Danke, Merkel!
Das wird man ja wohl noch....Nafri's sind Schuld!!11!! Ist doch klar. Die haben uns heißblütig das Klima versaut und mit ihren notgeilen Ausdünstungen die Hänge begrünt, die, mit ihrer ewigen Wallung. Hierher flüchten und uns nordafrikanische Wechseljahre mitbringen? Walla walla, dicke Hose, heiß und kalt im Sekundentakt? So geht's ja mal gar nicht, ja wosimmerdenn?
Wer in den vergangenen Wochen tränenden Auges und in masochistischer Manier zum Frühstück nicht ARD und ZDF (Lügenschneevorhersage!!!) sondern alpine Webcams auf dem Tablet oder Smartphone genoss, musste zwangsläufig ins Postfaktische abgleiten. Geht ja gar nicht anders. Der dritte (oder sogar vierte?) Winteranfang in Folge, zu dem uns Abfahrtshänge in allerlei Braunschattierungen grüßen, hier und da unterbochen von schmucken Kokelflächen, weil's häufiger brennt als schneit. Da muss doch was dahinter stecken? Da dreht doch wer an der Wetterschraube? Und weil es nicht anders geht in Deutschland 2016/17 sind die Ausländer dran schuld, die aus Nordafrika zuvörderst. Oder doch Putin? Der sitzt doch näher dran an den sibirischen Klimaanlagen, die uns die Kälte bringen? Mal Trump fragen...Verschwörung! Ich kram schonmal den Aluhut raus.
Aber damit ist nun Schluß! Die Polizei in Köln hat's vorgemacht: mal ordentlich die Ketten rasseln lassen, siehe da, schon hat Frau Holle ein Einsehen. Da rieselte doch heute sogar in Holland (!) Schnee vom Himmel und am Abend kam nach Wochen (Ausnahme Salzkammergut und Steiermark) die erste noch scheue Schneefront an den Nordalpen an. Die bringt bis Wochenmitte ein wenig mehr als Kosmetik mit, hier und da träufelt sie bis zu 30 Zentimeter auf das triste Graubraun nördlich des Alpenhauptkamms. Nach kurzem Sonnenintermezzo kommt ab Mittwoch/Donnerstag nochmal ordentlich was nach und dann öffnet Putin seine Kältekammer für ein paar Tage. Da kann man sich bei bis zu -22°C mal hübsch was abfrieren. Ohren, Nase, Finger - jeder wie er mag. Vielleicht sind also bis zum Wochenende post-kosmetische 50cm hier und da drin.
Was ist denn nun wirklich los? Was passiert denn da, oder auch nicht? Wie schon in den Jahren zuvor geht zu Beginn des Winterhalbjahres nicht mehr der Zug ab auf dem Atlantik, es rauschen nicht im Wechsel Tiefs und Hochs über Europa hinweg, mal kalt, mal warm. Nein, es sind die ewigen Hochdruckzellen, die mal wärmer mal kälter aber stets gesäßwindtrocken die Alpen belagern, die rücken uns nicht von der Pelle. Vor ein paar Jahren habe ich hier mal was Längeres zur Erhaltungsneigung von bestimmten Wetterlagen geschrieben. Dass sich da was tut, signifikant und messbar. Die uns allen aus unserer Jugend noch bekannten kurzen und häufigen Wechsel der Wetterlagen in Herbst und Winter weichen solchen, die gerne mal wochenlang anhalten und deutlich mehr zu endlosen Hoch- als zu Tiefdrucklagen neigen. Damit einher geht Trockenheit und tiefe Trauer beim Schneesportfreund. Es lohnt sich dbzgl. ein Blick ganz nach Norden, wo es in Teilen der Arktis seit nunmehr drei Monaten teils bis zu 20°C (in Worten: zwanzig Grad!!) zu warm ist. Seit Monaten. Das bringt die typischen Zirkulationsmuster im Winterhalbjahr auf der Nordhalbkugel völlig durcheinander, es fehlt quasi der schwungvolle Antrieb unseres Wetters in der höheren Tropo- und unteren Atmosphäre. Keine Ahnung, ob das so weitergeht oder nur eine Momentaufnahme der letzten 4 Jahre ist. Sorgen macht's mir allemal.
Wie also weiter nach dem Wochenende (7./8.01.)? Nun, dass den Alpen nun endlich mal eine dicke weiße Haube aufgesetzt wird und die braunen Locken verschwinden ist ausgemacht. Was danach kommt ist Würfelsache, wenngleich die Chancen, dass es dann erst richtig los geht mit viel Schnee und viel Kälte deutlich besser stehen, als "Hoch reloaded". Südtirol klammere ich mal aus - noch. Es gibt hier und da sich verstärkende Anzeichen, dass die sog."Frontalzone" [siehe:
viewtopic.php?f=54&t=14304&start=710] nach Süden rückt und über die Alpen wuppt, was endlich auch den arg gebeutelten Dolomiten mal mehr brächte als kälte Schneekanonennächte. Am Wochenende mehr dazu....
U.
P.S.: Und was lernen wir daraus? Wohl dem, der Weihnachten bei der buckligen Verwandtschaft und nicht in der sündhaft teuren Wellnessoase im Schlawinertal verbringt. Skigefahren wird immer später. Merke: Je später der Schnee, desto schöner die Gäste.