Abflug durch Fehlauslösung

Alles zum Thema Bindungen, Z-Wert, Platten, Stopper, etc.
Siehe auch Z-Wert Tabelle
Matje
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Abflug durch Fehlauslösung

Beitrag von Matje » 31.03.2013 19:21

Servus, erst mal Euch allen schöne verschneite Ostern!!!!

Bin heute bei relativ großen Radien durch Fehlauslösung von der Piste geflogen, zum Glück war etwas Auslauf neben dieser, so das kein Hindernis im Weg war....Die Bedingungen waren leider etwas auslösefreudig, leichte Schneehaufen und immer wieder Eisplatten- d.h. relativ schlagig.....Das Tempo schon etwas höher....

Hatte die Ski im Januar elektronisch einstellen lassen, wobei die Frage war:ob Stufe 3 oder 3+. Bei mir 41 Jahre,1,74m, 70kg kommt auf Stufe 3 Z-Wert 7 raus und bei 3+ ist der Wert 8,5....Also schon ein Unterschied.....Hatte mich für 3 entschieden, da ich so auf der Piste beim "normalen" fahren die Ski noch nicht verloren habe, höchstens abseits gabs ab und zu Fehlauslösungen...Einerseits möchte ich so eine Situation nicht gleich wieder erleben, da die Chance gering war, den Sturz zu vermeiden, andererseits wäre ja ein zu höher Z-Wert für die Knie schlecht! Der Ski ist ein Völkl 6Stern(88 Grad Schliff) mit einer Marker motion AT.

Nun zu meiner Frage, würdet ihr die Bindung nach so einer Fehlauslösung höher drehen, wenn ja um ca. wie viel? Nur vorn oder auch hinten, da der verursachende Ski an der Backe ausgelöst hat!

Schon mal danke für die Antworten!

Gruß Matthias
Matje

Sepp52
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Re: Abflug durch Fehlauslösung

Beitrag von Sepp52 » 31.03.2013 19:54

Hallo! Ja,Fehlauslösungen sind mit die schlimmsten Ablüge die Dir passieren können!Ich hatte schon recht heftige Verletzungen dadurch!Bei nem normalen Sturz,ist man wenigstens etwas darauf gefasst,aber wenn die Bindung einfach so aufgeht,dann geht meistens so richtig die Post ab.... Achte mal auf den Anpressdruck! Durch Abnutzung von Schuhen,geht dieser meist zurück! Auch Verschmutzung,Schnee und Eis der Schuhe und der Bindung,haben nen sehr grossen Einfluss! Ich drehe meine Bindungen einfach weiter zu,und seitdem ist Ruhe! Verletzungen,bei Stürzen durch nicht auslösen von zu hart eingestellten Bindungen,sind im Gegensatz zu fehlauslösungen eher gering! Dies hat mir auch ein Chirurg der Unfallklinik in Zams gesagt!Die Rettungsfritzen bei uns am Feldberg,können dies ebenfalls bestädigen! Soll aber nicht heissen:Bindung zu,und gut ist.... Nein,um Gottes Willen! Ich stelle sie einfach eine Zahl härter,mehr nicht! Ist trotzdem immer,wenn sie soll,aufgegangen!Ja,mit Betonung:WENN SIE SOLL..... Kann sein,dass dies halt nur bei mir so ist..........

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moni.ski
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Re: Abflug durch Fehlauslösung

Beitrag von moni.ski » 31.03.2013 20:25

Ich glaube dass die Bindung auch mit der höheren Z Zahl aufgegangen wäre. Wenn du einen blöden Schlag erwischt geht sie auch mit Z Wert 13 auf, kannst du mir glauben spreche aus persönlicher Erfahrung. Also nix machen, Tempo reduzieren bei schwierigen Pistenverhältnissen wie heute und auf sauberes Ski fahren konzentrieren!!

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Re: Abflug durch Fehlauslösung

Beitrag von extremecarver » 31.03.2013 20:33

Wenn es absolut nicht passieren darf, dann richtige Rennbindung drauf, und die voll zudrehen. (etwa beim Freeriden in No FAll Zones). Ich hab da einmal nach einem Sturz dann halt die Bindung am Schuh gehabt samt Schrauben, der Ski war weg (wäre bei einem Ski mit Titanallagen aber so sicher nicht passiert - war halt ein einfacher Holzkern & Glasfaser Aufbau, sprich nichts sonderlich stabiles).


