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Hallo alle zusammen,

jetzt wo die Ski Season in vollem laufe ist, hat sich wieder die Frage gestellt, ob ich mir nicht auch mal einen Airbag-Rucksack leisten soll. Ich mag die wilden Strecken und da auf ihnen die Lawinengefahr sehr groß ist würde ein Airbag-Rucksack praktisch für die sicherheit sein. Was ist eure Meinung dazu? Habt ihr ein Airbag-Rucksack oder nicht? Und welches würdet ihr euch kaufen?

Hi Savas,

nur als kleine Anmerkung: ein ABS Rucksack ist kein Freifahrtsschein! Wenn du auf den "wilden Strecken" auf denen "die Lawinengefahr sehr groß ist" unterwegs bist, ist dazu ein LVS, eine Schaufel plus Sonde eigentlich obligatorisch. Weiß jetzt nicht inwieweit du da ausgerüstet/informiert/erfahren bist, möchte dich auf keinen Fall belehren aber wenn auf einem Hang die Lawinengefahr "SEHR GROß" ist, fährt man da eigentlich garnicht rein...

Die ABS Rucksäcke gibts ja nicht nur von ABS, sondern auch von orthovox, mammut...
Zumindest bei den neuen ABS Rucksäcken von ABS selbst kauft man die BaseUnit mit Airbag, dazu brauchst dann noch den Aufsatz, also den eigentlichen Rucksack und noch eine Auslöseeinheit, also die Druckkartusche (gibts in Stahl und Carbon).

Alles in allem relativ teuer, schau dir mal die verschiedenen Ausführungen auf der Internetseite der Hersteller an und vergleiche die Preise. Du hast nichts von genauen Anforderungen geschrieben (Packvolumen, Tragekomfort/Gewicht, Sicherheit-großer/kleiner Airbag) deshalb kann man so pauschal nicht umbedingt ne gute Empfehlung machen...

Viele Grüße
Nico

Ich würde ein Airbag unbedingt empfeheln. Es ist einfach eine zusätzliche Versicherung. Es sollte aber nicht so sein, dass du dann denkts überall und bei allen Bedingungen hinuterfahren zu müssen/können. Wie Wild du fahren willst ist dann aber deine persönliche Sache. Es gibt genügend Beispiele was passieren kann und da muss sich jeder mit sich selber im Klaren sein.

Airbags gibts in verschiedenen Grössen, Preisklassen und auch Ausführungen.

ABS sind am längsten am Markt und können mit vielen Rucksackherstellern kombiniert werden. Es ist aber nicht immer so, dass man eine ABS Einheit kaufen kann und dann diesen auf einen beliebigen anderen Rucksack aufsetzen kann. Beim ABS hast du immer 2 Balone die gefüllt werden und so ist die Chance grösser, dass auch einer ganz bleibt wenn du über scharfe Felsgesteine hinuntergespült wirst.

Mammut Rucksäcke, früher Snow Pulse gibt es in 2 Varianten. Den RAS und der Protection Airbag. Der RAS ist eigentlich nur wie ein Kissen der hinter dem Kopf aufgeblasen wird, der Protection Airbag ist ein Kissen der rund um den Nacken aufgeblasen wird und einen Nacken-, Traumaschutz sowie einen Auftrieb mit dem Gesicht nach oben geben und so das Ersticken verhindern soll. Alle diese Airbags können in verschieden grosse Rucksäcke ein- und ausgebaut werden.
Den RAS hat Snow Pulse auch an Scott verkauft. So gibt es diese Airbags auch von Scott.

BCA Airbags sind momentan die billigsten auf dem Markt und der Ballon sieht etwa gleich aus wie der Mammut RAS.

Black Diamond Airbags werden einfach gesagt mit einer Turbine innerhalb von 3 Sekunden aufgeblasen. Mehr Infos habe ich über diesen Airbag nicht da ich diesen noch nie in Nautra gesehen habe.

Das Wichtigste beim Kauf ist sicher die Passform und Gewicht sowie wie die verschiedene Rucksäcke verarbeitet sind. Nun hast du die Qual der Wahl.

Also ich spar mir den Airbag, und hab zur Not eine Avalung dabei... Ist billiger, gibt mir im Notfall zwar nur eine Atemmöglichkeit, aber wiegt auch nicht viel, und braucht kein Service/neue Kartuschen...

Bedenke sollte man dass die meisten Leute nicht ersticken, sondern an Deformationen sterben.... (beliebt Kopfverletzungen und Genickbruch)...
Ehrlich ich denke rein von der Sicherheit here wäre eine Neckbrace und Fullface angebrachter als ein ABS Rucksack...

Und wennst mit 100km/h über Felsen fliegst, dann bringt dir der Airbag auch nicht viel, außer dass er dir evtl noch die Sicht nimmt, bzw durch den Luftwiderstand die letzten Reaktionmöglichkeiten nimmt. Daher gibts ja auch die Tipps erst dann auszulösen, wenn man merkt es wird langsamer - zumindest bei Lawinen wo man ab und zu noch was sieht...


