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Re: Langzeiterfahrungen mit Skischuhen?

Verfasst: 08.04.2013 09:54
von elypsis
Durch die Feuchtigkeitsaufnahme und den Druck setzt sich der Innenschuh nach ein paar Skitagen leicht. Um so komfortabler ein Innenschuh, um so stärker dürfte man diesen Effekt nachvollziehen. Dieser Verlust an ursprünglicher Paßform dürfte irreversiebel sein. Der Begriff Eintragen beschreibt diesen Prozess sicherlich treffend, was u. a. für mich auch ein Grund ist, meine Schuhe nicht zu verleihen. Mehr Einfluß hat jedoch die Verformung des Fußes, die durch den für ihn ungewohnten Schuhdruck erfolgt. Er wird dadurch etwas schmaler/niedriger, worauf man mit Nachschnallen reagiert. Wer seine Füße mit entsprechenden Einlagen unterstützt, kann dem deutlich entgegen wirken. Ein befreundeter Orthopäde meinte dazu, man sollte ab dem 40. Lebensjahr alle zwei Jahre in neue Einlgen investieren!

Re: Langzeiterfahrungen mit Skischuhen?

Verfasst: 08.04.2013 10:03
von moni.ski
Dein Vento hat einen relativ niedrigen Flex (70) soweit ich jetzt gegoogelt habe. Wie schwer bist du? Ich glaube dass der Schuh für dich einfach zu weich war.
Du fährst ja nicht so schlecht oder?
Wenn du einen härteren Flex nimmst paßt es sicher.

ad Tom: Ja ich glaube dass sich der Fuß im Laufe einer Skisaison ändert. Ich krieg ihn am Anfang der Saison auch grade so zu oben und am Ende bin ich dann auf Ratsche 3.. glaube dass einfach meine Wadeln dünner werden im Winter wenn ich nicht mit dem Mountainbike herumfahre..
Im Fußbereich selber könnte ich nicht sagen dass ich jetzt mehr Platz hätte als im Herbst..

Re: Langzeiterfahrungen mit Skischuhen?

Verfasst: 08.04.2013 10:12
von extremecarver
TOM_NRW hat geschrieben:Hi,

die Ausführungen von Felix kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich bei einem Modell mit schmalerem Leisten die Aussenschale ausfraesen lasse, habe ich doch hinterher genausoviel Volumen wie ein Schuh mit vorher bereits breiterem Leisten, oder?
Logische Annahme, aber falsches Ergebnis. Die Praxis der Hersteller ist die, dann mit zunehmender Breite, auch die Höhe des Schuhs UND die dicke der Innenschuhe steigen (und das nicht nur seitlich, sondern auch oben). Die Schuhe werden "komfortabler"... (und dazu wird die Schale noch dünner, Flexwerte weicher - was bedeutet man kann bei den breiten Schuhen eh nichts mehr anpassen).

Das geht soweit, dass ein Schuh mit 105er Leisten, gut 2cm mehr tatsächliche Innenbreite hat, wie einer mit 95er Leisten (und der Innenschuh folglich 1cm mehr Wandstärke hat).


Ergo, der 105er Leisten Schuh, wird viel stärker nachgeben, und schneller eingehen. Dazu kommt noch, dass es eh keine hochwertigen Modelle mit 105er Leisten gibt. Ergo lieber einen hochwertigen Schuh mit schmalem Leisten eine Nummer größer (oder zur Not auch zwei) als ein breiteres Modell.

Und Standard Innenschuh sind fast immer Intuition oder Schäumern unterlegen in Langzeithaltbarkeit.


Gibt es irgend einen Weltcupskifahrer unter den Top60 der nicht mit 95er Leisten fährt???? Ich denke nein. Gibt es welche die sehr breite Füße haben unter denen? Ich würde mal denken ja. Ein guter Bootfitter, dem man auch 5-10 Arbeitsstunden bezahlen kann, wird einen schon reinbekommen. Es ist im Prinzip noch leichter wie bei Rennfahrern mit schmalen Füßen - weil die müssen noch 2Mondopointgrößen runtergehen (etwa Bode Miller) - sprich da muss in der Länge sehr viel gearbeitet werden, damit der Rest passt. Eigentlich bräuchten sicherlich viele Rennfahre noch 92er Leisten (nur sind die Formen einfach zu teuer, also ist der 95er Leisten der Universalschuh für alle, weil man wohl mit Anpassungen mehr wie 90% aller Füße reinbekommt.

95er Leisten als Alltagsschuh, aber eventuell trotz der Performance/Hlatbarkeit nicht optimal, weil halt zu unkomfortabel, kalt.

Re: Langzeiterfahrungen mit Skischuhen?