Ansonsten schauen bis zu welchem Z-Wert du den Schuh noch rausdrehen kannst mit Muskelkraft wenn der Ski auf hartem Boden aufliegt. Da liegt dann in etwa dein vernünftiger oberer Grenzwert (wenn der unter 8.5ist, dann musst du trainieren, bzw einen direkteren Schuh nehmen).
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Matje
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Re: Abflug durch Fehlauslösung

Beitrag von Matje » 01.04.2013 18:38

Danke für Eure Antworten,

also
Sepp52 hat geschrieben:Achte mal auf den Anpressdruck! Durch Abnutzung von Schuhen,geht dieser meist zurück!
Wie gesagt, im Januar hatte ich sie ja mal wieder mit der Maschine überprüfen lassen! Also bis jetzt kann sich ja der Stiefel nicht in dem Maß verschlissen haben, das der Anpressdruck nicht mehr stimmt!!!!
moni.ski hat geschrieben:Ich glaube dass die Bindung auch mit der höheren Z Zahl aufgegangen wäre. Wenn du einen blöden Schlag erwischt geht sie auch mit Z Wert 13 auf, kannst du mir glauben spreche aus persönlicher Erfahrung.
Ja das ist eben die Frage, wenn ich die Bindung höher drehen würde: dann evtl. erst mal nur auf 7,5.... Einfach auch, um meine Nerven zu beruhigen, damit auch beim schnelleren Fahren die Gefahr einer Fehlauslösung geringer ist.

Wie ich mitbekommen habe, fährst Du ja Rennen, hast Du die Bindung auf 13 stehen? Bei schnelleren Disziplinen oder auch im Slalom? Solche Z-Werte, natürlich gewichtsabhängig, sind schon Wahnsinn! Da brauch man sich auch über Verletzungen durch nicht auslösen der Bindung nicht wundern, den die Muskulatur wirds irgendwann nicht mehr abfangen können.....
extremecarver hat geschrieben:Wenn es absolut nicht passieren darf, dann richtige Rennbindung drauf, und die voll zudrehen. (etwa beim Freeriden in No FAll Zones).

:o
Ja verrückt, nein so was mache ich nicht, da hänge ich dann doch noch zu sehr am Leben!!!
extremecarver hat geschrieben:Ansonsten schauen bis zu welchem Z-Wert du den Schuh noch rausdrehen kannst mit Muskelkraft wenn der Ski auf hartem Boden aufliegt. Da liegt dann in etwa dein vernünftiger oberer Grenzwert (wenn der unter 8.5ist, dann musst du trainieren, bzw einen direkteren Schuh nehmen
Hmm.... Also in einen Ski einsteigen und dann langsam oder mit einem seitlichen Rück versuchen denn Schuh rauszudrehen? Wie kann man das trainieren, mit Gewichtskniebeugen oder spezielle Übungen?

Könnte mir auch vorstellen, das beim Sturz teilweise (viel) größere Kräfte wirken, als wie man sie durch Training der Muskelkraft aufbringen kann...? Nicht umsonst geht die Bindung ja eben bei leichten Stürzen/Verdrehungen eben nicht immer auf!

Matthias
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Re: Abflug durch Fehlauslösung

Beitrag von ingo#31 » 01.04.2013 19:03

Wenn die Pistenbedingungen und das Tempo "ungünstig" sind, kann es auch an einer Rennbindung zu Fehlauslösung kommen. Beispiel: Svindal beim diesjährigen Lauberhornrennen.....

Komme auch gerade von der Piste (Arosa) nach Haus, mich hat ein Snowboarder abgeräumt. War recht flott unterwegs, sehr grosse Carvingschwünge als er mich von rechts kommend, rammte. Das war genau an einem Steilstück, so war mein Abflug recht weit, bin aber vollkommen unverletzt. Beide Bindungen haben gelöst, eine hinten und die andere am Vorderbacken. War sozusagen perfekt. Habe allerdings alle Z Werte auf ca. 8 eingestellt. (bei 178cm und ca. 75 kg, Typ 3)

Wie bereits ein Vorposter schon schrieb- kann mich dem anschliessen- es gibt Pisten"zustände" (Sulzhaufen, dazwischen Eisplatten und Furchen) die eigentlich immer zu einer Fehlauslösung führen können.
In deinem Fall würde ich die Bindung auf den höheren Wert des Typ 3+ einstellen/ lassen.

gruss #31

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Re: Abflug durch Fehlauslösung

