Bindung für dicke (110+) Freeride Latten?

Alles zum Thema Bindungen, Z-Wert, Platten, Stopper, etc.
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Tarsis
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Bindung für dicke (110+) Freeride Latten?

Beitrag von Tarsis » 04.02.2015 16:19

Hallo,

ich habe vor meinen Mantra demnächst in Rente zu schicken und was für den ganz fetten Powder zu holen (Völkl Shiro vermutlich) das Problem ist nur ich habe überhaupt keinen Plan in welche Richtung ich bei der Bindung gehen soll.

Die typischen Freeride Bindungen ala Marker Duke/Baron, Salomon Guardian, Tyrolia Adrenalin haben ja alle nen recht hohes Gewicht was eigentlich wieder suboptimal ist.
Nutzt die Jemand? Den Walk Mechanismus auch? Weiß nicht so ganz ob mir das in den typischen Situationen, wo man von der normalen Piste aus "nur" irgendwo hochläuft um an den gewünschten Hang zu kommen, viel bringt - und wenn nicht dann schlepp ich nen Kilo extra mit mir rum.
Bieten die von der reinen Abfahrtsperformance her auf so dicken Latten einen Vorteil gegenüber anderen Modellen?

Ich habe nicht vor richtige Touren damit zu gehen, dafür ist der Ski eh nicht unbedingt geeignet.

Was würdet ihr auf so nen Ski montieren (und warum)?

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Re: Bindung für dicke (110+) Freeride Latten?

Beitrag von freeriderin » 04.02.2015 16:56

Eh, das verstehe ich nicht. Willst du mit (diesen) Ski an den Füßen irgendwo hochlaufen oder nicht?

Der Nachteil einer Bindung mit Tourenfunktion ist in meinen Augen im allgemeinen eher die Standhöhe (und damit die nicht mehr so direkte Kraftübertragung und die Verwindung).

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Re: Bindung für dicke (110+) Freeride Latten?

Beitrag von Tarsis » 04.02.2015 17:51

Naja wenns der Hang anbietet und die Bindung kann dann ja, wenn nicht schnallt man die Ski eben ab wie bisher auch. Ich frag mich nur ob die Situationen wo man den Tour mechanismus wirklich nutzen könnte die Nachteile wie gewicht und Standhöhe rechtfertigen - vermutlich eher nicht.

Tendiere im Moment am ehesten zur Tyrolia Attack die ist nebenbei auch noch preislich recht interessant.

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Re: Bindung für dicke (110+) Freeride Latten?

Beitrag von freeriderin » 04.02.2015 18:17

Für das, was man auch mit Ski auf der Schulter erledigen kann, würde ich mir keine Tourenbindung auf die Latte schrauben.

Die reine Abfahrtsperformance ist in meinen Augen immer schlechter als mit einer echten Abfahrtsbindung.

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Re: Bindung für dicke (110+) Freeride Latten?

Beitrag von saschad74 » 04.02.2015 19:02

Tarsis hat geschrieben:Was würdet ihr auf so nen Ski montieren (und warum)?
Auf ein fettes (und damit schweres) Brett würde ich persönlich mit meiner begrenzten Erfahrung keine Tourenbindung montieren. Es ist nicht nur das Gewicht, was sich m.E. nicht lohnt, sondern eben auch schlechtere Funktion beim Abfahren (geringere Stabilität etc.).

Ohne sie selbst schon gefahren zu sein, würde ich aufgrund zahlloser übereinstimmender Berichte zu einer Look Pivot raten (allerdings eben nur dann, wenn Du nicht in absehbarer Zeit planst, Dir andere Skischuhe zu kaufen).

Gruß,
Sascha

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Re: Bindung für dicke (110+) Freeride Latten?

Beitrag von maestro70 » 04.02.2015 19:41

Also ich bin letztes jahr ne Marker Duke EPF auf meinem Rossi Experience 98 gefahren.

Die Bindung ist echt genial! Tourenfunktion für (kurze) Aufstiege und auf der Piste habe ich keinen Unterschied zu den Bindungen auf meinen SL gespürt, sehr stabil, sehr direkte Kraftübertragung auf die Kanten...