Verfasst: 08.04.2013 10:29
von PK
Etwas OffTopic:
@Monika: Dass der Vento nur einen 70er Flex hat, habe ich jetzt auch erst gesehen. Uuups... Naja zur der Zeit als ich ihn gekauft habe, war das Thema Flex bei Skischuhen noch ziemlich nebensächlich. Die aktuellen Kandidaten (Fischer Soma Progr. 120, bzw. Nordica FireArrow F3) haben einen Flex um die 110-120. Sollte für meine derzeitigen 93kg OK sein. Oder? Interessant ist, dass ich beide Modelle schon kurz im Shop anprobiert hatte und die beiden nicht allzu viel steifer als meinen Vento 6 empfand. Von daher gebe ich auf die ganze Flex-Geschichte eh wenig und verlass mich da mehr auf mein Gefühl, wie "hart" der neue Schuh dann letztendlich sein wird.
OT Ende

Ob ein härterer Flex aber nun auch gleichbedeutend mit längerer Haltbarkeit des Skischuh ist, kann ich mir ehrlich gesagt nicht so recht vorstellen.

Re: Langzeiterfahrungen mit Skischuhen?

Verfasst: 08.04.2013 11:23
von bibobutcher
Zu den Langzeiterfahrungen:
Habe seit 2008 auf Grund meiner Problemfüße(Senk-Spreizfuß-Hoher Rist-Schmale Ferse)
einen Strolz mit geschäumten Innenschuh und angepasster Sohle.
Passt immer noch wie neu,sogar fast besser.
Kann Ihn mit offenen Schnallen fahren,wenn ich will und bietet trotzdem guten halt.
Einzig die Sohlenecken vo. u. hi. wurden letztes Jahr ausgewechselt und das ging auf Kulanz,
habe aber an diesem Tag einen normalen Leihschuh gehabt und danach gewußt,daß die
Investition in den Strolz die absolut richtige Entscheidung war.
Lediglich das Weiten nach ein paar Skitagen hintereinander kann ich auch an der Ferse feststellen,
reguliert sich aber immer wieder wenn dann mehrere Tage Pause war.
Insgesamt hat er nun ca.80-90 Skitage und er hält bestimmt nochmal so lange.

Gruß B.

Re: Langzeiterfahrungen mit Skischuhen?

Verfasst: 08.04.2013 11:40
von moni.ski
ad PK: das kann sein dass dir das nicht viel härter vorkommt, aber das Material ist sicher ein anderes. Ich denke dass ein Flex von 110, 120 schon paßt bei dir. Außerdem gibt es da ja keine Norm, der Flex von 70 der einen Firma ist nicht gleich der Flex von 70 der anderen Firma.

ad extremecarver: es gibt schon auch 93 er Leisten, zumindest bei Atomic.. den nehmen die Damen gerne.

Re: Langzeiterfahrungen mit Skischuhen?

Verfasst: 08.04.2013 16:05
von TOM_NRW
Logische Annahme, aber falsches Ergebnis. Die Praxis der Hersteller ist die, dann mit zunehmender Breite, auch die Höhe des Schuhs UND die dicke der Innenschuhe steigen (und das nicht nur seitlich, sondern auch oben). Die Schuhe werden "komfortabler"... (und dazu wird die Schale noch dünner, Flexwerte weicher - was bedeutet man kann bei den breiten Schuhen eh nichts mehr anpassen).
Das die Höhe mit der Breite steigt ist nachvollziehbar, aber warum sollte die Dicke des Innenschuhs sich ändern? Habe mir heute erst ein Skischuhe angeschaut und ich bin 100% der Meinung das die Dicke des Innenschuhs unabhängig ist von der Größe.
Das geht soweit, dass ein Schuh mit 105er Leisten, gut 2cm mehr tatsächliche Innenbreite hat, wie einer mit 95er Leisten (und der Innenschuh folglich 1cm mehr Wandstärke hat).
Soory, aber auch hier verstehe ich etwas ganz anderes. Der Leisten beschreibt doch explizit die Weite des Schuhs. Warum sollte ein 105er leisten, 2cm breiter sein als ein 95er Leisten. Bei gleicher Schuhgröße (Leisten beziehen sich ja immer auf eine bestimmte Normgröße) sollte der 105er genau 1cm größer sein, nicht 2.
Ergo, der 105er Leisten Schuh, wird viel stärker nachgeben, und schneller eingehen. Dazu kommt noch, dass es eh keine hochwertigen Modelle mit 105er Leisten gibt. Ergo lieber einen hochwertigen Schuh mit schmalem Leisten eine Nummer größer (oder zur Not auch zwei) als ein breiteres Modell.
Eine gewagte Theorie dass es keine hochwertige, breite Schuhe gibt. Sicherlich wird im Rennsport eher ein schmaler Schuh gefahren, aber die Jungs öffnen diesen ja auch nach jeder Fahrt. Der TE hat meines Wissens keine Rennambitionen.

Es gibt bestimmt hochwertige Skischuhe mit einem Flex von 120-130 in dem ein dünner Innenschuh steckt, die Schale aber trotzdem einem breiteren Fuß Platz bietet. Einem guten Freund, der recht sportlich fährt, wurde unlängst ein Salomon Black Project angepasst und geschäumt. Dort stecken aber Füße drin auf denen man ohne Probleme barfuß Wasserskifahren kann :D . Breit wäre echt ein wenig geschmeichelt.

