Moinsen,
nun eröffnen wir unseren Skiwinter 18/19.
Es ist mal wieder Zauchensee geworden und übernachtet wird in derselben Klause wie immer.
Da ja das Skigebiet in diesem Tagebuch schon mehrfach beschrieben wurde, sei gesagt, dass es den eifrigen Pistenpräparatoren gelungen ist, alle Pisten herzurichten (mal vom Anfänger-Schlepper neben der Rosskopfbahn abgesehen). Seit unserem Eintreffen liefen die Schneemaschinen ununterbrochen bis zum Dienstagnachmittag. Am Montagabend wurde dann eine Pistenraupen - Choreo dargeboten. Die unteren Teile der Talabfahrten vom Rosskopf bzw. Unterberg wurden „gebaut“, wobei bis zu 5 dieser Maschinen im Einsatz waren.
Etwas „echten“ Schnee hat es auch gegeben, der aber eigentlich nur fürs Ambiente benötigt wird.
Dann ist hier noch eine Skirennwoche des FIS-Europacups. Die untere Hälfte der Weltcupabfahrt vom Gamskogl ist für die sportliche Betätigung der Rennläufer/innen reserviert. Da, wie immer im Dezember, das Publikum aus einer überschaubaren Anzahl Senioren-Skifahrer (Ü-60 Angebot) und Jugendgruppen besteht, wirkt sich die fehlende Abfahrt nicht nachteilig aus.
Beobachtungen neben der Piste.
Sonntag in der Sonnalm gab es etwas Nachhilfe in Physik.
Thema, physikalische Naturgesetze wie Massenträgheit / Erdanziehungskraft.
Eine eifrige Kellnerin wollte nach dem Kredenzen eines Gerichtes sofort zum nächsten Tisch eilen, um dort eine Spätzle Pfanne zu servieren. Sie leitete also eine Pirouette ein, stoppte aber abrupt ab.
Die träge Masse der Spätzle Pfanne folgte dem Naturgesetz und setzte die Pirouette fort indem sie den Holzteller verließ, auf dem sie üblicher Weise serviert wird. Nach ca. 1 m Flugstrecke folgte die Pfanne dann dem nächsten Naturgesetz, der Schwerkraft. Die Landung erfolgte neben einem unbesetzten Tisch, niemand kam zu schaden. Das Malheur wurde routiniert aufgeräumt.
Eigentlich jeden Abend kann man dann im Speiseraum unseres Beherbergungsbetriebes beobachten auf welch „lustige“ Tricks Eltern zurück greifen um den Nachwuchs zu beruhigen bzw. die Tischnachbarschaft vor Babys lautstarken Bekundungen zu bewahren.
Die Bestuhlung des Raumes lässt es zu, dass man quasi eine Runde um 2 große Tische in der Mitte drehen kann. Da wohl das Kleine mit schrillen Geräuschen reagiert, sobald man es dem elterlichen Kontakt beraubt, bleibt den Erzeugern nichts anderes übrig, als abwechselnd durch den Speisesaal zu flanieren. Alle 2 Runden kommt es zur Übergabe und der nächste macht sich auf die Walz. Es war zu beobachten, dass ein weiteres Ehepaar am selben Tisch in diesen Staffellauf einbezogen werden konnte. Dieses Szenario wurde dann noch von einer typischen Großmutter vervollständigt, die jeden Laut des Kleinen mit entzückten Kommentaren versah. Aus der Distanz eher unproblematisch. Vom Nebentisch war leichte Kritik zu vernehmen. Aus gesicherter Quelle wurde übermittelt, dass es bei Einschlafproblemen des jungen Erdenbürgers auch zu nächtlichen Wanderungen durch das Hotel kommt.
Der Dienstag hat ja mit der maximalen Sonnenscheindauer wirklich verwöhnt. Der Mittwoch hat dann mehr hohe Bewölkung gehabt. Zitat einer jungen Frau im Lift „Heut hoats a depperts Licht“. Dem ist nichts hinzuzufügen. Die Temperaturen sind gestiegen, leicht in den Plusbereich, was aber auf den Pistenzustand nur marginale Auswirkungen hat.
Die Schiebetür vom Wintergarten der Sonnalm ist auch heuer wieder ein Verweilen wert. Dieses Jahr hat tatsächlich einer aufgegeben und ist dann doch durch den Haupteingang raus gegangen. 2 Damen haben es mit Anlauf versucht, sind aber auch im ersten Versuch gescheitert.
Auch die Kellner-Crew scheint sich köstlich zu amüsieren bevor sie dann helfend eingreifen.
Mittwoch und Donnerstag dann weiterhin bekloppte Beleuchtung bei besten Pistenbedingungen. Am Freitag dann wieder Sonne den ganzen Tag bei steigenden Temperaturen.
Freitag, nun sind auch die allerletzten Pisten vorbereitet. Die Sonne lacht uns an und es ist ein herrlicher letzter Skitag der Woche. Vor der Rosskopfhütte bei einer
Teepause beobachten wir den kollektiven Abschwung eines Skiklassen Schwarmes. Da einige Eleven des Sportes überdrüssig sind, werden sie vom Lehrer angewiesen, an einem Tisch Platz zu nehmen und den Restschwarm zu erwarten, der noch eine weitere Runde zu drehen gedenkt. Das ruft dann die zweite Lehrkraft auf den Plan. So ganz ohne Aufsicht sei das keinen gute Idee…. Antwort des ersten Lehrers, die anderen Gäste machen das schon, sie wissen es nur noch nicht……..
Die Lütten haben sich dann bis zu unserem Aufbruch aber auch mustergültig verhalten.
Jedoch, am Freitagabend begann es zu Regnen. Am Samstagmorgen sind dann wieder erste „Löcher“ in den Abfahrten zu sehen. Der warme Regen hat da einiges zunichte gemacht, was da präpariert wurde.
Uns wars egal, wie sind ja dann verduftet. Aus unserer Sicht also optimales Timing.