Skischuh passt gerade noch in die Bindung. OK?

Alles zum Thema Bindungen, Z-Wert, Platten, Stopper, etc.
Siehe auch Z-Wert Tabelle
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saschad74
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Re: Skischuh passt gerade noch in die Bindung. OK?

Beitrag von saschad74 » 09.12.2016 23:15

DrDeelux hat geschrieben:Heißt in der Praxis: Umso länger der Schuh ist, umso mehr wird eine Fehlauslösung "hingenommen" um das Knie zu schützen.
Das habe ich jetzt nicht verstanden. Ob ich jetzt mit 310mm Z-Wert 10 oder mit 330mm Z-Wert 9 fahre, sollte doch für die Fehlauslösungsquote keinen Unterschied machen, oder bin ich jetzt verwirrt?

Gruß,
Sascha

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extremecarver
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Re: Skischuh passt gerade noch in die Bindung. OK?

Beitrag von extremecarver » 09.12.2016 23:29

Vom Hebel her ist das egal - nur je größer der Schuh desto mehr Spiel - ergo schlussendlich schon mehr fehlauslösungen
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Re: Skischuh passt gerade noch in die Bindung. OK?

Beitrag von TOM_NRW » 09.12.2016 23:35

extremecarver hat geschrieben: nur je größer der Schuh desto mehr Spiel
Schließe mich Sascha an. Jetzt bin ich auch total verwirrt.

Thomas

DrDeelux
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Re: Skischuh passt gerade noch in die Bindung. OK?

Beitrag von DrDeelux » 09.12.2016 23:39

saschad74 hat geschrieben: Das habe ich jetzt nicht verstanden. Ob ich jetzt mit 310mm Z-Wert 10 oder mit 330mm Z-Wert 9 fahre, sollte doch für die Fehlauslösungsquote keinen Unterschied machen, oder bin ich jetzt verwirrt?
Am einfachsten ist es wenn man es sich für diesen Fall anderst rum vorstellt:
Wenn du mit der gleichen Kraft (im Knie) mit 310 mm drückst und Z-Wert 10 gerade eben nicht aufgedrückt kriegst, und dann das gleiche mit 330 machst, drückst du Z-Wert 10 dann auf (durch den längeren/günstigeren Hebel).
Logisch wäre also: Umso länger der Skischuh, umso höher der Z-Wert.
Das geht aber eben nicht ohne weiteres, weil dann ja wieder höhere Kräfte auf das Knie wirken KÖNNEN, und das soll ja nicht.
Daher wird dann der Z-Wert wieder geringer, um die maximale Kraft, die auf das Knie wirkt (bevor die Bindung löst) zu begrenzen.

Nierigerer Z-Wert heißt aber: Die Wahrscheinlichkeit einer Fehlauslösung (bei vollständig gleichen Parametern) wird größer.
Ein längerer Skischuh wirkt sich darauf nochmal ungünstig aus, da er ja den Hebel vergrößert, also die nötige Kraft verkleinert.

Hatte mir erst vor kurzem diese Frage gestellt und hab mir das mal selber so zurechtgedacht. Andere Denkansätze sind mir da aber jederzeit willkommen!

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Re: Skischuh passt gerade noch in die Bindung. OK?

Beitrag von extremecarver » 09.12.2016 23:41

Die Aussage hab ich auf gleichen Fuß bezogen. Wenn also eine oder zwei Nummen größer oder komfortabler gewählt wird - dann leider die Exaktheit - man muss aber tiefer wählen - da der Fuß an sich ja nicht größer ist - sprich der Hebel vom Ski auf Schuh ist nun ja kleiner (etwa 165cm/330mm vs 165cm/310mm) - der Schuh ist ja nur ein Bindeglied und unrelevant - relevanter ist der Hebel von Ski zu Fuß - nicht Ski zu Schuh. Angenommen mein Skischuh bekommt eine fixe Verlängerung auf 165cm. jetzt werde ich wohl unmöglich noch aus dem Ski auslösen beim selben Z-Wert.

Würde ich mich dagegen auf ein Plateau stellen - dass den Skischuh/Bindungslänge auf 165mm verkürzt - müsste ich den Z-Wert verdoppelt um nicht rauszufliegen.


Das ist das große Denkproblem hier - der Hebel Fuß --> Schuh/Ski ist relevant - nicht Fuß/Schuh --> Ski. Franks Erklärung IMHO logisch - aber falscher Hebel angenommen und daher genau falschrum. Das mit den Tabellen stimmt also. Aber je größeren Schuh man wählt - desto mehr Fehlauslösungen durch indirektheit nimmt man in Kauf - wobei etwas Indirektheit gut sein kann.
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Re: Skischuh passt gerade noch in die Bindung. OK?

Beitrag von Wünne » 12.12.2016 19:16

Tusim hat geschrieben:Nun habe ich versucht die Bindung entsprechend einzustellen.
:o

drachir hat geschrieben:Hallo Tusim, wenn dir deine Knochen lieb sind, dann solltest du nochmal ca. 20 Euro in die Hand nehmen und das von einem Fachmann mit anschließender "Maschineneinstellung" machen lassen. Den Z-Wert pi mal Daumen einzustellen und nicht wissen, wie der neue Schuh sich löst, kann böse Folgen haben.
:zs:
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Re: Skischuh passt gerade noch in die Bindung. OK?

