Carving bei buckliger Piste

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
beate
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Re: Carving bei buckliger Piste

Beitrag von beate » 09.03.2015 08:43

VanTide hat geschrieben:Ab Mittags sind die Pisten jedoch bucklig und der Ski hüpft - Dh ein kanten ist nicht mehr richtig möglich. Gibt's da einen Tipp vom Profi?
Sktechnisch bist schon sehr weit.
Die meisten Skifaher die ich auf dePisten beobachte, schaffen es nicht ansatzweise mit Speed sicher zu carven.
Ich würde dir auf jeden Fall raten, deine Bindung überprüfen zu lassen, da man als Anfänger niedrigere Auslösewerte in der Bindung eingestellt hat. Diese dürften es nicht erlauben, mit Speed, im Zickzack, durch Sulzbuckel hüpfend zu caven.
Das kann gefährlich werden!
Eventuell lohnt es auch über einen Skiwechsel am Nachmittag nachzudenken, breitere, tiefer gerockte Ski lassen sich leichter durch Sulzbuckel bewegen, carven allerdings nicht so agil.
Skitechnisch gesehen hätte ich nur den unattraktiven Tip, die Geschwindigkeit deutlichst zu reduzieren und zu versuchen, die Sulzbuckel fahrökonomisch für kurze Schwünge zu nutzen.
Da spritzt einem deutlich weniger Sulzpampe ins Gesicht und es ist auch gesundheitlich für Fahrer und Mitfahrer auf der Piste deutlich wenige gefährlich!
Viel Erfolg
Beate
Zuletzt geändert von beate am 09.03.2015 08:51, insgesamt 1-mal geändert.

latemar
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Re: Carving bei buckliger Piste

Beitrag von latemar » 09.03.2015 08:47

urs hat geschrieben:fährt man in einer kurve quer zur piste, ist blick nach oben zwingend, fährt man weite schwünge ist er zumindest ratsam.
Sollte man denken ...

Wie seht Ihr das bei Anfängern, die oft gar nicht einschätzen können, wann sie den nächsten Schwung machen?


Gruß!
der Joe
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Re: Carving bei buckliger Piste

Beitrag von NeusserGletscher » 09.03.2015 12:22

Fips hat geschrieben:Wie willst du denn bitte reagieren wenn du im Kurzschwung deine direkte Falllinie im Blick hast und dir rauscht einer schräg von der Seite mit hohem Tempo rein?
Von oben kommend hast Du in der Regel sicherlich den besseren Überblick als jemand, der gerade Carven die Richtung wechselt. Solange er schräg unterhalb von Dir fährt hat er Vorfahrt (FIS-Regel Nr. 3). Wenn Du beim Kurzschwingen in der Falllinie eine den Gegebenheiten angepasste Geschwindigkeit wählst sollte Dich die richtige Reaktion vor keine großen Herausforderungen stellen (FIS-Regel Nr. 2). :D

Spaß beiseite. Ab einer bestimmten Verkehrsdichte verzichtet man besser aufs Carven. Generell schaue ich bei langgezogenen Schwüngen auch lieber vor dem Schwungwechsel nach oben. Was nutzt mir die Vorfahrt, wenns am Ende kracht?
VanTide hat geschrieben:Die meisten fahren halt kurze Schwünge und eher auf Speed...
Weil es effizienter ist, zwischen den Buckeln durchzufahren als sich quer zur Falllinie immer wieder zusammenstauchen zu lassen.

Carven über Buckel geht. Ich nehme dafür aber keinen Slalomcarver und auch kein hartes Brett, sondern lieber einen langen Allmountain mit Rocker und großem Radius. Die Piste sollte dafür auch eher leer als voll sein. Und Du must halt schnell reagieren, wenn es Dir einen Ski verschlägt.
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.

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TOM_NRW
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Re: Carving bei buckliger Piste

Beitrag von TOM_NRW » 09.03.2015 13:30

NeusserGletscher hat geschrieben:
Fips hat geschrieben: Ab einer bestimmten Verkehrsdichte verzichtet man besser aufs Carven.
Bei bestimmter Verkehrsdichte verzichtet man besser auf lange Bögen. Ich darf aber gerne kurze Bögen carven. Nur weil es m.M.n. sehr oft falsch verwendet wird, folgende Begriffspaare gehören zusammen:

carven vs. driften

kurze Bögen vs. lange Bögen

Carven bedeutet nicht automatisch in langen Bögen über die Piste zu fahren, sondern die Schwünge auf der Kante zu fahren und dabei nicht zu driften. Dieses gelingt vielen Skifahrern eher bei langen Schwügen als bei Kurzen.