Lg Thomas

Re: Langzeiterfahrungen mit Skischuhen?

Verfasst: 08.04.2013 16:35
von extremecarver
Die Dicke des Innenschuhs ist unabhängig von der Größe - Korrekt!

Aber nicht unabhängig vom Leisten!!!
Je breiter der Leisten/je unsportlicher der Schuh (das geht nunmal Hand in Hand) - desto dicker werden auch die Innenschuhe. Auch weil sie meist einfacher genäht sind, und aus weniger unterschiedlichen Materialstärken. Statt vorne einfach nur Neopren vor den Ziehen, ist da noch dick Schaum, und seitlich am Ballen eben auch dickerer Schaum, anstelle von extra dünner Schäumung, usw...

Ergo ist der 105er Leisten in der Praxis meist gut 2cm breiter, wie der 95er Leisten (und jetzt bitte nicht außen abmessen, weil der 95er Leisten viel mehr Wandstärke im Plastik hat - hier soll und kann ja noch geflext, und ausgebeult werden - wofür es mehr Wandstärke braucht)...


(dazu kommt noch, dass diese ganzen unsportlichen Schuhe nur auf Skiern breiter 80mm Mitte für ernsthaftes carven geeignet sind, weil sonst Bootout ohne Ende, da spielt nicht nur die Breite dagegen, sondern auch noch die Schnallen welche für leichteste Bedienung tief und lang montiert sind, vs Schnallen auf Rennschuhen die zwar schlechter aufmachbar sind, aber möglichst kurz und flach um Bootout zu vermeiden - und beim Freeriden auf hartem Schnee im steilen Gelände ist man genauso Bootout gefährdet, nur dass da Bootout viel eher tödlich endet wie auf der Piste...)

Re: Langzeiterfahrungen mit Skischuhen?

Verfasst: 08.04.2013 17:14
von Uwe
Ein Zusammenhang von Leistenbreite und Innenschuhdicke ist sicherlich unglücklich und missverständlich.

Verständlich wird es, wenn man folgendes berücksichtigt:

Komfortorientierte (weiche) Schuhe haben idR einen breiteren Leisten, als sportliche Schuhe.
Komfortorientierte (weiche) Schuhe haben idR einen dickeren Innenschuh, als sportliche Schuhe.
= breite Leisten = dicke Innenschuhe ... das Kriterium ist hier aber nicht die Leistenbreite, sondern das Schuhmodell KOMFORTSCHUH.

Glücklicher ausgedrückt:
Komfortschuhe (mit breiteren Leisten) haben dickere Innenschuhe, als sportliche Schuhmodelle. Je sportlicher der Schuh, desto schmaler der Leisten, desto dünner die Innenschuhe.

Re: Langzeiterfahrungen mit Skischuhen?

Verfasst: 08.04.2013 19:41
von extremecarver
TOM_NRW hat geschrieben:
Es gibt bestimmt hochwertige Skischuhe mit einem Flex von 120-130 in dem ein dünner Innenschuh steckt, die Schale aber trotzdem einem breiteren Fuß Platz bietet. Einem guten Freund, der recht sportlich fährt, wurde unlängst ein Salomon Black Project angepasst und geschäumt. Dort stecken aber Füße drin auf denen man ohne Probleme barfuß Wasserskifahren kann :D . Breit wäre echt ein wenig geschmeichelt.

Lg Thomas
Ja, dann informier dich vorher, bevor du Schrott postest....

Den Black Project gibt es von Salomon (X3 und Impact) bzw von Head (Vector). Da wird im Prinzip auch nur in jede Schale ein hochwertiger Innenschuh & Sohle reingepackt.

Und dein Freun, mit Mammutfüßen, passt ja demnach auch in einen 98er (X3) bzw 100er (Impact) Leisten rein.
Der Vector hätte noch 103mm, das ist aber nicht mehr wirklich ein sportlicher Schuh trotz 120er Flex (mit den Schnallen, kannst carven vergessen, da Bootout, wobei da der Impact auch nicht glänzt)...
Deinem Freund wurde also maximal ein 100mm Leisten angepasst - denn noch breiter braucht im Prinzip niemand!


Ergo, selbst bei solchen superteuren nicht unbedingt sportlichen Schuhen, hat der breiteste Leisten 103mm (und da jetzt da aber wirklich breite Füße reinpassen sollen, der Unterschied zum X3 Low Volume Fit aber nur 5mm sind, zeigt es schon, dass hier in Realität sicher 1-2cm breitere Füße reingefittet werden).

Es gibt keine sportlichen Schuhe mit 105er Leisten, und mit 110mm Leisten gibt es nur noch Schrott. Ganz einfach!
Und der Leisten bezieht sich immer auf die Fußgröße - sprich der Innenschuh wird da schon mitgerechnet. Also braucht ein 105mm Leisten, mit dickem Komfortinnenschuh, mindestens 2cm mehr Realbreite wie ein 95er Leisten mit Renninnenschuh.