Lustige Beobachtungen zum Thema "welchen Ski soll ich fahren

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skiopa
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Lustige Beobachtungen zum Thema "welchen Ski soll ich fahren

Beitrag von skiopa » 20.01.2012 14:36

Obwohl mir ja manche hier im Forum unterstellen, daß ich zu wenige Beiträge habe, was ja durchaus sein mag, möchte ich jetzt doch mal meinen Senf dazugeben zu den ganzen "Kaufempfehlungen".
Wenn ich hier lese, daß einer mit Level 90 in die Runde fragt, welchen Ski er fahren/kaufen soll, dann drängt sich die Frage auf, was da nicht stimmt...
Wenn ich hier auch lese, daß einer mit Level 45 nicht weiß, ob er einen Slalom-Carver oder besser einen RS-Carver fahren soll, frage ich mich ebenfalls, was da nicht stimmt....
Ich, für meine Person bin im Schnitt fast jeden zweiten Tag in der Saison auf den Skiern, unter der Woche oft nur am vormittag, da ich ja auch eine Familie zu ernähren habe, aber immerhin. Meinen Beobachtungen zufolge sind in den Locations, wo ich fahre zu mind. 85 % Skifahrer unterwegs, die sich bei der Skiwahl etwas zu "optimistisch" verhalten oder verhalten haben.
Es macht nicht der Ski den Unterschied, ob man gut oder weniger gut fahren kann und ich muss mich fragen, ob jeder Führerscheinneuling gleich einen Porsche oder Ferrari braucht oder ob vieleicht ein VW Golf mit 100 PS auch schon genügt, zumal der sicherlich alltagstauglicher ist.
Um aber auf den Punkt zu kommen, ein Slalom-Carver ist ein sehr spezielles Hochleistungsgerät mit sehr engem Einsatzbereich, falls man es ausnutzen kann. Falls nicht, macht er für den ganzen Tag auf der Sella Ronda cruisen sicherlich keinen Spaß. Ebenso sehe ich das bei einem RS-Ski. Da habe ich mit meinem Dobermann am meisten Spaß, wenn Dienstag morgen die pickelharte, frisch präparierte Kunstschneepiste menschenleer ist und ich von 8.00 - 10.00 Uhr man mit "erhöhtem Reisetempo" die Fliehkräfte ausloten kann.
Für viele hier, die schreiben, daß sie 10 - 15 Skitage im Jahr haben, das auch noch verteilt auf zweimal Urlaub und ein Gletscherwochenende, würde ich empfehlen, einfach einen "guten" Ski mit breitbandigem Einsatzbereich zu fahren.
gute Ski erkennt man schon an der Herstellerbeschreibung und auch (bedingt) am Preis.
Eine Schaumlatte mit PE-Überzug für 300,- € incl. Bindung sieht zwar vielleicht gut aus, kommt aber sicher bald ans Limit.
Ein solider Sandwich-Ski, egal von welchem Hersteller, ist i. d. R. immer gut vom Kantengriff, von der Torosionssteifungkeit und auch von der Laufruhe. Übrigens, die Laufruhe hat nichts mit dem Ski oder der Länge zu tun. Auch Blades oder Bigfoot haben das gleiche Speedpotential wie ein Slalomski, wenn man damit fahren kann!
Auch würde ich mir bei 10 - 20 Skitagen überlegen, wenn ich diese hauptsächlich im Urlaub verbringe, daß ich gar keine eigenen Ski kaufen würde, sondern bei den Destinationen die aktuelle Ware ausleihe. Dies hat den Vorteil, daß ich immer auf den passenden Ski zu den entsprechenden Schnee- u. Witterungsverhältnissen zugreifen kann, immer top-gewartetes Material habe und somit ineiner Woche Urlaub vielleicht fünf verschiedene Ski fahren kann. Und die Dachbox fängt auch nicht soviel Wind zuhause in der Garage! (Ich habe keinen Skiverleih, wenn das jetzt vielleicht jemand denkt)
Abschließend möchte ich nur sagen, legt euch doch Ski zu, die euch gefallen, die ihr mit Spaß fahren könnt unddie euch nicht überfordern, auch wenn vielleicht Marcel Hirscher oder Felix N. das gleiche Modell haben.