Bei buckliger Piste eignet sich lange Schwünge weniger, weil man dann immer wieder über die Buckel fahren muss. Bei solchen Pistenverhältnissen kann ich aber trotzdem in kurzen bis mittleren Radien teilweise um die Buckel und teilweise über die Buckel schneiden. Wenn ich über die Buckel fahre, sollte ich diese mit Hilfe der Beine abfedern, so dass ich nicht den Kontakt zur Piste verliere.

Thomas

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Re: Carving bei buckliger Piste

Beitrag von PK » 09.03.2015 16:34

Ich sag mal so ...

wenn ich sehe dass einer vor mir gleichmäßig weite Bögen zieht kann ich mich darauf einstellen und halte entsprechend Abstand, damit ich falls nötig an ihm vorbei ziehen kann. Oder fahr langsamer dass ich ihm nicht in die Quere komme und kann mir nebenbei gekonntes Carving ansehen..

Fährt jemand vor mir und sich sehe dass der unkontrolliert bzw. unvorhersehbar die Piste quert (und da reichen ein zwei Schwünge um das zu erkennen), lasse ich noch mehr Abstand und schau ggf. dass ich (wenn er weitmöglichst von mir weg ist) an ihm vorbei komme. Oder lass ebenso hinter ihm Abstand aber halt entsprechend mehr, als beim Ersteren.

Und wenns ganz kritisch wird, halte ich lieber an, lasse den "Kamikaze-Carver" weit voraus fahren genieße ein wenig die herrliche Aussicht, fahre dann mit sicherem Gefühl meinen Stiefel weiter und helfe ihm ggf. weiter unten beim einsammeln seiner Ski-Utensilien...
:D
Servus aus Bayern!
Peter.

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Re: Carving bei buckliger Piste

Beitrag von schusseligkite » 09.03.2015 18:18

NeusserGletscher hat geschrieben:Von oben kommend hast Du in der Regel sicherlich den besseren Überblick als jemand, der gerade Carven die Richtung wechselt. Solange er schräg unterhalb von Dir fährt hat er Vorfahrt (FIS-Regel Nr. 3). Wenn Du beim Kurzschwingen in der Falllinie eine den Gegebenheiten angepasste Geschwindigkeit wählst sollte Dich die richtige Reaktion vor keine großen Herausforderungen stellen (FIS-Regel Nr. 2). :D

Genau das meinte ich.

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Re: Carving bei buckliger Piste

Beitrag von Pancho.Ski » 09.03.2015 18:44

Klar. Das Zitat macht sich bestimmt super als Ausdruck über dem Bett im Krankenhaus...

Ich weiß gar nicht wie oft mich der Blick nach oben und das aktive Durchlassen von menschlichen Geschossen ohne jede Kontrolle schon vor Zusammenstößen mit nicht vorhersehbaren Folgen bewahrt hat.

In der Perspektive des sich von hinten nähernden kann ich PKs Sicht der Dinge nur zustimmen.

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Re: Carving bei buckliger Piste

Beitrag von Th3oran » 09.03.2015 19:15

Also eine weitere Linie zu carven ohne nach oben zu sehen, halte ich unter normalen Randbedingungen für ziemlich mutig. Da hilft einem am Ende auch nicht, dass man im Recht ist. Der Blick nach oben ist unverzichtbar, wenn man das Risiko minimieren will. Es gibt einfach zu viele Leute die sich nicht an die FIS Regeln halten, Geschwindigkeiten und Abstände nicht richtig einschätzen können oder einfach zu schnell unterwegs sind.
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Fips
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Re: Carving bei buckliger Piste

Beitrag von Fips » 09.03.2015 19:59

TOM_NRW hat geschrieben:
NeusserGletscher hat geschrieben:
Fips hat geschrieben: Ab einer bestimmten Verkehrsdichte verzichtet man besser aufs Carven.
Thomas
Die Aussage ist sicher richtig aber dennoch nicht von mir. :wink:

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Stefan oder Erwin
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Re: Carving bei buckliger Piste

Beitrag von Stefan oder Erwin » 09.03.2015 22:22

Peter bringt es auf den Punkt.
Das Stichwort ist "Defensive Fahrweise".
Hält definitiv gesund. ;-)
Fazit, früh aufstehen und die ersten 1-2 Stunden nutzen um die große Kurve zu fahren.
Danach, je nach Angebot, die richtige Technik parat haben.
Carven geht nun mal nicht immer........
LG
Stefan

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