Ich werde die mir auch wieder holen...
Ich bin nicht gestört ! Ich bin verhaltensoriginell !

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Re: Bindung für dicke (110+) Freeride Latten?

Beitrag von saschad74 » 04.02.2015 20:02

Mit "geringerer Stabilität" meinte ich auch nicht, dass sich sowas notwendigerweise schwammig anfühlen muss, sondern, dass die Bindung leichter kaputt geht.

Gruß,
Sascha

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Re: Bindung für dicke (110+) Freeride Latten?

Beitrag von maestro70 » 04.02.2015 20:12

Ist ja ok, Sascha.

Allerdings: Von wie vielen kaputten Duke EPF haben wir im Internet bis jetzt gehört?
Ich, bis jetzt, von keiner...

Allerdings muss man sagen, dass ich auch denke,dass die Duke EPF für:
- kurze ab-und-zu-Aufstiege gedacht ist.

Also als Tourenbindung würde ich die jetzt nicht bezeichen.

Aber wenn sie verriegelt ist, ist die Abfahrts-Performance ohne Tadel, und ich wüsste nicht, warum sich das, bei zweckentsprechender Nutzung, (seltene kurze Aufstiege) ändern sollte...
Ich bin nicht gestört ! Ich bin verhaltensoriginell !

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Re: Bindung für dicke (110+) Freeride Latten?

Beitrag von skifossil » 05.02.2015 08:30

Zu #1: Warum machst du dir bei deinen breiten und schweren Latten Gedanken über das Gewicht der Bindung?

Die abfahrtsorientierten Tourenbindungen sind mechanisch mittlerweile stabil, insbesondere im Abfahrtsmodus.

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Re: Bindung für dicke (110+) Freeride Latten?

Beitrag von saschad74 » 05.02.2015 10:19

Zunächst nur 'mal zur Klarstellung: bezüglich der abfahrtsorientierten Tourenbindungen beruht das meiste, was ich hier schreibe, auf der Aussage von dritten Personen - zwar von Personen, deren Sachkenntnis ich grundsätzlich als sehr gut beurteilen würde, aber ein gewisser "Stille Post" Effekt ist nicht auszuschließen. Das nur vorweg, damit kein falscher Eindruck entsteht.

Fakt ist, dass jede zusätzliche Komponente an einem Mechanismus einen potentiellen Schwachpunkt darstellt - wenn man sich nicht sicher ist, eine Funktion überhaupt zu brauchen, würde zumindest ich dann lieber nochmal zwei Nächte drüber schlafen, ob man die Aufstiegsfunktion überhaupt wirklich benötigt. Und ob es sich für Aufstiege, die man bisher durch Abschnallen der Ski bewältigt hat, überhaupt lohnt, die Felle auf die Ski zu basteln, halte ich auch eher für fraglich.

Die Duke EPF habe ich selbst noch überhaupt nicht in den Fingern gehabt und habe auch noch von keinen Defekten gehört - was allerdings nicht viel heißen muss, denn so intensiv verfolge ich das Thema auch nicht. Was allerdings allen Marker Bindungen der "Royal Family" gemein ist (egal, ob reine Abfahrtmodelle oder die Tourenvarianten), ist die Neigung zu Fehlauslösungen (und das sage ich als jemand, der seit Jahren eine Jester fährt). So eine Fehlauslösung auf der Piste aufgrund von harten Schlägen kann eher unlustig werden und eine Fehlauslösung im hüfthohen Powder, wo man dann anschließend mehrere Stunden damit verbringt, mittels Lawinensonde und Schaufel die oder den Ski zu suchen, ist zwar vermutlich im Durchschnitt nur genauso gefährlich wie auf der Piste, dafür aber wesentlich lästiger.

Mein rein subjektives Fazit ist also: Marker Bindungen würde ich eher nicht zu raten. Wenn's nur zum Fahren sein soll, wiederhole ich meine Empfehlung für eine Look Pivot, für Aufstiege würde ich - wenn ich denn eine Empfehlung abgeben müsste - vermutlich zur Salomon Guardian raten. Aber da sollte man dann vielleicht wirklich 'mal noch ein paar andere Leute fragen.

Gruß,
Sascha

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