Wißt ihr schon:
Vegetarier ist eine Bezeichnung der Eskimo´s und bedeutet "zu dumm zum jagen" :wink:

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Re: Lustige Beobachtungen zum Thema "welchen Ski soll ich fa

Beitrag von axisofjustice » 20.01.2012 14:41

Ich persönlich finde es nicht so tragisch, dass Leute sich überschätzen bzw. mit dem Wunsch nach einem "Slalom-Ski" in den Laden gehen. Das schnappt man halt auf und orientiert sich dran. Schlimmer finde ich Verkäufer, die dem fortgeschrittenen Anfänger dann einen solchen Ski verkaufen.
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B. Miller

skiopa
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Re: Lustige Beobachtungen zum Thema "welchen Ski soll ich fa

Beitrag von skiopa » 20.01.2012 14:43

Vergiss aber nicht, daß der Krämer andere Prioritäten hat!

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Re: Lustige Beobachtungen zum Thema "welchen Ski soll ich fa

Beitrag von skifossil » 20.01.2012 14:59

:zs: zu #1 in allen Punkten.

Bin ich geklont worden oder gibt es eine höhere Skiweisheit, die man nach ein paar tausend Skitagen erreicht? :D

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Re: Lustige Beobachtungen zum Thema "welchen Ski soll ich fa

Beitrag von Uwe » 20.01.2012 15:02

Hallo Bernhard,

da hast du natürlich vollkommen Recht; ein (zu) guter Ski macht noch keinen guten Skifahrer!
Deshalb auch immer wieder der Hinweis, dass man sich statt des neues "Hochleistungsski" doch besser mal ein paar Skistunden gönnen möge.

Man muss aber bedenken, dass ein technisch nicht so versierter Skifahrer eh nicht das Potenzial eines SL oder RS ausnutzen kann, und mit schlechten Kanten und Driftend geht es genauso gut oder schlecht, wie mit einem Schaumski ... wobei ... bei den ersten CAMPs haben wir schon festgestellt, dass gemäßigte Slalomcarver auch einem mittelguten Fahrer zugute kommen können. Das kann aber - mittlerweile - auch ein guter Allrounder oder Sportcarver.

Aber ich denke schon, dass wir hier viele Kaufinteressenten - zum Teil auch wegen des Skilevel-Tools und dessen dann oft "ernüchternder Ergebnisse" - etwas auf den Boden der Tatsachen runterholen, und eher gemäßigt empfehlen, statt zum "Superski".

Dass es für viele auch Sinn machen würde zu Leihen, steht außer Frage. Allerdings weiß man dann nie, welche Qualität von Ski man bekommt. Und viele möchten sich diesen Zeitaufwand ersparen. Bei einem eigenen Ski weiß man immer, was man hat, und kann auch mal spontan Skifahren gehen.
Uwe

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Re: Lustige Beobachtungen zum Thema "welchen Ski soll ich fa

Beitrag von Dani67 » 20.01.2012 15:05

skiopa hat geschrieben:Übrigens, die Laufruhe hat nichts mit dem Ski oder der Länge zu tun. Auch Blades oder Bigfoot haben das gleiche Speedpotential wie ein Slalomski, wenn man damit fahren kann!
Bis auf diese Aussage (wo ich mich Frage was stimmt hier nicht) guter Bericht......

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Re: Lustige Beobachtungen zum Thema "welchen Ski soll ich fa

Beitrag von skiopa » 20.01.2012 16:03

@dani67
kannst das nicht? Ich sag mal für ne mittelmäßige VM würd´s wohl auf´s Stockerl reichen :-?

