CARVING-SKI.de

Poldy hat geschrieben:aber Du müßtest für den Stöckli doch nicht den Ladenpreis zahlen, oder ?
Gruss Poldy

Nein! Stöckli vergibt den Nachlass in % gestaffelt nach Ausbildungslevel deiner Schneesportlehrerausbildung an jeden CH Skilehrer. Leider ist es mir nicht vergönnt, in die oberen % Regionen zu gelangen
Beate

Ich bin gespannt, wie lange wir noch fahren können. Extrem hohe Temperaturen seit 5 Tagen. Ab 12 Uhr sind die Pisten eine echte Herausforderung und daher sind wir Skilehrer mit unseren Gästen unter uns. Sulz bis knapp unter die Unterkante des Schuhs, super!
Das Wochenende verspricht Linderung aber bis dahin sind es noch 3 Tage.....
Beate

Gedanken vor Arbeitsbeginn:
Im mehr als knöchelhohen Sulz, rückwärts eine völlig verkrampfte und ängstliche Anfängerin runterzufahren, sollte man in die Technikprüfungen mit aufnehmen.
Anstatt diese blöden RS nach Zeit oder Sprünge nach Weite.......
So, auf gehts in den Kampf!
Rein philosophische Frage:
Warum meinen eigentlich so viele Leute, dass sie trotz ihrer übergroßen Angst UNBEDINGT Ski fahren lernen müssen?
Manchmal denke ich wirklich, es wäre billiger im Heimatort für 2 Std ein sado/maso Studio zu besuchen.
Wäre evtl vom Gefühl her sehr ähnlich und mit deutlich weniger Aufwand bzgl Kosten, Zeit und Planung verbunden.
Die Saison neigt sich dem Ende zu.
Die Motivation auch etwas...
Beate

vielleicht erliegen sie dem Gruppen/Partner-Zwang
LG Jens

Im Winter fahren viele Flachländer in die Berge, um auch mal die Sonne zu sehen. Als Zeitvertreib bietet sich dann Skifahren an.

Verstehe nicht, warum man im Sulz als Anfänger mehr Angst haben soll, ist doch schön griffig und langsam.

Außerdem suggerieren die Skiindustrie und die Werbung (seht euch mal mit offenen Augen die "Winterwerbung" an), dass Skifahren "in" ist. Und davon leben doch viele Menschen.

beate hat geschrieben:Warum meinen eigentlich so viele Leute, dass sie trotz ihrer übergroßen Angst UNBEDINGT Ski fahren lernen müssen?
Manchmal denke ich wirklich, es wäre billiger im Heimatort für 2 Std ein sado/maso Studio zu besuchen.
Wäre evtl vom Gefühl her sehr ähnlich und mit deutlich weniger Aufwand bzgl Kosten, Zeit und Planung verbunden.

... keine Ahnung...

als ich anfing hatte ich wenig Angst - die kam nach einigen Jahren und heftigen Stürzen jetzt trollt sie sich wieder

HoTTrod hat geschrieben:vielleicht erliegen sie dem Gruppen/Partner-Zwang
LG Jens

nach meiner Erfahrung nicht. Bei uns bin eher ich die "treibende Kraft" was Skifahren angeht, obwohl ich die "Ängstliche" in der Gruppe bin.

Ich weiß ja nicht welche Stufe von Angst Beate da aktuell erlebt hat, aber generell können schon auch ängstliche/vorsichtige Fahrer viel Spaß beim Skifahren haben. Zumal auch diese (immer relativ gesehen) durchaus Fortschritte machen können.
Aus eigener Erfahrung weiß ich aber auch, dass einem als Angsthase die Rahmenbedinungen (Sulz etc.) umso mehr zu schaffen machen, als als "Nicht-Angsthase". Von daher würde ich mir z.B. wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, keine Extrem-Sulztage antun, genau so wie ich zwischenzeitlich fahren bei schlechter Sicht gänzlich meide. Ist schade, aber mit diesen Handicaps muss der gemeine Angsthase eben leben

Beate, ich wünsche Dir trotzdem viel Geduld und Muse mit der Dame.

prima:
"Muse" mit der Dame... das trifft es wirklich
ich meinte damit: Partner/Gruppe fährt Ski und der Neuling fühlt sich dazu aufgerufen, dies auch zu lernen...
LG Jens

beate hat geschrieben: Manchmal denke ich wirklich, es wäre billiger im Heimatort für 2 Std ein sado/maso Studio zu besuchen.
Wäre evtl vom Gefühl her sehr ähnlich

Kennst du dich da aus?
Halte durch! ... bald wird es wieder "green"

Mixery hat geschrieben:Ich weiß ja nicht welche Stufe von Angst Beate da aktuell erlebt hat, aber generell können schon auch ängstliche/vorsichtige Fahrer viel Spaß beim Skifahren haben. Zumal auch diese (immer relativ gesehen) durchaus Fortschritte machen können.

Stufe komplett blockiert mit nackter Panik im Blick = Endstufe
Fortschritte kann man in diesem Stadium nicht mehr machen. Leider! Es ist immer mein bestreben, die Gäste NICHT in dieses Stadium zu bringen. Im Laufe der zeit kann man das abschätzen, bei wem, es wann, an welcher Stelle der ersten echten Piste, in diese Richtung gehen könnte und kann gezielt im Flachen Vertrauen aufbauen (Vertrauen in den Lehrer, in seine eigenen Fähigkeiten, Situationen mit der passenden Übung durchspielen etc). Hierbei kommt es aber sehr darauf an, in wie weit der Gast in der Lage ist, diese Panik zu kompensieren und sich selbst wieder in den Zustand "Ich will das jetzt schaffen" zurück bringen kann. Mir sind dann irgendwann die Hände gebunden und wenn ich merke Endstufe, dann hilft nur noch, den Gast am Stock, mit direktem Augen und Körperkontakt runterzufahren. Da geht gar nichts mehr.

skifossil hat geschrieben:Verstehe nicht, warum man im Sulz als Anfänger mehr Angst haben soll, ist doch schön griffig und langsam.

Als Laie im unterrichten aber sehr guter Skifahrer ist das ganz sicher nicht zu verstehen.
Wenn du mal mit Anfängern oder ängstlichen Skifahrern arbeiten solltest, mußt du es verstehen lernen bzw sich in sie hinein versetzen können. Sonst wirst du in deinem unterricht mit gruseligen Situationen und unzufriedenen Gästen konfrontiert.
Oberstes Kriterium eines guten Unterrichts ist die richte Geländewahl. Was du als super griffig und gut fahrbar oder nicht steil empfindest, kann für einen Gast den kompletten super Gau darstellen.
Wenn ich arbeite, sehe und beurteile ich die Pisten, Wetter, Schneebedingungen komplett anders als wenn ich privat unterwegs bin!
Beate