Zum Tourengehen ist es wieder anders. Im Aufstieg kannst ja kaum aktiv was verhindern oder dich auf die lawine vorbereiten (weil wenn man sich schon unsicher ist, dann lässt man es eher bleiben als beim runterfahren). Da ist es IMHO sinniger als zum reinen Freeriden.

Hallo zusammen,

Vielen lieben dank für eure Antworten....eure Meinung bedeutet mir viel!

LG

yeti_2.0 hat geschrieben:Hi, also ich habe einen, und nehme ihn bei fragwürdigen Verhältnissen immer mit.

Also ich nehme meinen beim Freeriden immer mit. Zudem steige ich bei stabileren Verhältnisse gerne mal in etwas extremere culoirs ein die in den ersten Schneetagen noch nicht befahren werden oder man fährt halt wirklich noch irgendwo mehr abseits um noch frischen Schnee zu erreichen und da weiss man nie ganz genau was passiert.

Hast du schon den neuen Scott AP oder den alten RAS?

extremecarver hat geschrieben:Also ich spar mir den Airbag, und hab zur Not eine Avalung dabei... Ist billiger, gibt mir im Notfall zwar nur eine Atemmöglichkeit, aber wiegt auch nicht viel, und braucht kein Service/neue Kartuschen...

Jedem das seine aber ich habe auch so meine Bedenken wie du den Avalung im Mund behälts.
Rechne aber meistens sowieso nicht mit so extreme Lawinen die mit riesigen Geschwindigkeiten dich irgendwo über den Fels weit runter im Tal spülen. Bei solchen Lawinen ist man wahrscheinlich mit beten am besten geschützt. Bei solchen Verhältnisse hoffe ich einfach nie abseits der Pisten unterwegs zu sein.

Das hängt halt auch vom Gelände ab. Wo ich fahre hats halt fast überall felsdurchsetztes Steilgelände, ob im Wald oder außerhalb. Und wo im Wald die Lawinengefahr so groß ist, dass es gefährlich wird (und damit meine ich nur Auslösungen aus dem Waldgebiet selber, und nicht dass von oberhalb was in den Wald reinzieht) - da ist Verschüttungsgefahr sehr selten.

Da ist die Gefahr nicht die große Lawine, aber es reicht bei 50° halt schon, dass dich die Lawine 10m mitnimmt, weil danach fliegst von allein weiter...

Dazu hats in den letzten Jahren hier im Osten mehr Leute durch Abstürze, zerlegt als durch Lawinen...


Wenn man meist im wirklich steilen fährt, macht man sich über Verschüttung definitiv weniger Sorgen als über Absturz, gegen Baum fliegen, usw...
Verschüttungen spielen sich hauptsächlich im mittelsteilen Gelände ab...


Grad in Couloirs habe ich schon oft Leute mit Lawinen mitschwimmen sehen - aber noch niemanden dens verschüttet hat.


Ach so dass im Mund behalten ist denke ich kein Problem. Bisher hatte ich damit zwar nur einen Absturz wo ich die Avanlung nicht brauchte, aber da hab ich das Stück im Mund behalten (ich hatte Null Angst vor Verschüttung, aber Verletzungen sind besser wenn du auf Gummi beißt als Zahn auf Zahn - Gebissschutz wäre dafür aber besser und würde IMHO viel mehr bringen als ABS Rucksäcke je bringen können....)

Ich habe den Mammut-Rucksack, für mich ist die Passform des Rucksackes sehr gut, Mammut ist mir als Schweizer nahe und ich hab grosses Vertrauen in die Qualität des Produktes. ABS wird da aber sicherlich nicht hinten anstehen müssen....ist rein vom Gefühl her betrachtet.

In den Gebieten wo ich unterwegs bin ist Mammut und ABS etwa gleich vertreten, an guten Freeride-Tagen sind sicherlich gegen 90% der Rider in den Freeride Routen mit einem Airbag-Rucksack unterwegs.

Aber wie schon erwähnt die persönliche Limite betreffend was kann ich wann fahren darf nicht verschoben werden....!!!

Also ich habe den hier: http://www.mammut.ch/de/productDetail/2 ... irbag.html und bin mit Tragekomfort und den Rucksack-Features sehr zufrieden. Für mich auch eine sehr gute Größe. Nämlich gerade groß genug für Tages-Skitouren, aber nicht ausladend, sodass der Rucksack auch beim Fahren nicht stört.

Hallo, ich frage hier noch mal nach:
Kennt jemand von Euch auch die Airbagweste von Mammut
(Alyaska protection Airbag Vest)
Habe von meiner Familie einen Mammut-Rucksack geschenkt bekommen,
ist mir aber zu klobig und ich befürchte zu sehr in Rücklage beim Fahren zu kommen, würde daher gerne gegen die Weste tauschen (fahre eh nur als Tagestour).
Wäre schön, wenn schon der Eine o. Andere Erfahrung damit hätte.

VG Bernd