuckel, das Spielen mit Geländekanten, Waldwege und Varianten neben der Piste.
Da ich keine Parkskills habe, fuhr mein Sohn noch zwei Runden damit im Park. Dort überzeugt er mit seinem minimalen Schwunggewicht in der Luft, garantiert aber mit seinem harten Tail stabile Landungen. Auf Rails ist er leicht beherrschbar. mein Sohn hätte ihn eher 2 cm hinter der Mitte positioniert.
Der Ski hat mich dermassen beeindruckt, dass ich ihn gleich gekauft habe. Er stellt genau das dar, was ich gesucht habe, eine Spassmaschine für weichen Schnee, die gut carvt, einfach zu fahren ist und keine Kraft braucht. Zudem ist er günstig.
Dieser Ski kann eine Option sein, für alle die nach Abwechslung suchen und auch mal ein spielerisches Element einbauen wollen. Er eignet sich für Fortgeschrittene genau so wie für Experten. Gerade für Fahrer mit grossem Rutschanteil könnte er eine gute Option sein. Parkfahrer greifen hier natürlich auch ungeniert zu. Wer nur ballern und aggressiv carven will, wird wohl mit einem Brahma (nächste Saison Anomaly) oder einem ähnlichem Ski glücklicher.
Ich bin stark beeindruckt, wie es Atomic gelungen ist, ohne Schnickschnack, einen so extrem guten und vielseitigen Ski zu bauen.
https://www.atomic.com/de-ch/shop-emea/ ... olor=37939
Der Bent ist ein Sprössling aus der Feder von Chris Benchetler. Der Bent 120 ist eine Legende und immer noch die ultimative Powderwaffe für kreative Tiefschneesurfer. Wer schon mal das vergnügen hatte diesen Ski surfen zu dürfen, weiss dass Skifahren mehr sein kann als Schwung auf Schwung zu fahren. Der Bent 120 ist ein Spielzeug, dass mit den Jahren immer besser wurde. Die letzte grosse Innovation war das HRZN Tech Tip & Tail. Skispitzen und Enden sind kantenlos und gewölbt, so dass der Ski leichter aufschwimmt und nicht hackt, wenn die Schneebedingungen schwierig sind. Alle Ski der Bent Familie (85, 90, 100, 110 und 120) sind sich vom Shape und der Bauweise her ähnlich. Pappelkern und Glasfaser, direktionaler Shape. Das Rockerprofil ist beim 90 und 100 das Selbe. 70% Camber unter dem Fuss. Der Camber ist ausgeprägt. 20% Rocker am Tip, der ziemlich dramatisch daher kommt, und 10% Rocker am Tail. Der Ski ist an der Schaufel weich, dann wird der Flex kontinuierlich härter, das Tail ist für einen freestyleski ziemlich hart. Alle Bents kommen simpel daher. Kein Carbon, Titanal oder andere Zutaten. Die Semicap Bauweise, fette Kanten und ein dicker Belag, machen den Ski resistent gegen Rails. Aktuell ist der Bent 90 der beliebteste Ski der Atomic Freestylerider. Speziell, jedes Jahr entwirft Chris Benchetler, der auch Kunstmaler ist, neue Grafiken für "seine" Linie.
Ich haben den Bent in 175 cm getestet. Montiert war eine Atomic Strive Demobindung. Der Bent hat eine unglaublich grosse Range an Montagepunkten. Die Parkrider fahren ihn zentral, ich habe mich für einen pistenorientierten Punkt ca. 6 cm hinter der Skimitte entschieden. Das hat mir getaugt.
Nimmt man den Ski in die Hand fällt als erstes das geringe Gewicht auf. 1600 Gramm, bei 175 cm. Am Fuss fühlt sich das als fast nichts an. Die Bedingungen waren an diesem Tag wie geschaffen für solche Ski. Auf dem harten technischen Schnee ca. 20 cm pappiger Neuschnee, der im Verlauf des Tages sulzig wurde. Obwohl nicht viele Leute im Skigebiet waren, gab es rasch grosse Haufen. Auf den ersten Metern hatte ich das Gefühl von nichts am Fuss. Zuerst ein paar Kurzschwünge im, mit Schneehaufen durchsetzten, steileren Gelände. Der Bent zeigt sich unbeeindruckt. Die Schneehaufen schienen wie nicht vorhanden. Dann carven in allen Radien. Mit meinen SL wäre ich vorsichtig ans Werk, da der Schnee klebrig und unberechenbar war. Der Bent gab mir sofort vertrauen und in der Folge versuchte ich ihn stark zu forcieren. Bei diesen Bedingungen fand ich aber kein Tempolimit. Das würde auf hartem Untergrund sicher anders aussehen. Später kamen dann noch ein paar Schwünge neben der Piste dazu. Der klebrige Schnee war aber eine Herausforderung, das fühlt sich mit keinem Ski gut an. Es wurde aber sofort klar, dass das kein Powski ist, dafür ist er zu schmal und zu sehr auf die Piste/den Park ausgelegt. Wer mehr Powder will, schaut sich den Bent 100 an.
Der Bent hat einen 19 Meter Radius, da die Skispitzen weich sind und der Ski sich extrem spielerisch fährt, fällt dieser grosse Radius nicht auf. Ich hatte noch nie einen Ski, der sich so wendig und spielerisch anfühlte und gleichzeitig beim Carven extremen Spass liefert. Da katapultiert er einem so richtig aus der Kurve und bleibt gleichzeitig ruhig, stabil und berechenbar. Der Bent liefert so viel Vertrauen, dass man immer geniessen kann. Weil er so berechenbar ist, kann man den Ski jederzeit quer stellen. Man muss ihn aber etwas zentraler fahren, als einen Raceski, da man sonst das Tip in den Schnee drückt. Wer noch nie Twin Tip gefahren ist, muss vielleicht zuerst etwas warm damit werden. Dank seines spielerischen Charakters und seiner Gutmütigkeit, ist er der ideale Ski für Sulzbuckel, das Spielen mit Geländekanten, Waldwege und Varianten neben der Piste.
Da ich keine Parkskills habe, fuhr mein Sohn noch zwei Runden damit im Park. Dort überzeugt er mit seinem minimalen Schwunggewicht in der Luft, garantiert aber mit seinem harten Tail stabile Landungen. Auf Rails ist er leicht beherrschbar. mein Sohn hätte ihn eher 2 cm hinter der Mitte positioniert.
Der Ski hat mich dermassen beeindruckt, dass ich ihn gleich gekauft habe. Er stellt genau das dar, was ich gesucht habe, eine Spassmaschine für weichen Schnee, die gut carvt, einfach zu fahren ist und keine Kraft braucht. Zudem ist er günstig.
Dieser Ski kann eine Option sein, für alle die nach Abwechslung suchen und auch mal ein spielerisches Element einbauen wollen. Er eignet sich für Fortgeschrittene genau so wie für Experten. Gerade für Fahrer mit grossem Rutschanteil könnte er eine gute Option sein. Parkfahrer greifen hier natürlich auch ungeniert zu. Wer nur ballern und aggressiv carven will, wird wohl mit einem Brahma (nächste Saison Anomaly) oder einem ähnlichem Ski glücklicher.
Ich bin stark beeindruckt, wie es Atomic gelungen ist, ohne Schnickschnack, einen so extrem guten und vielseitigen Ski zu bauen.