Skifahrerzertifizierung waere das sinnvol?

Alles zum Thema Sicherheit, Verhalten und Regeln auf der Piste
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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 31.08.2006 16:21

Ich unterscheide in diesem Hinblick eigentlich nicht zwischen Tourenfahrern und Variantenskifahren, da sich beide bei der Abfahrt in's gleiche oder ähnliche Gelände begeben, nur ist der Tourenfahrer selber hochgelaufen.

Grusss Herbert
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rolf
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Beitrag von rolf » 31.08.2006 16:47

Skifahren ist nicht Tauchen, obschon die beiden Sportarten auf das selbe Naturelement angewiesen sind, jedoch in einem anderen Agregatszustand! :wink:

Diese Brevetierung im Tauchsport hat neben denn klar vorhandenen Sicherheitsaspekten auch weniger konsumentenfreundliche Gründe:
Es ist auch eine Geldmaschine. Die grossen weltweiten Tauchveranstalter (z.B. Paddy) haben ein Quasi-Monopol auf der Taucherausbildung. D.h. hast Du keine Brevet gibst nichts zu mieten und somit kein Ferienspass. Zum Teil aktzeptieren die Veranstalter nicht einmal die Brevetierungen der Konkurrenzanbieter. Somit muss unter umständen auch ein erfahrener Taucher zuerst ein kurs absolvieren bevor er selbständig mit einer Mietausrüstung tauchen gehen kannst.

Bei Skifahren macht sowas kaum einen Sinn!
Ins Wasser (Tauchen) kann jeder, aber ob er je wieder raus kann? Deshalb ist dieser Brevetierungswahn beim Tauchsport auch akzeptabel!
Ein "Grundwissen-Tauchen" ist für jeden noch so kleinen Tauchgang lebensnotwendig!

apropos Freeriden/Tourenfahren: Die Gefahren in der Bergwelt haben nicht spezifisch mit Skifahren zu tun! Da nehmen wir uns jetzt zu wichtig :o Wer sich in der Bergwelt bewegt, ob zu Fuss, mit Schneeschuhen, mit Skiern, SkiDo usw..) ist klar im Vorteil wenn er gewisse Verhaltensregeln und Natureigenschaften kennt. Deswegen aber den alpinen Raum absperren :o ??

lg rolf

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Beitrag von OhneStöckeFahrer » 31.08.2006 21:32

Diese Brevetierung im Tauchsport hat neben denn klar vorhandenen Sicherheitsaspekten auch weniger konsumentenfreundliche Gründe:
Es ist auch eine Geldmaschine. Die grossen weltweiten Tauchveranstalter (z.B. Paddy) haben ein Quasi-Monopol auf der Taucherausbildung. D.h. hast Du keine Brevet gibst nichts zu mieten und somit kein Ferienspass. Zum Teil aktzeptieren die Veranstalter nicht einmal die Brevetierungen der Konkurrenzanbieter. Somit muss unter umständen auch ein erfahrener Taucher zuerst ein kurs absolvieren bevor er selbständig mit einer Mietausrüstung tauchen gehen kannst
Uiuiui - Rolf - da merkt man jetzt aber, dass du kein Taucher bist... :D
Also, PADI (Put another Dollar in) hat kein Monopol, es gibt da einige andere wie CMAS, SSI oder VDST.
Padi ist sicherlich die Größte und es ist alles auch auf Kommerz ausgelegt, aber der Grundschein macht in dem Fall wirklich Sinn...
Danach so tolle Sachen wie Unterwasser-Naturalist, Tieftauch oder Boots-Brevets sind rein Kohle orientiert.
Wenn du mit einem SSI oder CMAS Brevet an eine Padi Basis kommst oder umgekehrt, wird dir keiner mehr sagen, dass du einen neuen Kurs machen musst.
Das war vor 10-15 Jahren teilweise noch so, als die Standards noch nicht weltweit so verbreitet waren, heute jedoch sicherlich nicht mehr.

Fazit: Der Grundkurs ist überlebenswichtig, alles weiter ist Kohle machen orientiert - aber nicht (mehr) ganz so schlimm wie von Rolf dargestellt.

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Beitrag von donmeli » 01.09.2006 09:32

Hallo an alle, mitlerweile, auch durch eure inputs angeregt, habe ich mir weitere Gedanken gemacht. So langsam glaube ich dass es im Skisport, im Anfaengerbereich wirklich keinen Sinn hat. Das Freeriden ist ne andere Sache. Der Hauptgrund der mich ueberzeugt hat ist das wenn man mit einem anderen erfahrenen Skifahrer auf der Piste unterwegs ist o. mit normalen Verstand faehrt in wirklichkeit keiner echten Gefahr ausgestetzt ist bzw. keine fuer andere darstelt da man sich zu jeder Zeit mit den anderen Verstaendigen kann und somit die moeglichkeit besteht einiges klarzustellen. Ob man nun so aber richtig o. ueberhaupt Skifahrenlernt sei mal ausser Diskusion gelassen.
Im Gegensatz zum Tauchen wo auch ein kleiner "einfacher" Tauchgang zur Gefahr werden kann wen man nicht das Wissen hat sich zu schuetzen und wobei man sich nicht Verbal verstaendigen kann.
Griechenland ist nicht NUR Sonne-Strand-Fun aber auch Berge und Schnee
www.snowclub.gr