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Re: Lustige Beobachtungen zum Thema "welchen Ski soll ich fa

Beitrag von Dani67 » 20.01.2012 16:11

Zum Glück hast Du jetzt VM und nicht WM geschrieben - so gesehen hast Du recht

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Re: Lustige Beobachtungen zum Thema "welchen Ski soll ich fa

Beitrag von skiopa » 20.01.2012 16:16

Ja, ja, selbst wenn´s mir derzeit auf Grund der "Klimakatastrophe" zu viel weißes Zeug im die Nase pudert, so versuche ich doch, die Kirche im Dorf zu lassen :wink:

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Re: Lustige Beobachtungen zum Thema "welchen Ski soll ich fa

Beitrag von maestro70 » 20.01.2012 19:10

Falls es interessiert, werde ich mal meinen Senf dazugeben:

Ich weiss ehrlich nicht, was ihr gegen Slalom-Ski für Anfänger habt. Ich sage euch auch, warum:

Ich habe in meiner Jugend auf irgendwelchen Blizzard-Pommeslatten und mit so alten Leder-Abfahrtsschuhen Skifahren gelernt. Halt eben klassisch gedriftet mit Hoch-Tief-Entlastung, usw...

Dann war ca. 20 Jahre Ruhe, bis ich vor 4 Jahren wieder angefangen habe. Ich besorgte mir im Sportshop auf Anraten des Verkäufers (der meine Vorgeschichte kannte) einen Völkl AC 30 Allmountain.

Im Skigebiet angekommen, nahm ich als erstes Privatstunden. Ich wollte richtig carven lernen. Der Skilehrer also vorne weg, ich mit den Allmountains hinterher. Der Skilehrer kippte leicht die Knie und zog in die Kurve, ich kippte leicht die Knie (was für mich ja total ungewohnt war) und zog schön gerade aus. Nix carven, nix kurve. Den ganzen Tag so. Mann war ich frustriert.

Ich wusste also nicht wie das gehen soll, wie es sich anfühlt, wenn der Ski auf der Kante in die Kurve zieht und was carven eigentlich gefühlsmässig ist und wie es sich anfühlt.
Und mit den Allmountain hätte es sicher lange gedauert, bis ich es gefühlsmässig/technisch raus gehabt hätte.

Völlig frustriert erzählte ich eher zufällig meinem Vermieter im Zillertal die Geschichte. Er hatte noch ein paar alte Fischer RC4 Worldcup SL in 160 cm im Keller und bot mir an, diese mal leihweise zu fahren. Was soll ich sagen, nach 10 Minuten, wieder mit dem Skilehrer aufm Berg, hats Klick gemacht, eben weil die fast von alleine in die Kurve gezogen sind. Endlich, es war soooo gei***, ich hatte den ganzen Tag nur noch Grinsen im Gesicht u. und abends höllisch Muskelkater. Aber es hat sich gelohnt.

Ohne die Erfahrung des Carvens auf diesen brettharten, kurzen Slalom - Ski, hätte ich (186/95 kg) sicher sehr viel länger gebraucht, um carven zu lernen.

Natürlich waren die Ski dann auf der Talabfahrt der Graus. Aber egal. Jetzt erst konnte ich mit meinen Allmountain auch carven lernen, da ich ja jetzt erst, durch die Erfahrung mit dem Slalom-Ski, wusste, wie es sich anfühlen muss.

Also aus eigener Erfahrung kann ich Eure Einwände, was Slalom-Ski für Anfänger, um Skifahren / Carven zu lernen angeht, nicht richtig nachvollziehen. Mir haben diese Geräte sehr viel Spass gemacht, auch wenn sie wenig Fehlerverzeihend sind und man ab- und zu im Schnee liegt (aber ehrlich, mit dem AC30-Allmountain hats mich öfter in den Schnee gesteckt, als mit den Fischer RC4 WC SL).

Und nach 4 Jahren, auf denen ich immer auf Anraten der Experten im Sportgeschäft auf Allmountains unterwegs war (sooo vernünftig, sooo vielseitig, soooo was weiss ich), kehre ich jetzt wieder zu meinen Anfängen zurück. Weil die SL-(Taillierten) (SL)-Carver einfach sooo viel SPASS machen :-D
Ich bin nicht gestört ! Ich bin verhaltensoriginell !

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