Beitrag von Der Daus » 01.04.2013 19:30

Matje hat geschrieben:
extremecarver hat geschrieben:Ansonsten schauen bis zu welchem Z-Wert du den Schuh noch rausdrehen kannst mit Muskelkraft wenn der Ski auf hartem Boden aufliegt. Da liegt dann in etwa dein vernünftiger oberer Grenzwert (wenn der unter 8.5ist, dann musst du trainieren, bzw einen direkteren Schuh nehmen
Hmm.... Also in einen Ski einsteigen und dann langsam oder mit einem seitlichen Rück versuchen denn Schuh rauszudrehen? Wie kann man das trainieren, mit Gewichtskniebeugen oder spezielle Übungen?
Unterscheide zwischen Aufschlagen und Rausdrehen! : Ski im Stand leicht nach innen aufkanten und versuchen, ob du durch Drehen des Fusses die Bindung auslösen kannst ist Rausdrehen. Mit leichtem seitlichem Initiativimpuls meinetwegen....aber Achtung: ein bereits beschädigtes Knie freut sich tierisch auf solche Übungen...

Wenn du ausholst und die Schaufel auf den Boden aufschlägst, wirken kurz höhere Kräfte. Kann sinnvoll sein wenn man weiss, dass die Bindung hoch eingestellt ist und man sich kurz vor einem Sturz befindet, damit halt der Ski abgeht.

Üben würde ich das m. H. v. ja, Langhantelkniebeugen oder alternativen Fitnessübungen (>Youtube), und mit Gleichgewichtsübungen. Die kräftigen die Muskulatur deswegen ungemein, da man die Partien sonst eher selten braucht. Also alles wo man auf einem Medizinball stehen muss z.B.
Hier kommt normalerweise ein schlauer Spruch hin, was?

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Re: Abflug durch Fehlauslösung

Beitrag von moni.ski » 01.04.2013 21:08

Ja hab zumindest den GS und den Super G auf 13 zu. den Slalom im Rennen meist auf 12. Zum freifahren und im Training drehe ich normal etwas zurück ausser ich vergesse. Nicht nachmachen!! Aber wie gesagt wenn sie aufgehen muss geht sie auch mit 13 auf. Für einen normalen Freizeitfahrer reichen aber die Werte die berechnet werden! Wie ich schon geschrieben habe muss man sich beim Ski fahren halt auch immer etwas den Bedingungen anpassen und darf mich nicht wundern wenn die Bindung auslöst wenn ich mit hohem Tempo auf einen Schneehügel draufschiesse oder wenn ich nicht ordentlich den Ski belaste und dann einen seitlichen Schlag draufbekomme. Das ist auch gut so!!

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Re: Abflug durch Fehlauslösung

Beitrag von saschad74 » 02.04.2013 11:04

Matje hat geschrieben:Ja das ist eben die Frage, wenn ich die Bindung höher drehen würde: dann evtl. erst mal nur auf 7,5.... Einfach auch, um meine Nerven zu beruhigen, damit auch beim schnelleren Fahren die Gefahr einer Fehlauslösung geringer ist.
Ein "Höherdrehen" um 0,5 Punkte dient m.E. ausschließlich zur Nervenberuhigung. Ein deutlich anderes Auslöseverhalten wirst Du damit nicht erreichen. Ich bin bis letzten Winter noch 8 gefahren und habe mich dann im Zuge des letzten Winters nach einer Fehlauslösung auf 10 gesteigert. Ich bin allerdings auch ein anderes Gewichtskaliber (93kg). Vorgestern im Tiefschnee hat's mir den Aussenski weggedreht (bei relativ langsamer Fahrt), Bindung ging klaglos auf (musste auch), Knie hat sich nicht beschwert. Das war meine erste Auslösung seit Z-Wert 10, von daher hoffe ich, dass ich jetzt alles soweit passend eingestellt habe. Der letzte Skiverleih hat mir die Bindung auf 7 eingestellt (vor knapp 2 Jahren), seitdem bin ich mir diesbezüglich selbst die Person des geringsten Misstrauens.

Gruß,
Sascha

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Re: Abflug durch Fehlauslösung

Beitrag von PK » 02.04.2013 12:36

@Matje, rein aus Interesse:
Hast Du schonmal gegenkontrolliert wie deine Bindungseinstellung nach der Tibiamethode wäre?
Das Thema Tibia vs. Gewichtsmethode hatten wir hier ja vor kurzem. Dabei hat sich herausgestellt, dass zwischen beiden Messmethoden "Welten" liegen können und Tibiawerte meist höher sind.

Wenn also nach Tibia bei Dir ein Wert herauskommt der höher als der jetztige ist, hast Du zumindest eine Gewissensberuhigung, anstatt jetzt einfach "Auge*pi" die Bindung strenger einzustellen.

Hier eine Tabelle anhand derer man die Tibiawerte ermittlen kann:
http://sport.freepage.de/cgi-bin/feets/ ... iatab.html
Servus aus Bayern!
Peter.

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