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rolf
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Beitrag von rolf » 04.09.2006 11:23

OhneStöckeFahrer hat geschrieben: Also, PADI (Put another Dollar in) hat kein Monopol, es gibt da einige andere wie CMAS, SSI oder VDST.
Deshalb hab ich geschrieben: Die grossen weltweiten Tauchveranstalter (z.B. Pady) haben ein Quasi-Monopol ... bitte lesen :wink: (je nach region mehr oder weniger)
OhneStöckeFahrer hat geschrieben: Padi ist sicherlich die Größte und es ist alles auch auf Kommerz ausgelegt, aber der Grundschein macht in dem Fall wirklich Sinn...
Danach so tolle Sachen wie Unterwasser-Naturalist, Tieftauch oder Boots-Brevets sind rein Kohle orientiert.
Wenn du mit einem SSI oder CMAS Brevet an eine Padi Basis kommst oder umgekehrt, wird dir keiner mehr sagen, dass du einen neuen Kurs machen musst.
Das war vor 10-15 Jahren teilweise noch so, als die Standards noch nicht weltweit so verbreitet waren, heute jedoch sicherlich nicht mehr.

Fazit: Der Grundkurs ist überlebenswichtig, alles weiter ist Kohle machen orientiert - aber nicht (mehr) ganz so schlimm wie von Rolf dargestellt.
richtig: deshalb hab ich geschrieben: Ins Wasser (Tauchen) kann jeder, aber ob er je wieder raus kann? Deshalb ist dieser Brevetierungswahn beim Tauchsport auch akzeptabel!
Ein "Grundwissen-Tauchen" ist für jeden noch so kleinen Tauchgang lebensnotwendig!

habs ichs wirklich so schlimm geschildert? :o Uiuiui

Mir scheint der ganze vergleich fragwürdig!
Deshalb nochmals: Die Gefahren im (hoch)alpinen-Bereich sind nicht Skifahrerspezifisch. Das ist der Punkt.

lg rolf

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 04.09.2006 12:33

Donmeli hat geschriben:
So langsam glaube ich dass es im Skisport, im Anfaengerbereich wirklich keinen Sinn hat.
In den meisten Skischulen bekommt man nach einem Kurs ein entsprechendes Zertifikat, welches bescheinigt, dass man diesen Kurs absolviert hat. Natürlich muss man dieses Zertifikat weder Zuhause aufhängen, noch es auf der Piste mitführen. Nach meiner Meinug bestätigt es aber doch, dass man am Skifahren Freude hat und etwas dazu getan hat, dieses etwas besser zu beherschen. Vileicht hat man sogar am Ende der Saison das Skischulrennen gewonnen und das ist ,in welcher Kategorie auch immer, doch schon ein schöner Leistungsausweis.

Beim Variantenfahren und Freeriden bin ich nach wie vor überzeugt, dass Kurse mit strenstgem Leistungsnachweis besucht werden müssen(Wird überigens von vielen Touren und Variantenfahre in Kursen der Alpenclups und anderen Vereinen gemacht) Nach meiner Meinung sollten Verunfallte ausserhalb der Piste ohne einen solchen Ausbildungsausweis, ihre Rettungskosten drastisch hart selbst bezahlen müssen, das heisst, dass Versicheungen auf Personen ohne Ausbildungsnachweis Regress nehmen können. Dies ist auch von den Versicherungen aus gesehen die Tendenz der Zukunft.


Gruss Herbert

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Beitrag von Suldenfan1 » 04.09.2006 13:05

Herbert Züst hat geschrieben:
Beim Variantenfahren und Freeriden bin ich nach wie vor überzeugt, dass Kurse mit strenstgem Leistungsnachweis besucht werden müssen(Wird überigens von vielen Touren und Variantenfahre in Kursen der Alpenclups und anderen Vereinen gemacht) Nach meiner Meinung sollten Verunfallte ausserhalb der Piste ohne einen solchen Ausbildungsausweis, ihre Rettungskosten drastisch hart selbst bezahlen müssen, das heisst, dass Versicheungen auf Personen ohne Ausbildungsnachweis Regress nehmen können. Dies ist auch von den Versicherungen aus gesehen die Tendenz der Zukunft.


