Skifahren im SULZ
Verfasst: 23.11.2017 01:26
Behaupte ich so von mir....
Mit meinem geistigen Auge schaue ich dir gerade hinterher, wie du den Sulz durchpflügst ...
Ich weiß es nicht. Ich gehe bei Sulz tiefer, wie auch beim Inlinern "downhill", weil der Schwerpunkt tiefer ist, und ein "aushebeln" nicht mehr so leicht möglich wäre.
Der Auftrieb ist nicht das Problem. Die Buckeln sind das Problem. Glatter Sulz ist in der Tat problemlos - sofern am Pistenrand vorhanden, pflüge ich da durch wie nix. Aber im Sulz hast DU Buckeln, die man einfach durchfährt (einfach nur aufgehäuften Sulz), und Buckeln, deren Kern hart ist. Letztere sind oft ganz gut erkennbar, weil die an der Basis "nackt" sind - manchmal aber auch nicht. Buckeln mit Sulz können die Ski wegschlagen - deswegen die hohe Spannung. Von daher muss ich an jedem Sulzbuckel mit einem potentiellen Ausgleichmanöver oder mit dem einfachen Durchpflügen rechnen.Ob du auf Sulz oder normalem Terrain fährst, ist quasi egal. Hänge dich in den Flex und vertrau dabei deinem Ski, denn der hat ab einer bestimmten Geschwindigkeit modellbedingt immer ausreichend Auftrieb, sodass du nicht stecken bleibst.
Das Gleichgewicht ist an gleicher Stelle wie beim Inlineskaten. Alles andere empfinde ich als falsch. Als Inlineskater den Schwerpunkt hinter oder vor den Schuh zu bringen, ist übrigens nur mittelwirksam für's Vorankommen.... Auf Kopfsteinpflaster muss man aber tiefer in die Hocke. Sulz ist für mich als Skifahrer wie Kopfsteinpflaster als Skater.Aber in dem Moment, in du glaubst, deine Skispitzen wie auch immer hoch holen zu wollen, hast du schon verloren.
Und der erste Buckel, der Dir über den Weg läuft, verschafft Dir einen Freiflug.... Wenn nicht der, dann der Zweite, den Du nicht mehr ordentlich ansteuern kannstDabei verlagerst du zwangsläufig deinen Körperschwerpunkt nach hinten, wodurch deine Skienden zwangsläufig abtauchen, was dazu führt, dass jegliche Manövrierfähigkeit passé ist.
Nein - aber als Büromensch ist der brennende Oberschenkel nie weit, egal welche Position. Und ich habe auch das Problem, dass meine Frau nichts mit mir zu tun haben will, und mich am Hinterkopf schlägt, wenn ich vor dem Skiurlaub öfter mal die optimale Skaterhaltung, z.B. wenn wir Einkaufen gehen, einnehme... Sie meint, das sei peinlich... Kann das jemand verstehen?Zum Thema Kondition: du erinnerst dich an die Gleichung "KSP hinten = brennende Oberschenkel"?
Bremsen ist easy. Ski quer und gut is'. Danach Luft schnappen (wegen der Passage vorher), Herzschlag runterbringen - und den nächsten Abschnitt wagen...Auch Kantengriff ist im Sulz sekundär, lediglich 's bremsen ist a Müü anders.
Tja - mit einem kurzen SL würde mir die Sache vielleicht auch leichter fallen... Ich habe mir dieses Jahr Zweitski (gebraucht) gekauft, etwas kürzer als die Erstski (175 cm statt 180 cm), Rocker (mein Erstski ist kein Rocker), weniger Radius und in der Mitte DEUTLICH breiter. Mit denen kann ICH natürlich nicht so schnell fahren, wie mit den Langen (weil die mich einfach weniger dabei unterstützen), aber mal sehen, wie gut die mich durch Sulz tragen... Meine Begleitung, 50 kg leicht auf recht breiten Ski unterwegs, fährt durch Sulz, als wäre da gar nix. Sie versinkt nicht mal darin. Ich versinke bei geringem Tempo bis zu den Knöcheln.Hey, nix is geiler als mit einem FIS SL den Sulz spritzen zu lassen!
Für mich hört sich das eher danach an, dass Du zu wenig Druck auf Deine Skispitzen gibst. Dann verschägt es einem die Ski. Solange Du aktiv mit dem Ski arbeitest und die Buckel antizipierst, kannst Du im Sulz fast ebenso kraftsparend fahren wie auf einer präparierten Piste.