Beitrag von saschad74 » 12.12.2016 21:15

Bindungseinstellung ist kein Hexenwerk. Das einzige, was man als halbwegs intelligenter Mensch nicht ohne Zusatzausrüstung hinbekommt, ist eine Überprüfung, ob die an der Bindung eingestellten Z-Werte tatsächlich mit den realen Auslösewerten übereinstimmen. Das ist allerdings ein Arbeitsgang, nach dem man zumindest meiner Erfahrung nach explizit fragen muss und der auch von vielen Sportgeschäften gar nicht erst angeboten wird.

Wenn ich mich an meine letzten Ausleihvorgänge von Ski erinnere, war dort die Bindungseinstellung maximal in 25 Sekunden erledigt. Da traue ich mir selbst dann doch minimal mehr Sorgfalt zu. Von fragwürdig ermittelten Z-Werten gar nicht zu reden (wir mir mit seinerzeit ca. 92kg Gewicht und schneller Fahrweise Z-Wert 7 einzustellen).

Ich sage nicht, dass es keine Sportgeschäfte gibt, die das ordentlich erledigen. Aber im Durchschnitt traue ich einer von mir eingestellten Bindung deutlich weiter als der von einem durchschnittlichen Sportgeschäft eingestellten. Aber das muss und soll natürlich jeder für sich selbst entscheiden.

Gruß,
Sascha

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Re: Skischuh passt gerade noch in die Bindung. OK?

Beitrag von DrDeelux » 13.12.2016 15:13

saschad74 hat geschrieben:Bindungseinstellung ist kein Hexenwerk.

Wenn ich mich an meine letzten Ausleihvorgänge von Ski erinnere, war dort die Bindungseinstellung maximal in 25 Sekunden erledigt. Da traue ich mir selbst dann doch minimal mehr Sorgfalt zu. Von fragwürdig ermittelten Z-Werten gar nicht zu reden (wir mir mit seinerzeit ca. 92kg Gewicht und schneller Fahrweise Z-Wert 7 einzustellen).
Geb ich dir recht, aber Bindungseinstellung nach DIN soundso geht nur mit Prüfgerät, theoretisch kann sich die Krankenversicherung bei fehlendem Prüfprotokoll quer stellen. Ob das jemals passiert ist (ich hab noch nie davon gehört) ist ne andere Frage.
Allerdings kann man ohne Plan eine Bindung eben nichtnur falsch Einstellen (Anpressdruck) sonderen auch falsch montieren (klassiker sind vergessene Arretierungsbolzen bei eben der Bindung um die es ging).
Daher ist einfach Vorsicht geboten, hilft alles nix.

Bezüglich der Verleihski: Diese müssen nicht nach DIN soundso vor jedem Verleihvorgang über die Maschine (in der Saison vom Arbeitsaufwand auch nicht möglich). Es werden vor/nach jeder Saison ein bestimmter Prozentsatz (ich meine 33%) des Verleihbestandes auf einer Einstellmaschine geprüft und die Abweichung von der Norm wird in das Verleihsystem eingetragen. Das rechnet dann die Abweichung in den errechneten Z-Wert ein. Daher können die Ski beim Verleihvorgang schneller und ohne Maschine eingestellt werden.

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Re: Skischuh passt gerade noch in die Bindung. OK?

Beitrag von saschad74 » 13.12.2016 15:22

DrDeelux hat geschrieben:Geb ich dir recht, aber Bindungseinstellung nach DIN soundso geht nur mit Prüfgerät, theoretisch kann sich die Krankenversicherung bei fehlendem Prüfprotokoll quer stellen.
Klar, die Theorie ist mir bekannt. Mir jedenfalls ist es lieber, ohne Prüfprotokoll mit einer sorgfältig eingestellten Bindung unterwegs zu sein als mit einer hingehurzten Einstellung.
DrDeelux hat geschrieben:Allerdings kann man ohne Plan eine Bindung eben nichtnur falsch Einstellen (Anpressdruck) sonderen auch falsch montieren (klassiker sind vergessene Arretierungsbolzen bei eben der Bindung um die es ging).
Daher ist einfach Vorsicht geboten, hilft alles nix.
Auch das ist logisch und versteht sich von selbst.
DrDeelux hat geschrieben:Daher können die Ski beim Verleihvorgang schneller und ohne Maschine eingestellt werden.
Ich habe es schon erlebt, dass die Sohlenlänge eingestellt wurde, ohne danach überhaupt den Schuh in die Bindung einzusetzen. Sicherlich nicht die Regel, aber wer hier so daherredet als sei "selbst einstellen" nahezu grundsätzlich in der Nähe von grobem Unfug und "Einstellung im Shop" immer fach- und sachgerecht, der übersieht den Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

Gruß,
Sascha

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Re: Skischuh passt gerade noch in die Bindung. OK?

Beitrag von zuUnkreativ » 13.12.2016 16:32

DrDeelux hat geschrieben: theoretisch kann sich die Krankenversicherung bei fehlendem Prüfprotokoll quer stellen.
Sorry, aber mit diesem Vorurteil muss man ein für alle mal aufräumen. Die KRANKENKASSE zahlt sogar, wenn du dir mit voller Absicht das Knie mit nem Hammer zertrümmerst. Die zahlt wenn du dir mutwillig oder grob fahrlässig Verletzungen zufügst. Immer, ohne Ausnahme. Ich hab das auch mal telefonisch bei meiner Krankenkasse erfragt und eben jene Auskunft bekommen.
Was vermutlich nicht geht, ist ohne Prüfbescheinigung Haftungsansprüche gegen z.B. den Bindungshersteller etc. geltend zu machen. Daher ist es natürlich eine gute Idee, die Bindung fachmännisch einstellen zu lassen, selbst wenn man das selbst kann.

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