Gruss Herbert

also ich kann mich nur wiederholen. der strengste leistungsnachweis verhindert keine selbstüberschätzung, fehleinschätzung von gefahrensituationen, oder bewusstem übertreten gewisser grenzen.
ich kann nur das beispiel autofahrer wiederholen. jeder der fährt sollte einen führerschein haben und damit wissen was erlaubt und verboten ist und wer ist nicht schonmal zu schnell gefahren oder hat überholt wo es verboten war?
und wo soll die grenze sein? ist 10m neben dem lift im unverpurten schnee schon freeriden? da kann nämlich auch was passieren.
die sache mit den bergungskosten sehe ich auch so. aber da sollte grundsätzlich jeder der gegen geltende regeln verstösst oder absperrungen ignoriert zur kasse gebeten werden. egal ob auf oder abseits der piste.

marius

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Beitrag von ursus2 » 04.09.2006 14:13

Herbert Züst hat geschrieben:Beim Variantenfahren und Freeriden bin ich nach wie vor überzeugt, dass Kurse mit strenstgem Leistungsnachweis besucht werden müssen(Wird überigens von vielen Touren und Variantenfahre in Kursen der Alpenclups und anderen Vereinen gemacht)
auch die Alpenclubs und Verein wollen Geld verdienen und kassieren halt so die Skifahrer ab. :wink:
Herbert Züst hat geschrieben: Nach meiner Meinung sollten Verunfallte ausserhalb der Piste ohne einen solchen Ausbildungsausweis, ihre Rettungskosten drastisch hart selbst bezahlen müssen, das heisst, dass Versicheungen auf Personen ohne Ausbildungsnachweis Regress nehmen können.
und was soll mit Anfängern geschehen, die kaum eine blaue Piste herunterkommen und sich aber auf eine (wirkliche) schwarze Abfahrt begeben. Müsste die man dann konsequenterweise im Falle eines Falles auch ebenso stark zur Kasse beten. :roll:

Gruss
ursus
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Beitrag von Bernd » 04.09.2006 17:59

Herbert Züst hat geschrieben:Beim Variantenfahren und Freeriden bin ich nach wie vor überzeugt, dass Kurse mit strenstgem Leistungsnachweis besucht werden müssen(Wird überigens von vielen Touren und Variantenfahre in Kursen der Alpenclups und anderen Vereinen gemacht) Nach meiner Meinung sollten Verunfallte ausserhalb der Piste ohne einen solchen Ausbildungsausweis, ihre Rettungskosten drastisch hart selbst bezahlen müssen, das heisst, dass Versicheungen auf Personen ohne Ausbildungsnachweis Regress nehmen können. Dies ist auch von den Versicherungen aus gesehen die Tendenz der Zukunft.
Gruss Herbert
Hallo Herbert,

Skicross, Offpiste, das sind meine Strecken. Zugegeben, hier gibt es Verletzte und auch Tote. Du forderst jetzt, diese Leute vom Versicherungsschutz auszunehemen.
Bedenke aber, daß es sehr viel mehr Unfälle auf den Pisten gibt. An manchen Tagen landet der Hubschrauber mehrmals in beliebten Skigebieten.
Wie ist mit solchen Leuten zu verfahren? Gilt hier ab Roter Piste ebenfalls der Versicherungsschutz nicht mehr? Was passiert mit dem Anfänger, der bei seinen ersten Carvingschwüngen jemandem reinfährt?
Oder andere Sportart? Skaten, MTB, Radfahren... wo ist hier die Grenze zu ziehen?
Ich denke, jede Sportart birgt Gefahren (wie auch das Fernsehglotzen, hier stirbt man halt an Herzverfettung).
Klar hirnlose Raser gibt es überall, aber deshalb glkeich einen Führerschein einzuführen? Und ich behaupte auch, ohne Führerschein fahre ich auch dank meiner Erfahrung besser als ein Anfänger mit "Pappe".
Warum müßte ich dann bei einem Unfall zahlen und der andere nicht?
Immer schön locker bleiben - Zu viel Ehrgeiz schadet dem Vergnügen

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 05.09.2006 08:28

auch die Alpenclubs und Verein wollen Geld verdienen und kassieren halt so die Skifahrer ab
Es ist so, dass der schweizerische Alpenclub, nur selbstragend und keineswegs profitabel sein muss. Die JO Sommer und Winterlager sind dementsprechend kostengünstig. Auch arbeiten die Leiter ausser den professionellen Bergführernund Skilehrern (und sogar diese meist zu einem günstigen Sondertarif) gratis und im Dienste der Jugend.

Jch habe selber in meiner Jugend einige dieser Ausbildungslager besucht und war später auch einige Male als freiwilliger Leiter dabei.

Als Erwachsener bezahhlt man im SAC ca. 75.- Euro Jahresbeitrag und kann dann zu Selbstkostenpreisen an von erfahrenen Leitern geführten Touren teilnehmen. Neben dem Plausch wird auf diesen Touren auch sehr viel Alpines Wissen vermittelt.

Gruss Herbert

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